Wer entscheidet eigentlich, was relevant ist?

GedankenWestfalenpark
Frühlingsspaziergang Westfalenpark und Phoenix West - "Fee ist mein Name"
20. April 2017 / By / , / 52 Comments

„Relevanz“. Ein schweres Wort, findet Ihr nicht? Es stellt sich mitten in den Raum, bläst sich zusätzlich zu seiner ohnehin schon massigen Gestalt noch mal extra auf, steht unverrückbar da und fordert deine Aufmerksamkeit. Wenn man sich auch nur ein bisschen für Bloggen oder Content im Allgemeinen interessiert, kommt man um die Relevanz nicht drumherum. Nicht mehr „Content ist King“, sondern „Relevanter Content ist King“. Klar, das macht Sinn: Auf sinnloses Geschwafel um des Schwafelns willen oder meinetwegen auch um des SEO-Rankings wegen können vermutlich alle getrost verzichten. Aber wo zieht man die Grenze? Und vor allem: Wer zieht sie?

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Was, wenn das sinnlose Geschwafel herausragend geschrieben ist und eine Wonne für jeden Freund der Sprache darstellt? Für die Google-Algorithmen ist ein solcher Inhalt nicht relevant. Und der Google-Algorithmus ist heute schon viel intelligenter als früher, als es ihm nur um Keywords ging. Heute steckt da eine künstliche Intelligenz hinter, die Nutzer-Intentionen erkennt und prüft, ob ein Text die Fragen eines Users (egal ob explizit oder implizit) beantwortet. Was aber ist, wenn man Fragen beantwortet, von denen der User noch nicht wusste, dass er sie hat? Ein Beispiel: Ich blogge über eine Reise, deren Ziel Euch bisher nie reizvoll erschien. Ihr würdet es also niemals googeln, ohne meinen Post gelesen zu haben, findet es aber möglicherweise hinterher so toll, dass Ihr unbedingt hinwollt. Was ist, wenn mein Post einfach nur Emotionen bedient, ohne konkrete Informationen zu liefern? Beispiel: Ein Fotopost mit Tierbabys oder schönen Naturaufnahmen. Würdet Ihr danach googeln? Eher nicht. Macht er Euch glücklich? Vielleicht sehr. Aus Google-Sicht mögen viele Inhalte im Netz keine Relevanz haben oder zumindest nicht genug, um sie auf einem aufmerksamkeitsgenerierenden Platz zu ranken – für die Leser sind sie aber vielleicht sehr relevant.

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Aber auch wenn man von Google absieht, ist Relevanz ein Buzzword, um das man als Blogger oder anderweitiger Content-Produzent nicht herumkommt. Du musst eine Nische haben, heißt es immer wieder. Bloß nicht zu breit aufstellen, das verwässert. Du musst konkrete Antworten für eine konkrete Zielgruppe liefern. Schaffe eine hohe Informationsdichte. Alles schön und gut und sicher in vielen Kontexten auch kein falscher Rat. Aber ist das der richtige Rat für alle? Ich finde: Nein. Ich denke, das führt zu Uniformität und zu mangelnder Kreativität. Natürlich nicht immer, aber oft. Eingesperrt in ein Korsett der vermeintlichen Relevanz trauen sich viele nicht auszuscheren, sowohl inhaltlich, stilistisch als auch in Sachen Umfang. Der Leser will vermeintlich genau diesen Inhalt, in einfachen Sätzen und der Post darf auch nicht zu lang sein. Erreicht man mehr Leser, indem man so handelt? Möglicherweise. Aber erreicht man auch die richtigen Leser und vor allem: Bewegt man auch etwas in Ihnen? Ich meine: nicht unbedingt. Für Blogger, die ein Nachschlagewerk sein wollen, ist das Konzept der Relevanz vielleicht die richtige Marschroute. Für Blogger, die Menschen begeistern, berühren oder unterhalten wollen, dagegen meistens eher nicht.

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Überhaupt ist der Ansatz, den Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen (zumindest in der Konsequenz, mit der er durchgezogen wird), nicht unbedingt immer zielführend. Muss ich mich in eine Nische quetschen, wenn ich selbst total breit aufgestellt bin? Limitiere ich mich damit nicht selbst und nehme mir so die Freude? Und ist die Freude nicht am Ende des Tages das, was mich als Blogger ausmacht, was mich aus der Masse hervorstechen lässt? Vielleicht reicht manchmal schon diese Freude aus und der Inhalt ist zweitrangig. Schon mal darüber nachgedacht? Ich finde: der Autor und seine Begeisterung für ein Thema sollten im Mittelpunkt stehen. Daraus ergibt sich automatisch eine Art Relevanz. Möglicherweise nicht für jeden, aber ich halte es auch für falsch, so zu schreiben, zu fotografieren, zu produzieren, dass es auf Teufel komm raus einer breiten Zielgruppe gefällt. DAS verwässert, nicht eine breite Themenwahl. Relevanz ergibt sich nicht immer daraus, möglichst vielen zu gefallen. Relevant ist am Ende auch, was nur einer Person gefällt oder sie weiterbringt.

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Der Beigeschmack von Relevanz ist doch, dass sie ein Konstrukt ist. Geschaut wir darauf, was potenziell auf am meisten Interesse stoßen wird. So werden auch die Sendepläne vieler Privatsender konstruiert: Titten, flache Witze, Fußball, die Bedienung einfacher menschlicher Gelüste, das Vorführen anderer, um sich selbst besser zu fühlen, und so weiter und so fort. Am Ende schauen das dann (fast) alle, weil es keine Alternativen mehr gibt, und dann klopfen sich die Verantwortlichen auf die Schultern, weil sie ja alles richtig gemacht haben, und fördern so ihre eigenen Vorannahmen. Möglicherweise stimmen die sogar in Bezug auf eine große Menge an Personen. Aber auch dann geht Relevanz wieder nur von der Masse aus. Und alles, was nicht in dieses Konzept passt, fällt hintenrüber. Es geht nicht mehr um Inspiration oder darum, neue Wege zu gehen. Sondern nur darum, mit einfachsten Mitteln und möglichst berechenbar, möglichst viel zu erreichen. Und so soll ich als Blogger (oder auch anderweitiger Content-Lieferant) auch sein? Führt der Gedanke der Relevanz nicht vielleicht am Ende dazu, sich und alle anderen für dumm zu verkaufen? Hebeln wir damit nicht den Gedanken aus, dass im Internet alles seinen Platz hat?

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Ihr fragt Euch vielleicht, was diese Bilder mit diesem Text zu tun haben?! Auf der einen Seite nichts, auf der anderen Seite aber auch riesig viel. Denn als ich Anfang des Monats von meinem Frühlingsspaziergang im Westfalenpark und rund um Phoenix West glücklich mit diesen Bildern nachhause kam, ertappte ich mich bei dem Gedanken: „Naja, für den Blog ist das ja nichts, wen interessiert das schon? Die Bilder haben ja noch nicht mal einen roten Faden, da gibt es nichts, was du den Leuten begleitend erzählen kannst.“ Und das von mir, die ich auf viele der Regeln für vermeintlich relevantes Bloggen schon immer scheiße. Ich habe (aber sowas von) keine Nische und quatsche meistens viel zu viel. Ich erzähle von meinen Reisen das, was ich erlebt habe, was ich toll fand, und nicht das, was ich glaube, was die Leute toll finden würden. Ich teile Musik, obwohl sich nach den Klickzahlen zu urteilen ganz offensichtlich nur die wenigsten dafür begeistern. Und doch hat sich mein Angang an das Bloggen in all den Jahren verändert. Früher hätte ich gar nicht darüber nachgedacht, ob die Bilder von diesem Spaziergang jemanden interessieren. Mich hätten sie glücklich gemacht und daher hätte ich sie geteilt. Und tatsächlich haben damals auch immer Menschen darauf reagiert. Trotzdem habe ich irgendwann damit aufgehört oder solche Fotostrecken zumindest immer mit einer vermeintlich relevanten Information oder Geschichte angereichert. Als ich das jetzt gemerkt habe, hat es mich ein wenig erschreckt. Und auch wenn ich diesen Post (und diese Bilder) jetzt doch wieder genutzt habe, um Inhalte an den Mann zu bringen, möchte ich zukünftig wieder (noch) unbeschwerter an das Bloggen herangehen und der Relevanz den Mittelfinger zeigen. Denn Relevanz ist der Tod der Vielfalt. Und für die möchte ich stehen.

P.S. Viele Punkte, die ich gestriffen habe, haben natürlich mehr Seiten, als ich jetzt beleuchtet habe. Die Idee zu diesem Post war eine spontane und ich habe den Text einfach runtergeschrieben – auch eine Art und Weise auf Relevanz zu scheißen ;)! Fakt ist: Ich wollte meine Gedanken nicht zerdenken. Vielleicht habt Ihr ja auch etwas zum Thema zu sagen und wir können in den Kommentaren darüber reden und so noch weitere Dimensionen zu meinen Überlegungen hinzufügen …

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52 Kommentare

  1. Doris sagt:

    Danke Fee!!!!! Vielen Dank! Genau diese Relevanz führt bei mir zu einem schleichenden Blogtod. Ich bin derart ausgebremst, obwohl mir Bloggen immer viel Spaß gemacht hat. Ich frage mich jedes Mal wenn ich mit einem Post anfange, ob das überhaupt jemand lesen mag oder sehen will. Gut, ich habe eine Nische, die ist aber derartig nischig, dass ich mich oft frage, ob es überhaupt jemanden interessiert, wer davon einen Mehrwert hat, haben könnte?

    Bloggen ist industriell und kommerziell geworden. Viele schöne Blogs wurden massentauglich.

    Ich kann nicht mit Fashion, Lifestyle oder Reisen punkten. Ich koche nicht und backe kaum … ich filze. Ich war bis vor einem halben Jahr der Meinung, dass ich lesenswert schreiben kann und damit die Menschen unterhalte. Nachdem ich meinte mir all die professionellen Ratschläge reinpfeifen zu müssen bin ich megablockiert – ich traue mich nicht mehr „irrelevant“ zu schreiben, aus Spaß an der Freud. Dein Post kam gerade richtig, die Fotos auch. Von dieser Sorte habe ich sehr viele. Nicht relevant, aber mit Stimmung und vielfältig.

    Liebe Grüsse Doris

    • Fee ist mein Name sagt:

      Ich antworte jetzt erst, weil ich all die umfangreichen Kommentare nicht mit einem Satz abspeisen wollte. Wenn Ihr Euch die Mühe macht, so ausführlich einen Beitrag zu leisten, will auch ich entsprechend antworten. Ich freue mich riesig, dass meine dahingeworfenen Ideen scheinbar so viele von Euch an genau der richtigen Stelle erreicht haben. Auch dich. Ich hatte zwar die Vermutung, dass genau diese Zusammenhänge dazu führen, dass viele Blogger sich immer mehr zurückziehen, oder dass sie zumindest eine Rolle spielen, aber dass scheinbar doch sooo viele genau deshalb die Freude am Bloggen verlieren, finde ich dann doch schon fast tragisch. Denn es sind ja meistens gerade nicht die, die sich professionalisieren, sondern die, die es für sich tun, als Hobby, die Spaß daran haben – und gerade die stolpern über Hinweise, die eigentlich für Leute gedacht sind, die vor allem „erfolgreich“ sein wollen, ein Ziel das vor allem an Quantität und nicht an Qualität gemessen wird. Wenn ich dir also helfen konnte, die Freudlosigkeit ein wenig zu nehmen und dich zu motivieren, den Relevanzgedanken hinter dir zu lassen, dann finde ich das ganz großartig <3!

  2. Fee! Liebe Fee! Das ist ein so guter Post und er tut mir so gut. Danke.
    Ich schließe mich Doris an – auch bei mir spüre ich einen schleichenden Blogtod. Aus genau diesem bescheuerten Relevanz-Grund. Ich poste nix Halbes und nix Ganzes mehr, vor allem ohne richtig viel Freude wie früher. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass all diese Konferenzen die ich besucht habe, völlig kontraproduktiv waren. Klar, da war viel Input, aber im Endeffekt haben sie mich sowas von demotiviert und mir gezeigt, wie dilettantisch ich meinen Blog betreibe. Ich zerdenke seitdem alles, finde nichts mehr gut genug, vergleiche und werde neidisch auf den Mainstream. So eine Scheiße. Sorry. Aber ist so.
    Das einzig wirklich Gute an diesen Konferenzen sind die netten Blogger, die ich dadurch in echt getroffen habe. Das war es in jedem Fall wert.
    So. Und jetzt hätte ich bitte gerne, dass Dortmund der Vorort von München ist und wir uns auf einen Kaffee treffen können.
    Applaus für diesen Post. Lass uns wieder mit mehr Persönlichkeit bloggen. Wobei ich sowieso der Meinung bin, dass Du das schon sehr gut machst und Dich gar nicht so verbiegst, wie ich mich gefühlt verbogen hab. Ach, schwierig.
    Ich drück Dich aus der Ferne.
    Liebe Grüße, Annette

    • Fee ist mein Name sagt:

      Bitte nicht, liebe Annette, gerade solche Blogs wie Eure, die eine eigene Stimme und einen eigenen Stil in die Bloglandschaft bringen, wären – so sie denn stürben – ein großer Verlust für die Vielfalt. Ich glaube, das Problem der Konferenzen ist, dass sie sich an eine vermeintlich homogene Gruppe wenden, die aber alles andere als homogen ist. Und trotzdem werden oft Tipps ausgegeben und angenommen als beinhalteten sie die ultimative Wahrheit für alle. Klar, eigentlich wissen die meisten schon ganz gut selbst, dass nicht alle „Regeln“ für sie passen. Aber die Massendynamik hinterläßt dann vielleicht doch einen Samen des Zweifels und schon hängt man in einer Spirale der vermeintlichen Optimierung, die aber am Ende nur die Freude nimmt. Es geht immer darum „Erfolg“ zu haben. Aber das kann für den einen etwas völlig anderes bedeuten, als für den anderen. Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr nach unserem Bauchgefühl handeln und weniger nach Regeln. Denn das merkt man einem Blog an. Und erst recht, wenn er aufgrund von Freudlosigkeit langsam einschläft.
      Den Kaffee holen wir nach, wenn ich das nächste Mal in der Ecke München bin. Oder es verschlägt dich mal in den Pott. Das wäre doch auch nett :)!

  3. *thea sagt:

    Liebe Fee! Ein super Post mal wieder! Ich kenne die Schere im Kopf nämlich zu gut – dabei lese ich selbst am allerliebsten Blogs, bei denen man merkt, dass die Themen den Blogger einfach gerade begeistern. Und es gibt halt Menschen, die lieben es, sich auf eine Nische zu spezialisieren und ganz tief einzudenken und dann wieder Menschen, die sich für die Vielfalt an Themen in der Welt begeistern können und dadurch auch wieder inspirieren. Ich mag deinen Blog so gerne wegen der Vielfalt und weil du auf „Relevanz“ scheißt – oder man es zumindest denkt. Und das von dir beschriebene Beispiel mit dem Reiseziel habe ich selbst so oft bei mir bemerkt – einige Urlaubsziele wären mir nie in den Sinn gekommen, hätte ich auf Social Media nicht zufällig Bilder davon gesehen. Gerade auf Instagram merkt man schnell, dass die, die sich auf ein Thema spezialiseren schneller wachsen – aber ich will so ein Blogger halt nicht sein. Ich liebe es zu reisen und ich koche aber auch gerne und wenn ich mich über Rechtspopulisten aufregen will, brauche ich einen Platz um das zu tun. Ich bin auch im 1.0. Leben – wie ich immer sage: „randgruppenkompatibel“ – ich kann mich mit einem Punk und mit einem Schickimicki am gleichen Abend gut unterhalten, solange sie nett sind. Ich liebe es einfach mich von verschiedenen Strömungen inspirieren zu lassen. Und online lasse ich mich manchmal viel zu oft von einem Impuls abhalten, drauf los zu schreiben mit der Frage im Kopf, ob das überhaupt relevenat ist…dabei sind das am Ende oft die Texte, die die meisten Kommentare bekommen. Liebe Grüße *thea

    • Fee ist mein Name sagt:

      Randgruppenkompatibel, das ist gut ;)! Aber mir geht es da ähnlich wie dir – mich interessieren einfach auch total viele Dinge, ich bin nicht nur Reise oder nur Musik oder nur Ruhrpott. Gerade deshalb finde ich Bloggen auch so toll – da kann ich vieles von dem, was ich liebe, verbinden.
      Beim Bloggen gehe ich tatsächlich auch einfach von mir als Leser aus. Ich mache einen Blog, wie ich ihn selbst gerne lese. Und da ich mal davon ausgehe, dass ich nicht völlig aus der Rolle falle, sondern dass es noch einen oder zwei mehr wie mich gibt, gibt es zumindest eine Handvoll Leute, die das möglicherweise interessiert, was ich so tue. Leute, die Blogs, die einfach nur vermeintlich relevant sind, irgendwann auch nicht mehr lesen. Das reicht oft schon, um meinen eigenen Horizont geradezurücken…

  4. Wunderbar! Spricht mir aus der Seele! Ich tue mir super schwer mit den Blogs, die sich spezialisieren und ich mag es, von normalen Menschen mir normalen Leben und ohne. Besonderen Mehrwert zu lesen (und zu schreiben)!
    Liebe Grüße
    Katrin

  5. Michael sagt:

    Vor ein paar Wochen habe ich meinen Blog mit „Erlebnisblog“ untertitelt, weil ich gerne über meine Erlebnisse schreibe. Erlebnisse können für mich Berichte über kleine und große Reisen sein (auch wenn sie mal teilgesponsert sind), aber auch über den Zoo oder den Park um die Ecke. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich blogge nicht für meine Leser, aber manchmal ist das Thema auch sehr speziell und findet nur wenig Interesse. So habe ich letzters Jahr über „Bargeld vs. Handyzahlung“ siniert. Ich habe es trotzdem gemacht, denn für mich ist wichtig, daß mein Blog (sprachtechnisch ja entstanden aus den Worten „Web+Log“) mein „InternetTagebuch“ ist, in dem ich am Jahresende gerne zurückblättere. Wie ich schon im letzten Jahresrückblick bemerkt habe, waren 2016 auch so 3-4 Beiträge dabei, die ich am Jahresende auch nicht mehr wirklich erklären konnte, die aber zum Zeitpunkt, in dem ich sie geschrieben habe, einfach aus dem Kopf mußten. Das einzige was ich nicht blogge sind politische Kommentare, da kommentiere ich eher Facebook Postings, was aber mehr damit zu tun hat, daß Internet für mich Freizeit/Vergnügen ist und nicht mich mit anderen (ggf. Trolls) zu fetzen.

    LG Michael

    • Fee ist mein Name sagt:

      Erlebnisblog trifft es bei mir vermutlich auch. Wobei sich auch immer wieder Gedanken unter die Erlebnisse mischen. Das versuche ich auch immer Firmen zu sagen, die ihre Links und Produkte und Advertorials bei mir zu platzieren versuchen, solange ich etwas nicht selbst „erfahren“ habe, hat es bei mir auf dem Blog schlicht nichts verloren. Und ich glaube, vermutlich lügt jeder, der sagt, dass er es gar nicht für seine Leser tut. Aber die Frage ist ja, was man als seine „Leser“ definiert – entweder eine gesichtslose Masse, die einfach nur wachsen soll, oder aber eine konkrete Zielgruppe mit Charakter, die vielleicht klein(er) ist, aber die sich auch wirklich dafür interessiert, was man tut!

  6. Pepper sagt:

    Gleich mal vorneweg: ich bin ganz deiner Meinung! Was ich immer erstaunt feststelle, ist, dass es im Prinzip vielen bei solchen Themen ähnlich geht, aber kaum jemand Konsequenzen daraus zieht. Das ist das Gleiche, wie auf Instagram, wo alle immer nach mehr Realität schreien, aber zeigen oder liken will sie dann doch keiner.
    Bei mir ist es auf dem Blog weniger der Gedanke im Voraus, ob der Artikel vielleicht absolut irrelevant ist, sondern eher die Enttäuschung danach, wenn es dann wirklich so zu sein scheint. Ich habe aber auch im Gegenzug schon oft die Erfahrung gemacht, dass grenzwertige Themen dann doch viel unerwartet positives Feedback erhalten. Ab und zu erwähne ich auf dem Blog, dass ich Christ bin und das ist so ziemlich das einzige Thema, bei dem ich oft kurz davor bin, doch lieber etwas Massentaugliches zu schreiben, weil ich befürchte, dass es nicht gut ankommt. Tatsächlich ist es aber so, dass diese Angst immer unbegründet war und die Leser darauf positiver reagieren, als wenn ich über Mode schreibe. Das sagt wohl Einiges über mein Modebewusstsein aus 😀

    Der Gedanke, etwas nicht zu posten, weil es eventuell nicht relevant ist, kommt mir eher bei Instagram, als auf dem Blog. Da bin ich sehr selektiv geworden und man muss auch ganz ehrlich sagen, dass das der Weg zum Instagram-Erfolg ist. Letztlich ist es aber vor allem eins: extrem anstrengend, vor allem, wenn man trotz individuellem Stil versucht, eine breite Zielgruppe zu erreichen. Ich hab deshalb in den letzten Monaten ein paar Gänge runter geschalten und bin gerade dabei, mich neu auszurichten. Was wirklich nicht leicht ist, wenn man sich den ganzen Einflüssen permanent aussetzt. Was mir da immer hilft ist, mich von jeder Fremdmeinung abzuschotten um meinen eigenen Stil wieder bewusst wahrzunehmen.

    Ok, soviel mal von mir. Schwafeln kann ich auch 🙂

    • Fee ist mein Name sagt:

      Aber woran machst du denn im Nachhinein fest, dass etwas, was du gebloggt hast, vermeintlich irrelevant ist? An den Zugriffszahlen? An der Zahl der Kommentare? An der Qualität der Kommentare? Im Grunde, das unterstelle ich jetzt einfach mal, ist das wieder eine quantitative Einschätzung. Aber warum muss es immer möglichst vielen gefallen? Ist es nicht genauso viel Wert, wenn auch mal nur einer etwas aus einem Post ziehen kann? Eine Person, die man glücklich gemacht hat?

      Bei Instagram bin ich ehrlich gesagt halbwegs schmerzfrei. Das Einzige, was für mich nicht so richtig in Frage kommt, sind Bilder mit schlechter Bildqualität. Aber weder habe ich einen richtigen Stil, noch achte ich darauf, dass die Bilder in der Übersicht immer gut zusammenpassen. Ich muss sie nur schön finden (aber auch das führt natürlich zu Selektion am Ende). Wie auch immer. Jedenfalls geht es mir auch nicht darum auf Instagram zu wachsen, dann muss man vermutlich wirklich höhere Ansprüche ansetzen. Aber ich habe die Maxime: All das findet in meiner Freizeit statt, da will ich Freude haben und keinen Wettbewerb und keine Fremdbestimmung. Wer das beruflich macht oder es machen will, für den gelten andere Regeln, das gilt für Blog wie Social Media. Das Problem ist nur: Das wird oft vermischt und führt zu unrealistischen Erwartungen…

  7. staublos sagt:

    Liebe Fee
    Ich hatte vor einigen Wochen einen sehr ähnlichen Gedanken. Plötzlich war ich nicht mehr glücklich mit meinen SocialMedia Kanälen und auf Bloggen hatte ich auch keine Lust mehr. Sowas war mir bisher noch nie passiert. Normalerweise habe ich über Gott und die Welt geschrieben und es war mir völlig egal, ob das irgendjemand liest oder nicht. Mein Blog, mein Zuhause. Ich hab mich also angefangen zu fragen, warum es jetzt plötzlich so ist. Da ist es mir dann aufgefallen! Ich habe unbewusst angefangen, mich meinen Lesern und ihren Erwartungen anzupassen. Plötzlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich schrieb, was ich alles so gemacht und geschafft habe. Dabei gibt es Leser, denen es doch so schlecht geht und ich reibe ihnen sowas unter die Nase. Jetzt weiss ich, dass nur ich mich selber unter diesen Erwartungsdruck gesetzt habe und dabei wurde ich unglücklich weil ich ja mehr als meine „Blognische“ war. Ich bin mehr als nur MS! Diese Erkenntnis war sehr befreiend. Jetzt möchte ich einfach wieder das schreiben, was ich mag ohne irgendwelche Erwartungen. Wir zwingen unsere Leser ja nicht dazu zu lesen wenn es ihnen nicht gefällt. Kann deinen Gedanken zu den (übrigens wunderschönen) Fotos nachvollziehen. Ich denke, mir hat nur schon diese Erkenntnis die Augen geöffnet und alles wieder ins rechte Licht gerückt. Das wünsche ich dir auch!
    Liebe Grüsse
    Katarina <3

    • Fee ist mein Name sagt:

      Da kommt ja noch mal eine ganz andere Komponente zum Tragen: Man will nicht nur Erwartungen erfüllen, man will auch niemanden verletzen. Das ist grundsätzlich ein lobenswerter Ansatz. Wenn es allerdings soweit geht, dass man in Sorge um andere nicht mehr man selbst sein kann, muss man eine Grenze ziehen.

  8. Miuh sagt:

    Liebe Fee, was relevant ist, entscheidest zuerst einmal Du. Ob es dann auch anderen gefällt, entscheiden diese „Anderen“ selbst für sich. Wenn Du gut damit leben kannst, nicht jedem zu gefallen (und ich glaube, das kannst DU sehr wohl) – dann mach einfach Dein Ding! Aber das weist Du bestimmt schon 😉 Liebe Grüsse und viel Mut für alle, Miuh

    • Miuh sagt:

      Oh, und eben ist mir eingefallen… Als ich bemerkte, dass viele meiner (Reise-) Themen, die mich so faszinierten so gar nicht in meinen ursprünglichen Romantischeslandleben Blog passten, habe ich nach längerem Überlegen einen zweite Blog eröffnet, den Geheimtippreisen-Blog. Nun bin ich glücklich und doppelt motiviert! Beides bin ich, beides passt zu mir – und manchmal gibt es Überschneidungen – aber so passt es für mich am Besten. Nochmals liebe Grüsse, Miuh

      • Fee ist mein Name sagt:

        Das ist natürlich auch eine Lösung. Eine, die allerdings nicht zu mir passen würde. Aber da haben wir es ja schon wieder. Es gibt keine Regeln, die für alle passen ;)!

  9. Hallo liebe Fee,

    Du sprichst uns aus der Seele. Wir bloggen erst seit einem Jahr und haben lange gezögert überhaupt damit anzufangen, weil wir uns zum einen für keine Nische entscheiden konnten und zum anderen gedacht haben, dass es bestimmt eh niemand lesen mag. Wir haben viel zum Thema “ Relevanz“, „erfolgreich bloggen“ etc. gelesen und das hat uns sehr entmutigt. Doch dann haben wir spontan auf einem Ausflug entschieden, dass wir auf das ganze Nischen- und Klickzahlending scheißen werden. Wir haben uns ins nächste Café gesetzt und uns übers Handy eine Domain gesichert. (Wir hatten gedanklich fast alles vorbereitet, so oft wie wir schon drüber gesprochen hatten)
    Wir bloggen über das, was uns gefällt und wenn wir auch nur einen Leser damit glücklich machen, freut es uns sehr und ansonsten freut es einfach nur uns, weil uns das Bloggen Spaß macht.

    Vielen Dank für deine tollen Artikel und Inspirationen – schon lange in der analogen und jetzt auch in der digitalen Welt
    – Katharina und Vicky

    • Fee ist mein Name sagt:

      Das ist es eben: Ich blogge, weil es mir Spaß macht. Es ist mein liebstes Hobby, weil ich damit alle meine Interessen abdecken kann. Und die Freude daran geht mir verloren, wenn ich plötzlich das Gefühl habe, ich muss mich an Regeln halten, die mir aber gar nicht entsprechen. Und da ich es ohne Freude auch gleich lassen kann, scheiße ich eben auf die Regeln ;)! Zumindest auf einige davon…

  10. Liebe Fee!
    Danke, dass es so gut auf den Punkt gebracht hast. Relevanz und Nische sind Worte die mich vor allem im letzten Jahr dazu gebracht haben, alles zu überdenken und mich auch zurückgehalten haben. Anfang des Jahres habe ich dann für mich entschieden, dass ich keine richtige Nische habe und auch nicht finden will und das ich das Ganze einfach aus Spaß an der Freude mache. Tat echt gut, die Entscheidung und jetzt dein Text darüber zu lesen!
    Für mehr Vielfalt und das man auch weiterhin wirklich alles im Internet finden kann.

    Lieben Gruß | Barbara

    • Fee ist mein Name sagt:

      Das ist bekloppt, dass diese Problematik auch so an diesen Wörtern hängt, wobei die Worte an sich ja erst mal völlig neutral sind, beziehungsweise im Prinzip gute Konzepte beinhalten. Aber sie sind für viele inzwischen so negativ behaftet, dass sie wie schwarze Wolken über uns hängen…

  11. Mirtana sagt:

    Gute Frage, auf die ich auch nicht wirklich eine Antwort weiß. Relevant sind für mich die Blogs, zu denen ich eine – wie auch immer geartete – Beziehung aufbauen kann. Blogs in denen für mich ersichtlich wird „Hey, das da hinter den Buchstaben und Bildern auf meinem Buchstaben ist ein Mensch – mit Ecken und Kanten, Spaß an der Sache, mit Wissen um Dinge von denen ich keine Ahnung habe und Erlebnissen schöner und manchmal nicht so schöner Natur … und er/sie teilt all diese Sachen mit uns“.

    Und ehrlich gesagt gibt es gar nicht so viele Nischen in diesem scheinbar grenzenlosen weltweiten Internetz wie es Blogs gibt, von daher ist das ein Ratschlag den man meiner Meinung nach getrost in den Wind schießen kann. Wie die meisten Ratschläge, die einem meistens mehr den Spaß an diesem Hobby nehmen als wirklich hilfreich zu sein.

    Bloggen ist mein Hobby. Gut, ein Hobby mit dem ich momentan ein wenig auf Kriegsfuß stehe, aber am Ende des Tages ein Hobby. Die Sache mag anders aussehen wenn man seinen Blog zum Geschäft macht und am Ende des Tages seine täglichen Brötchen damit bezahlen muß. Dann werden solche Dinge wie Positionierung, Relevanz, Besucher, Statistiken, etc. wichtig sein. Nehme ich mal an.

    Mir haben all diese Dinge, die man als Blogger angeblich tun muß, sollte, könnte und die Präsenz, die man auf etlichen Kanälen pflegen muß, sollte, könnte irgendwie den Spaß an der Sache genommen. Und ohne Spaß macht Texte schreiben bei mir irgendwie keinen Sinn. Da kommen am Ende des Tages dann nur langweile und irrelevante Texte bei herum. Oder Kommentare 😉

    Vielen Dank an Dich für diesen Text und die Denkanstöße darin. Ich wünsche Dir (und mir als Leserin erst recht) noch viele Bilderposts und persönliche Reiseberichte <3

    Liebe Grüße,
    Mirtana

    • Fee ist mein Name sagt:

      Nun ja, der Nischengedanke impliziert ja nicht, dass man darin alleine ist, sondern viel mehr, dass man sich auf ein Thema konzentrieren soll, weil Inhalt des Blogs und Leserinteresse dann einerseits eine größere Schnittmenge haben (rein hypothetisch) und man die Zielgruppe andererseits viel direkter ansprechen kann (auch über SEO). Aber da stellt sich eben andersherum wieder die Frage, für wen man es tut. Und wenn man es zuvorderst erst mal für sich macht, weil es ein Hobby ist, sollte man sich überlegen, wie weit man dafür geht, ohne die Freude zu verlieren. Genau wie du sagst…

  12. Farbtupfen sagt:

    Hallo liebe Fee,
    für mich bist du voll und ganz auf der richtigen Spur! Ich schreibe dir heute einmal nur aus der Sicht einer Leserin. Manchmal erschlägt mich die „Professionalität“ vieler Blogs mit ihrer Contentüberladenheit und strenger Themenbezogenheit geradezu. Die Blogs lesen sich fast schon wie wissenschaftliche Abhandlungen und es fehlt mir der Bezug zum Blogschreiber.
    Was will ich eigentlich, wenn ich Blogs lese? Ich suche Anregungen, Inspiration, Tipps und durchaus auch Unterhaltung. Mit Mode und Lifestyle Blogs kann ich nicht viel anfangen. Meine Interessengebiete sind Kunst, Fotografie und Reisen. Ich würde auch nie in Kochblogs rumstöbern.(Wenn ich ein Rezept suche gibt es dafür andere Plattformen)
    A b e r: wenn Fee zwischen ihren Reiseberichten mal ein Rezept zum Besten gibt, zaubert das ein Schmunzeln in mein Gesicht – ich stelle mir dann vor, wie sie in ihrer Küche steht und werkelt. Das ist einfach so eine persönlich Komponente. Auch die Tatsache, dass du oft auch Fotos von dir und dem Freund einbettest, macht es viel eindrucksvoller und persönlicher, deine Berichte zu lesen. Obwohl ich dich nicht persönlich kenne, habe ich beim Lesen das Gefühl, eine Freundin erzählt mir das jetzt alles. Diese tolle Atmosphäre gewinnt noch, wenn spontan und locker mal ein paar „themenfremde“ Überlegungen – fast wie bei Kaffeeklatsch – mit einfließen. Ergo ist das Streben nach Content Relevanz aus meiner Sicht wirklich kontraproduktiv – da es jegliche Leichtigkeit entzieht und dem Leser teilweise schwere Kost verabreicht. Somit ist das sich Wehren gegen diesen Trend gar nicht so falsch und viele Leser werden sich darüber freuen. Du machst das gut, Fee!
    Liebe Grüße
    Karin

  13. Renate widera sagt:

    Liebe Fee ich musste ersteinmal suche bis ich das Feld für meinen Kommentar gefunden hatte…. daran also zu erkennen ich bin nicht fit mit der ganzen Blogger Geschichte….. mein Blog dümpelt vor sich hin und warum ? genau aus dem von dir geschriebenen, beschriebenen Gründen……Danke das du das ganze mal in Worte gefasst und beschrieben hast ich hätte soviel zu erzählen von meinem kreativ Job der mir jede kreativität genommen hat,von meiner Tochter die seit fast 10 Jahren jeden Kontakt zu uns ablehnt,von meinem leben als die Frau an der Seite eines Soldaten , von meinem leben in Texas, von all den alltäglichen begebenheiten auf einem kleinen Nest im bergischen land, usw…. will das einer lesen??? Warum stell ich diese Frage überhaupt ist doch egal ob es einer!!! Lesen will oder??? Ich drücke dich ganz fest Danke liebe Fee Danke aus tiefstem Herzen und auch den anderen hier ich dachte ich wäre mit meinen Gedanken alleine………

    • Fee ist mein Name sagt:

      Die Frage ist an der Stelle doch vielmehr: Willst du es teilen?! Und wenn du das für dich beantwortest hast, ist alles andere der zweite Schritt.

  14. Eva sagt:

    So ein toller Post. Ich mag gar nicht viel dazu kommentieren. Aber mir ist gerade bewusst geworden, dass dieser „Relevanz-Zwang“ mit Schuld ist, dass auf unserem Blog gerade so wenig los ist. Ziemlich schade und wir sollten wie du viel mehr darauf scheißen. (Hui diese Wortwahl ;p)
    Hab ein famoses Wochenende und danke für den Gedankenanstoß. Liebste Grüße
    Eva
    PS: Wunderschöne Fotos!!!

    • Fee ist mein Name sagt:

      Das ist so schade. Denn ich unterstelle Euch auch einfach mal, dass Ihr das Bloggen vor allem gemacht habt, weil es Euch Freude gemacht hat. Wie leicht wir uns doch darin verunsichern lassen, nur weil wir vermeintlich alles richtig machen wollen. Dabei ist richtig für andere eben nicht zwingend richtig für uns. Also: Hört auf das Herz und nicht auf die Regeln. Und wenn das Herz sagt: Weitermachen, dann scheißt Ihr eben auch ;)!

  15. Liebe Fee,

    ich unterschreibe ALLES!
    Genau das hat mich vor exakt einem Jahr auch bewegt…
    Mich hat der Blütentraum an den Bäumen da draußen so viel Freude gebracht,
    und ich habe mich tasächlich gehemmt gefühlt, es auf dem Blog zu posten…
    Schlussendlich ist aber ein POst mit meinen Gedanken zu dem Thema „Mehrwert“
    geworden http://mammilade.blogspot.de/2016/04/bluetenrausch-im-fruehling-und-mehrwert-fuer-blogs.html
    Und der war für mich echt heilsam…
    Seit der letzten Bloggerveranstaltung, auf der wieder einmal das Nischenbloggen etc.
    gehypt wurde, habe ich nun definitiv für mich entschieden: Ich stehe dazu: Ich bin eine „Vielseitigkeitsbloggerin“! Mein Leben ist nun mal bunt und vielseitig und vielschichtig…
    Warum nicht auch mein Blog, der ja Teil meines Lebens ist.

    Lieben Gruß zu dir und bis gleich 😉
    Julia

    • Huch, zu schnell geschrieben 😉
      Ich kaufe zu meinem Kommentar noch ein „Mir“ statt „Mich“ und ein „entstanden“
      statt „geworden“ 😉

      • Fee ist mein Name sagt:

        Wie schön, dasss ich auf diesem Wege nun diesen tollen Blogpost von dir gefunden habe, der ziemlich gut zu meinen Überlegungen passt. Da sieht man es ja wieder: Es treibt viele von uns um. Umso wichtiger, dass viele von uns den Mund dazu aufmachen, damit wir uns alle nicht so alleine damit fühlen ;)!
        Besonders gerne mag ich den Satz von dir: Nehmt Euch von meinem Blog, was Euch gefällt… Denn so ist es doch: Man muss nicht jeden einzelnen Post toll finden, um einen Blog zu lieben <3

  16. fim.works sagt:

    Jedes Wort hab ich verschlungen und ich bin sowas von bei dir!
    Ich Depp hab auch Bloggerkonferenzen besucht und Posts gelesen und mir damit die ganze Lust an der Bloggerei genommen. Aber jetzt: drauf gepfiffen und das gepostet, wonach mir der Sinn steht! Das bin wenigstens ich, meine Bilder, meine Geschichte und das, was ich erzählen möchte. Scheiß auf die Relevanz!

    Hab einen schönen Abend … liebe Grüße, Frauke

    • Fee ist mein Name sagt:

      Und wenn ich mir deinen Blog so anschaue und die Resonanz, die du bekommst (ich beziehen mich da jetzt mal auf deinen thematisch passenden, „herausragenden“ Post), dann schaffst du Relevanz scheinbar auch, ohne ihr hinterher zu jagen ;)!

  17. San sagt:

    Also, wenn ich eins hasse (und das Wort benutze ich selten!), dann wenn man mir vorschreiben will, wie ich mich auf meinem eigenen Blog zu verhalten habe…. ich blogge nicht seit 14 Jahren um mir von irgendwem vorschreiben zu lassen, wie ich das machen soll. Ich danke dir, dass du das Thema mal angesprochen hast, denn ganz frei machen von dem Thema ist auch immer wieder ein Kampf… aber einer, der sich lohnt, finde ich.

    • Fee ist mein Name sagt:

      Schlimm genug, dass man dieses Kampf immer wieder ausfechten muss, obwohl man eigentlich doch ziemlich genau weiß, was gut für einen ist…

  18. Katha sagt:

    Liebe Fee,
    aus einer ganz anderen Perspektive, nämlich meiner beruflichen Sicht (als Archivarin): wo, wenn nicht im Bereich der privaten Blogs hat man denn die Gelegenheit, auch mal „relevanz-frei“ (wobei Relevanz ja gerade in dem Bereich subjektiv ist und daher schon mal gar nicht von vornerein festlegbar sein sollte) zu schreiben, zu sammeln und zu präsentieren? Weil die Institutionen, die sich sonst mit dem Sammeln von Dingen beschäftigen, haben diese Freiheit ja nicht – und das natürlich vollkommen zu Recht: bei uns sind über 2 Mio. Fotos, die ja auch irgendwie sortiert und beschrieben werden wollen, damit irgendwer was findet. Das ist so schon schwer genug, ohne genaue Spielregeln, was „relevant“ ist, hätten wir aber innerhalb von einem Jahr locker die doppelte Menge. Und wie oft bekommt man sehr schöne Sachen angeboten, die man dann eben nicht nehmen kann, weil sie niemand bei uns suchen würde oder weil sie eben „nicht relevant“ für die Stadtgeschichte sind. Und dann sagt man den Leute: hey, wir können es nicht nehmen, aber macht was draus! Wenn jetzt auch im privaten Bereich die Leute anfangen, sich schon selbst zu zensieren, weil es vielleicht niemanden interessiert – das wäre fatal! Und gerade im Internet, wo ja die Möglichkeit besteht, dass sich eben jeder das sucht, was er braucht. Und wenn das Bilder und Texte sind, die gerade nicht mainstream oder immer super zielgerichtet und lebensoptimierend sind, umso besser!

    • Fee ist mein Name sagt:

      Das ist eine spannende Perspektive, die in der Tat beleuchtenswert ist. Im Prinzip kann man Blogs als wunderbare Archive der Alltagskultur betrachten. Vielleicht halten all wir Nicht-Nischen-oder-zielorientierte-Blogger irgendwann in ferner Zukunft (so es das Internet in dieser Form dann noch gibt) als frei zugängliches Materialarchiv für kulturanthropologische Studien her. Und wenn das dann wieder keine Relevanz hat, dann weiß ich es auch nicht :)!

  19. Eva-Marie sagt:

    Fee, ich schreibe ich hier aus der „Nicht-Blog-Besitz-Perspektive“, sprich rein nur als Leserin und damit „Interessentin“ mancher Blogs.
    Ich nutze Blogs nie als Nachschlagewerk, weil viele Blogs verschiedene Bereiche abdecken. Sprich: Gezielt in Blogs nach Kochrezepten, Modetipps und Bastelanleitungen zu suchen, halte ich für relativ unsinnig (für mich), weil soviel Anderes noch da drin steht.
    Suche ich nach Kochrezepten oder Bastelanleitungen, spuckt mir die Suchmaschine genug andere Seiten aus, wo Rezepte, Anleitungen, etc. gesammelt werden…und zwar themenspezifisch.
    Für mich ist es da unerheblich, ob das Rezept von Schreiber X kommt, dessen Blog mir sehr gefällt. Für mich geht es in dem Fall um Kochrezepte,…und die finde ich auch woanders.
    Ich habe anfangs nicht wirklich verstanden, warum eine ganze Reihe von (meist jungen) Leuten Blogs haben, wo sie aus ihrem Alltag und ihrem Leben berichten. Mir wäre das zu privat und ich fragte mich, ob sie das tun, um sich sichtbar zu machen, Gehör und Anerkennung zu finden, die sie draußen vielleicht nicht genug haben.
    Dann entdeckte ich, dass Blogger „genug vom Bloggen hatten“, weil sie keine Zeit mehr hatten (Arbeit hatten, Kinder bekamen, …) oder sie das Gefühl hatten, dass die Leser immer mehr Erwartungen an einen hatte (was ja auch ne Ursache-Wirkungs-Geschichte ist. Auch im Sinne davon, wieviel man schreibt, wie oft, wie sehr man die Leser direkt anspricht, mit einbezieht, etc.). Ich lernte auch, dass es Unternehmen, etc. gibt, die sich für Blogs interessieren, um darüber Werbung für eigene Interessen zu machen, da diese Blogs ein Publikum anziehen, was auch für diese Unternehmen,… interessant sein könnten.
    …und ich hatte den Eindruck, dass sich darüber auch die Blogs veränderten und z.T. auch das Schreiben.
    So voll den Durchblick habe ich noch nicht, was hinter der „Blogger-Kulisse“ geschieht, „Blogger-Szene“, brauche ich vielleicht aber auch nicht.
    Ich habe mir ein paar Blogs rausgesucht, die ich mehr oder weniger verfolge und manchmal schreibe ich etwas dazu, in so fern sie noch bestehen. Manche haben ja auch das Medium gewechselt, etc. .

    Was ich sagen will (Und entschuldige bitte, wenn ich zu lang schreibe, aber ich dachte, dass ich das bei Dir kann, weil Du selber viel an Text schreibst und ich zudem vielleicht so besser erklären kann, was ich meine):
    Ich denke, es kommt darauf an, aus welchem Anreiz heraus man einen Blog schreibt. Schreibt man einfach nur für sich bzw. für sich und dafür, gesehen zu werden (Was vielleicht der Ursprungsgedanke vieler Blogs war, bevor man damit Geld verdienen und Leute gezielt unterhalten konnte (Neutral formuliert; ich will damit nicht kritisieren, es ist Verschiedenes möglich)), dann ist es vermutlich wirklich fast egal, in wie weit die User einen Beitrag lesen und für sich selber relavant finden. Ist ein Blog mehr so wie ein öffentliches Tagebuch, dann schreibt man einfach rein, was grade ist, egal, ob die Texte oder Bilder nun schön sind.
    Will man etwas Bestimmtes erreichen, seine User behalten, unterhalten, mit ihnen in Kontakt stehen,..fängt man wohl schon eher an, sich zu überlegen, was man schreibt, zu welchem Thema, etc. .
    Spezieller wird es dann noch, wenn Firmen an einen heran treten. Dann schreibt man (Wieviel oder wie wenig muss man mit sich selber ausmachen) mehr für diese Firmen bzw. in deren Sinne. In wie weit man dann noch überlegt, was mit den Themen ist, die einen selber mal interessiert haben und von denen man wirklich offen schreiben wollte und welche Lesergruppe man dann erreicht, ist individuell wohl sehr verschieden und wohl auch ein Prozess, der damit einhergeht, wer Interesse an Blogs hat und „Nutzen“ aus ihnen zieht.
    …und das kann der Erwerb neuer Kunden (Firmen),… neue Erkenntnisse über Reiseziele, Rezepte,…sein,…Informationen und Austauschmöglichkeit, über schwierige Themen, die einen vielleicht selber beschäftigen (z.B. Krankheit),…ein Gefühl von Verstanden-werden (weil man Dinge bei der Bloggerin liest, die einen selbst beschäftigen),…Kontakt und vielleicht sogar ein Gefühl von „Freundschaft“, weil man der Bloggerin folgen und über Kommentare, Likes und andere Plattformen mit ihr in Kontakt treten kann und was von ihrem Leben mitbekommt (je nachdem, was suggeriert wird bzw. wieviel man selber glaubt, nah an den Leuten zu sein)…oder auch einfach Beschäftigung (mitlesen, verfolgen, an Gewinnspielen teilnehmen, etc.).

    Ich für mich lese nicht gerne Blogs, wo es nahezu nur um Werbung für etwas geht. Genauso wenig lese ich Blogs, wo nur ganz selten etwas geschrieben wird, man lange auf eine Antwort wartet oder wo „alle möglichen Dinge aus dem Alltag der Bloggerin stehen“, noch dazu mit undeutlichen oder sehr nahen Fotos (ob jemand nur 2 Pickel hat oder sich an einer Heizung verbrannt hat, will ich auf Fotos nicht sehen…und…finde ich für mich persönlich,…jetzt nicht wirklich relevant, obwohl ich nachempfinden kann, dass 2 Pickel stören und eine Verbrennung sehr schmerzhaft sein kann. …aber…ich brauche keine Bericht und Fotos darüber).
    Ich komme auch nicht gut damit klar, wenn ein Blog sehr „durcheinander“ ist und finde es daher gut, wenn er verschiedene Rubriken hat. Dennoch lese ich lieber von Beitrag zu Beitrag mit, also den jeweils aktuellsten Bericht.
    Reine Themenblogs mag ich auch. Da gibt es z.B. schöne Wanderblogs, wo gezielt übers Wandern geschrieben wird.
    Bei manchen Bloggern hatte ich auch ein wenig das Gefühl, am „Leben desjenigen“ etwas teilnehmen zu können bzw. etwas davon mitzubekommen. Das war dann meist so, wenn die Person viel von sich erzählte, Fragen an die Leser stellte, wie sie das empfinden oder einfach auch auf Kommentare antwortete, was ich sehr wertschätzend fand (dieses zunehmende ignoriert werden, im Netz und auch da draußen, finde ich, je nach Situation, schade, traurig, egal,…bis verachtend).
    Mir ist aber auch klar, dass selbst in Blogs nicht alles geschrieben wird und finde es auch wichtig, dass manchmal auch zu erwähnen. …und..ich hab ja auch mitbekommen, wie Blogger sich mit ihrem Privatleben mehr zurückhielten, etc. .
    Finde ich gut.

    Vielleicht haben sich die Leute früher weniger Gedanken darüber gemacht, was sie mit ihren Blogs erreichen wollen und jetzt tun sie es mehr, weil sich die Erkenntnis über die Wirkung und Nutzbarkeit verändert hat, es einen anderen Grund gibt, zu bloggen.
    Bloggen an sich und die Nutzen der zunehmenden sozialen Netzwerke ist ja auch noch nicht sooooo alt.
    …und…es wird sich vielleicht auch noch verändern.

    Ich denke, es macht Sinn, für sich zu gucken, was man als Blogger mit seinem Blog erreichen will und als Leser, was man von einem Blog will: Kontakt, Beschäftigung, Tipps, Erkenntnis, etwas gewinnen, etc. .

    So, und jetzt habe ich rausgetippt und dabei ganz die Zeit vergessen und muss gleich los.

    Einen schönen Dienstag noch und danke für die schönen Frühlingsbildern!!!

    Liebe Grüße,

    Eva-Marie! 🙂

    Zudem

    • Fee ist mein Name sagt:

      Hallo Eva-Marie und danke für den umrangreichen Kommentar. Der hat ja nun so viele Aspekte, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Also am besten von vorne: Du schreibst am Anfang etwas, was wie ein Widerspruch klingt, aber eigentlich keiner ist, nämlich, dass du auf Blogs nicht nach Rezepten suchst, sondern das dann in eine Suchmaschine eingibst. Aber was spuckt die dir dann aus? In vielen Fällen sind das Blogs. Und vermutlich gehst du dann nicht hin und ignorierst die Rezepte, die du so findest und beschränkst dich ausschließlich auf solche von Kochportalen, sondern nimmst auch Rezepte auf Blogs dankbar zur Kenntnis. Allerdings, und ich glaube, das ist zumindest oft der wesentliche Unterschied: Du wirst jetzt vielleicht nicht hingehen und den Blog abonnieren, nur weil ein einziges Rezept für dich gepasst hat. Im Gegensatz dazu liest du aber vielleicht auf einem nicht thematisch gebundenen Blog einen Blogpost, der irgendwas in dir bewegt, und dich dazu verleitet wiederzukommen. Da stellt sich für den Blogger also nicht nur die Frage, was will ich mit meinem Blog erreichen, sondern auch: Will ich regelmäßige Leser, die alles (oder einen großen Teil) von mir konsumieren, oder geht es mir nur um die Reichweite und das können dann auch ruhig Leute sein, die nur einmal vorbeischauen und dann wieder weg sind?! Beides kann unterm Strich auf die gleiche Zahl hinauslaufen, hat aber eine ganz andere Qualität. Tatsächlich muss sich beides aber auch nicht ausschließen. Um mal beim Beispiel Kochblogs zu bleiben: Es gibt ein paar, die schaffen es sehr gut, neben den Rezepten auch als Persönlichkeit aufzutreten, ohne sich in den Vordergrund zu stellen. Und da liest man dann auch gerne mal regelmäßig mit, ohne sich für jedes Rezept zu interessieren…

      In dem, was du ansonsten sagst, hast du natürlich im Großen und Ganzen Recht: alles beim Bloggen steht und fällt damit, was man mit dem Blog für ein Ziel verfolgt – auch die Frage der Relevanz, so wie sie im Allgemeinen verstanden wird. Für jemanden, der mit seinem Blog Geld verdienen will, steht das Konzept außer Frage. Das Problem, worauf ich hinaus möchte, ist doch, dass das Konzept der Relevanz über alle Blogs gestülpt wird, ohne vorher zu differenzieren (und das noch nicht mal unbedingt mit (böser) Absicht). Und viele Blogger fühlen sich davon verunsichert, Blogger, die neu anfangen, genauso wie Blogger, die schon länger dabei sind. Es ist doch so: Wenn man irgendwas nur oft genug hört, glaubt man irgendwann, dass da vielleicht doch etwas dran ist. Oder man ist zumindest nicht mehr sicher. Und tatsächlich finden ja die allermeisten den Gedanken, mehr Leser zu bekommen, auch erst einmal verführerisch. Denn auch wer einen Blog für sich betreibt, der freut sich doch über Zuspruch. Die Konsequenzen daraus sind aber für die meisten nicht unbedingt von Anfang an abzusehen. Nämlich: Dass sie sich auf dem Weg zu dem vermeintlich erstrebenswerten Ziel verlieren können.

      Und noch etwas zum Schluss: Ich glaube nicht, dass die meisten Blogger, die privat bloggen, das tun, um Anerkennung zu finden, die sie sonst nicht haben. Das kann natürlich ein Grund sein, aber das würde ich doch absolut nicht verallgemeinern wollen. Ich zum Beispiel kann mit dem Bloggen alles verbinden, was ich gerne mache. Ich liebe es zu schreiben und zu fotografieren und ich entdecke gerne neue Dinge. Und wenn ich diese Dinge durch mein Schreiben und fotografieren zusätzlich auch noch mit anderen teilen kann und ihnen so eine Freude mache, ist das doch noch viel schöner, als wenn ich das nur für mich tun würde. Beim Bloggen geht es durchaus auch um Gemeinschaft, aber das bedeutet nicht, dass Blogger diese in ihrem echten Leben nicht haben.

      • Eva-Marie sagt:

        Hallo Fee,

        erstmal vielen herzlichen Dank für Deine lange Antwort! Ich hab soviel getippt an dem Tag, dass die Zeit nicht mal mehr reichte, die Schreibfehler zu verbessern… .
        Ich fühle mich geehrt, dass Du mir antwortest und es auch toll, dass Du Dir die Mühe machst, jedem hier zu antworten. Ich weiß, dass das megaviel ist. …und es zeigt eine Wertschätzung des Schreibens derjenigen, die hier mitlesen und (in den Kommentaren) auch mitschreiben.

        Du fragst, wo ich lande, wenn ich Rezepte in die Suchmaschine eingeben. In der Regel lande ich da auf Seiten wie Chefkoch.de. Auf Blogs lande ich selten und klicke in Vieles auch nicht rein, was ich nicht kenne bzw. was mir für meine Suche als nicht so passend erscheint. Also wenn ich in einem Blog landet würde, wo es überwiegend um Mode geht,…würde ich da vermutlich schnell wieder raus sein und bei Chefkoch, etc. weiter suchen, weil ich denke, dass da die Wahrscheinlichkeit höher ist, das passende Rezept für mich zu finden.
        …und ja, ich hab auch in Blogs schon Rezepte gefunden, die mich interessiert haben. Ich abonniere aber keine Blogs, sondern gibt die Adressen immer wieder neu in die Suchmaschinen ein.

        …und ja, es ist richtig: Bei manchen Blogs bin ich erstmal hängen geblieben. So auch bei Dir. Als ich das erste Mal hier war (bzw. noch in der alten Version vom Blog mit den anderen Fotos oben (mit den Grimassen), dachte ich nur: „Häh?“ …Das war zu Beginn meiner Bloglesezeit…und irgendwie bin ich an ein paar Blogs hängen geblieben. Hier vor allen Dingen, weil es z.T. regional ist, weil es schöne Bilder gibt, weil so etwas lustiges, fröhliches, beschwingtes, kreatives, normales, aber auch Besonderes (Deine Fotos finde ich nicht normal, sondern etwas Besonderes, allein schon wegen den scharfen Nahaufnahmen),…rüber kommt. …auch wenn ich nicht alles mitlese, wenn es mir doch mal zu lang wird. …aber…hier ist immer wieder was los, gibt es etwas Neues. Dann die Aktion mit der Farbspirale letztens und auch irgendwie, dass Du in den Kommentaren antwortest.
        Ich kenn Dich nicht, wir treffen uns nicht privat…und doch ist es ein Stück weit von begleiten,…wenn auch nur aus der Fern- und Zuschau- und ab und zu Mal „Kommentier“-Funktion.
        …und so habe ich so etwa 5 Blogs, die ich begleite… (viel mehr geht irgendwann auch nicht).

        Ich würde das Konzept der Relevanz genauso wenig über Blogs stülpen wollen, wie andere Sachen. Wer sagt denn, wie ein Blog sein soll? Entweder liest man mit oder nicht.
        Ich hab aber auch schon mal einen Blog verfolgt, wo ich den Eindruck hatte, dass die Person ihre Leser mit vielen lustigen Aktionen, Gewinnspielen, Scherzen, Ansprachen, etc. so in Bann und Mitmachtum gezogen hat, dass es für sie dann schwer war, damit umzugehen, als sie mal etwas Pause brauchte und Leser immer wieder schrieben, wo sie denn bliebe.
        Klar kann man als Leser nicht erzwingen, dass ein Blogger schreibt. Auf der anderen Seite kann ich aber auch verstehen, wie so manches Bloggerverhalten dazu führen kann, dass sich ein Leser an diese Person, den Blog bindet und dann Schwierigkeiten damit hat, wenn die Person auf einmal nicht mehr schreibt. …und dann kommen Beiträge wie „Wo bleibst Du denn? Alles in Ordnung bei Dir? Schade, dass Du nicht mehr schreibst. Hast Du keine Lust mehr auf uns“?,…etc. zustande.
        …Interessant fände ich irgendwie auch mal zu erfahren, warum Leute mit dem Bloggen angefangen haben; ganz am Anfang, bevor man entdeckt hat, dass man mit bestimmten Dingen eine Fangemeinde bekommen und stolz zeigen kann, wieviele Klicks, Leser, etc. man bekommen hat. …Vielleicht auch mehr als Anderes,…wollte noch besser werden, etc. . Also wirklich…ganz pur… . Wozu dient/e der Blog einem?

        …und nein, ich will auch gar nicht verallgemeinern. Soll jeder einen Blog schreiben, der das möchte und auch so, wie er das möchte. Wenn man dann noch innerlich frei ist von Gedanken wie „So und soviele Klicks, Leser,…“ etc. muss/möchte ich haben, sein kann, klingt es doch wunderbar.
        Schreibt man in erster Linie für sich, kann es doch eigentlich ganz unerheblich sein, ob viele Leute mitlesen und kommentieren oder nicht.

        So, ist wieder spät. Ich wünsche dann noch eben schnell eine gute Nacht und morgen einen guten Tag!

        🙂

        • Eva-Marie sagt:

          Liebe Fee,
          Du musst hier drauf nicht mehr antworten. Nur wenn Du willst. Ist sonst zu viel denke ich, mit dem ganzen Text.
          Ein schönes Wochenende wünsche ich schon mal!

          • Fee ist mein Name sagt:

            Ich hätte schon noch geantwortet. Nur habe ich nicht immer direkt Zeit dazu ;)!
            Was die Motivationen angeht, habe ich ja schon über meine geschrieben. Warum sollte diese Idee nicht am Anfang eines Blogs stehen? Natürlich gibt es auch andere Beweggründe, aber da musst du schon die entsprechenden Blogger selbst fragen.
            Und was folgende Aussage angeht: „Schreibt man in erster Linie für sich, kann es doch eigentlich ganz unerheblich sein, ob viele Leute mitlesen und kommentieren oder nicht.“ – die Krux liegt wohl in den Worten „in erster Linie“ begraben. Niemand macht es nur für sich selbst, sonst könnte man das ja auch in ein privates Tagebuch schreiben. Es ist schön ein Feedback zu bekommen, zu sehen, dass man anderen eine Freude macht. Und das wird natürlich schöner, je mehr Leuten etwas gefällt. Davon ist es oft schwer, sich freizumachen. Das leuchtet doch ein, oder nicht?

  20. Paleica sagt:

    wow, wie schön, dass dieser post offenbar so viel gelesen wurde und auch zu kommentaren angeregt hat! meine meinung dazu kennst du ja vermutlich 🙂
    besonders mag ich den satz: „Für Blogger, die ein Nachschlagewerk sein wollen, ist das Konzept der Relevanz vielleicht die richtige Marschroute. Für Blogger, die Menschen begeistern, berühren oder unterhalten wollen, dagegen meistens eher nicht.“ und die beiden absätze danach. ich nicke so zustimmend, dass mein nacken headbangmuskelkater bekommt.

    im internet passiert im moment dieselber vereinheitlichkeitsbreiung wie überall auf der welt. furzegal, ob ich in pisa oder belfast bin, wenn ich mich auf den shoppingstraßen bewege, bekomme ich immer dasselbe geboten. das internet war früher eine nische an sich und bot damit platz für all die orchideengedanken der user. aber das internet ist jetzt voll im massenphänomen angekommen und funktioniert damit nun auch nach diesen mechanismen. mainstream, effizienz, preis/leistung und kosten/nutzen müssen passen.

    ich versuche es weitgehend zu ignorieren, obwohl es mir – wie dir – nicht immer in dem ausmaß gelingt, in dem ich es gern gelungen hätte.
    ich habe keine lust, google-affine reisebeschreibungen zu verfassen oder listenposts zu veröffentlichen. meine leser werden nie über google kommen und ich mag mich auch nicht auf social media plattformen prostituieren, nur um anonyme leser zu erwischen, die mir möglicherweise eines tages einen shitstorm verursachen. ich weiß nicht, wie lange das bloggen, wie ich es mache, noch sinn machen wird, aber solange es noch einen menschen gibt, der es liest und mir sagt, dass es ihn glücklich gemacht hat, ist es grund genug, weiterzumachen. denn das ist es, was mich an der sache glücklich macht.

    • Fee ist mein Name sagt:

      Das mit den Einkaufsstraßen und dem Mainstream ist ein guter Vergleich. Aber auch ein Hoffnungsschimmer: denn es gibt ja auch die kleinen Läden in den eher spezialisierten Vierteln, die trotz aller Ketten da draußen ihre Kundschaft erreichen. Nicht die große Masse, aber genug. Und solche Blogger sind wir :)! Und ich glaube auch fest daran, dass das noch eine ganze Zeit so bleiben wird…

      • Eva-Marie sagt:

        Ja, das ist richtig. Das kann echt schwierig werden, wenn man in erster Linie für sich schreibt, dann aber merkt, dass es doch ganz schön ist, wenn Leute zulesen und das zu Lesende auch interessant finden und das auch so kommentieren. Dann will man vielleicht irgendwann diese Leute nicht mehr verlieren und weiterhin Interessantes schreiben. Vielleicht fängt man dann irgendwann an zu überlegen, was interessant sein könnte und produziert mehr und mehr besonders tolle Beiträge, weil man denkt, so die Leserschaft nicht zu langweilen, auch wenn es vielleicht nicht das ist, was man ursprünglich gerne schreiben wollte.
        …und dann habe ich ja auch noch mitbekommen, dass es eine Art indirekten Wettbewerb unter manchen Bloggern zu geben scheint: Wer hat den schönsten Blog? Die besten Bilder? Die meisten Leser?, etc. .
        …und dann ist vielleicht der eigene Blog gar nicht mehr so eigenen, wenn man mehr und mehr von sich selbst weggeht und überlegt, wie der Blog für die Leser passender sein könnte. …und dann verändert sich genau dadurch vielleicht auch die Leserschaft, weil man eben nicht mehr so, wie am Anfang schreibt.
        …und dann kann es sein, dass man vom „ein bisschen bloggen und wenn Leute das schön finden, ist es toll“ zum „Produzieren für die Leserschaft“ kommt (extrem gesagt).

        …und ja, ich glaube auch, dass man genauso gut ein Tagebuch zu Hause hätte schreiben können, wenn der Gedanke nicht da wäre, das jemand Anderes die Sachen liest, schön findet, zustimmt, Kontakt zu einem hält (Blog verfolgen und kommentieren), einen sieht (Klickzahlen), etc. .
        Wenn man dann vor lauter „Gesehen werden im Internet“ auch noch draußen gesehen wird, ist es ja gut.

        So, und jetzt schaue ich mir das Rezept aus dem aktuellen Beitrag mal an. Das sah irgendwie nach Pfannkuchen aus. Mal schauen.

        • Fee ist mein Name sagt:

          Da hast du die „Gefahren des Bloggens“ sehr schön zusammengefasst. Und manch einer ist dafür empfänglicher und manch einer weniger. Wie bei allem im Leben ;)!

          • Eva-Marie sagt:

            Stimmt.
            …und ich hab durch den Austausch im Kommentarbereich hier ein bisschen mehr übers Bloggen bzw. „das System bloggen“ gelernt. Vor 2 Jahren etwa, hab ich mich noch gefragt, warum Leute „das tun“, also von sich z.T. sehr persönliche Dinge samt Fotos ins Internet setzen. Klar, gibt es bei Facebook auch.
            Ich selber lebe ohne Facebook-Account, Twitter, Whats-app, Smartphone, Navi.
            …und manchmal bin ich überrascht, auf was für Ideen manche Leute kommen (die Idee mit Deiner Farbspirale z.B. und dass man über Facebook Spenden für eine Sache sammeln kann…und Fundstücke wieder finden, etc.).
            Manches finde ich gut. Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, dass man auf Blogs Gewinnspiele machen kann.
            Jetzt habe ich wieder was gelernt und verstehe ein bisschen mehr vom Bloggen und „was dahinter steckt/stecken kann“.
            Tut mir leid übrigens, dass ich unter Paleica´s Beitrag gerutscht bin. Bei mir oben gab es keine Antwortfunktion mehr und so habe ich die nächste genommen, die ich gefunden habe.
            Öh, ja.

            Einen schönen Nachmittag noch!!! 🙂

  21. Ariana sagt:

    Ich bin gerade richtig begeistert von diesem zauberhaften Artikel! Ich selbst bewege ich mich immer auf diesem schmalen Grat zwischen „diesen Artikel schreibe ich total gerne, aber das interessiert keinen Mensch“ zu „dieser Artikel wird fleissig geteilt und Google liebt ihn, aber er ist nicht mehr wirklich ich selbst“.
    Schon vor einiger Zeit habe ich mir überlegt, dass Blogger sich vielleicht auch einfach viel mehr verbinden müssen/können, damit man immer wieder mal Blogs findet, die von Google vielleicht als nicht besonders relevant eingestuft werden und trotzdem wunderbar sind (Deinen habe ich z.B. durch Lexas Leben gefunden). Die vielen Kommentare hier machen mir dann aber auch wieder Mut – scheinbar liegt das Thema vielen am Herzen.
    Liebe Grüsse
    Ariana

    • Fee ist mein Name sagt:

      Erst einmal willkommen hier und schön, dass du mich gefunden hast. Ich glaube ja, dass es zwischen den beiden von dir beschriebenen Extremen weit mehr als einen schmalen Grat gibt, es ist viel mehr ein ziemlich breiter Weg mit hauchdünnen Enden. Er kommt einem vielleicht nur dünn vor, weil die beiden Extreme jeweils in einem Punkt die positivsten Gefühle hervorrufen: entweder ich verwirklich mich selbst und mache etwas, was ich richtig toll finde, oder aber alle anderen finden es toll. Ich glaube es gibt auch ein: Ich mache es so wie ich will und die Leute finden es trotzdem gut und teilen es. Gut, Google kippt bei der Gleichung vielleicht hintenrüber. Aber die Zeiten von Google als relevanter Multiplikator für Blogs sind über kurz oder lang vielleicht ohnhin vorbei. Viel wichtiger ist es daher, über andere Wege gefunden werden. Und ja, ich glaube auch, dass der Weg zurück über mehr Unterstützung zwischen Bloggern ein wichtiger Weg dahin ist.

  22. Amely sagt:

    Hallo Fee, ich lese deinen Blog schon länger sehr gerne, genau wegen der Themenvielfalt und deiner interessanten Texte. Mich langweilen informative Blogs „mit Mehrwert“, die dann womöglich noch zig Unterübeschriften haben und extra kurze Sätze (und Wörter!) um SEO-tauglich zu sein. Ich denke wirklich, dass diese Ausrichtung an SEO und an dem, was die Masse lesen will, Individualität und Kreativität im Keim erstickt. „Mehrwert“ ist für jeden etwas anderes, und ich selbst zum Beispiel will manchmal einfach unterhaltsame, intelligente Texte in einer schönen Sprache lesen, und die hast du!
    Obwohl mein eigener Blog bestimmt besser ankäme, würde ich mich auf ein Thema beschränken, blogge ich dennoch über verschiedene Themen. Ich will mich nicht beschränken, da meine Interessen auch breit gefächert sind. Manchmal schreibe ich auch irgendwas Abseitiges wie zum Beispiel ein Interview mit meiner Nähmaschine. http://www.pfauen-auge.de/2016/09/20/ansichten-einer-naehmaschine/ Zugegebenermaßen wollen es nicht so viele lesen, aber das macht mir nichts! In dem Sinne,
    Amely

    • Fee ist mein Name sagt:

      Dein abseitiger Nähmaschinenpost hat mich zumindest voll überzeugt. Und das obwohl Nähen gar nicht mein Thema ist ;)!

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