Wir haben geheiratet – tatsächlich! Und so war das…

Persönliches
Wir haben geheiratet – tatsächlich! Und so war das… - Alles rund um die Hochzeit von"Fee ist mein Name"
20. Januar 2019 / By / / 36 Comments

Gleich vorweg: dieser Post steht nur so vor „Werbung“ für Hochzeitsdienstleister. Beauftragt oder gar bezahlt hat mich aber keiner von ihnen. Unsere ganze Feier und alles Drumherum wurde aus eigener Tasche beglichen. Wisst Ihr Bescheid. Soll mir ja keiner was unterstellen hier ;)!

Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich diesen Post in mehrere kleinere stückeln soll. Denn er ist, seien wir ehrlich, mehr so etwas wie ein eine kurze Monographie denn ein Blogpost. Da ich diesen Blog hier aber nicht über Wochen mit Hochzeit fluten wollte, habe ich mich entschieden, alles auf einmal rauszuhauen. Das hier ist also nichts, was Ihr mal eben in der Mittagpause zwischen Besuch beim Bäcker und dem nächsten Meeting inhaliert. Das hier braucht Zeit. Ihr lest es also entweder in Etappen, habt gerade zufällig zu viel Zeit oder aber merkt es Euch für später vor, wenn Ihr es Euch, mit ausreichend Kaffee und Knabbereien versorgt, ungestört auf dem Sofa bequem machen könnt. Ich rede nämlich über einfach alles und das sehr ausschweifend ;)!


Es gibt sicher viele Frauen, die schon ihr Leben lang ihre Traumhochzeit planen. Die sich bereits als kleines Mädchen in einem pompösen, tüllbewehrten, strahlendweißen Kleid eine Kirche entlangschreiten sehen und bei denen Kutsche und fliegende Tauben zwingend mit zum Standardrepertoire gehören. Die schon alles inklusive passenden Pinterestboards durchgeplant haben, wenn dann endlich der Antrag kommt. Versteht mich nicht falsch, das ist völlig in Ordnung. Das kann und soll jeder so machen, wie er mag. Nur: Ich war nie eine dieser Frauen. Als ich zu Abizeiten in einer dieser unsäglichen „Wer ist der/die Schönste/Netteste/Lustigste oder Wer wird am ehesten XYZ“-Abstimmungen von meiner Stufe als diejenige bestimmt wurde, der es als Erste „vergönnt“ sein würde, zu heiraten und Kinder zu bekommen, habe ich ernsthaft am Verstand meiner Mitschüler gezweifelt. Denn wenn ich mich damals als eines nicht gesehen habe, dann als Ehefrau und Mutter. Achtzehn Jahre waren der Mann und ich ein Paar, bevor es tatsächlich dazu kam, dass ich erst einen Antrag erhielt und keine zwei Monate später auf einen positiven Schwangerschaftstest starrte. Während quasi fast alle unsere Freunde und Bekannten diese „Meilensteine des Erwachsenendaseins“ schon seit Jahren durchhatten, waren wir mit 37 und 38 Jahren verdammt spät dran. Und das war okay für mich. Aber als es dann soweit war, hatte ich auch alles andere als Lust, mich deutlich über ein Jahr, wie das ja fast Standard ist, mit der Planung einer Hochzeit aufzuhalten. Von dem Moment an, als ich den Titel „Verlobte“ trug, wollte ich dieses Heiratsding so schnell wie möglich durchziehen. Nicht weil ich Angst hatte, er könne es sich noch mal anders überlegen, ganz im Gegenteil. Mein Wunsch war es, die ganze Sache möglichst stressfrei hinter mich zu bringen. Und es so schnell wie möglich zu tun, schien mir der beste Weg zu sein.

Frage Nummer Eins: Wie wollen wir denn überhaupt heiraten?!

Quasi unmittelbar nach seinem Antrag (der übrigens im Rahmen unserer Portugalreise Ende Mai stattfand), fingen wir an, darüber zu sprechen, wie wir uns unsere Hochzeit denn überhaupt vorstellen. Denn wenn uns eins von Anfang an ziemlich klar war, dann dass wir ganz unabhängig voneinander nicht so rasend gerne im Mittelpunkt stehen und eine große Feier mit jedem, den man so kennt (und auch noch potenziellem Anhang, den man gar nicht (so gut) kennt), sich definitiv nicht als unsere Lieblingsidee durchsetzen würde. Auch vor dem Hintergrund eines möglichst stressbefreiten Angangs fiel eine besonders große Feier eigentlich von Anfang an raus. Kurzzeitig hing ich ernsthaft dem Gedanken nach, doch einfach nur zu zweit zu heiraten, vielleicht noch mit einer Fotografin oder einem Fotografen dabei, aber sonst ganz allein. Vielleicht am Meer, in einem Leuchtturm oder so, aber jedenfalls ganz ohne Verpflichtungen oder Druck von außen. Während mir so eine „Durchbrennen“-Nummer auf der einen Seite tatsächlich ganz reizvoll erschien, hatte ich auf der anderen Seite trotzdem etwas Bauchweh dabei: Würden mir die Familie oder die engsten Freunde nicht vielleicht doch fehlen? Wäre es eventuell irgendwie einsam und traurig?

Wir einigten uns daher relativ schnell auf eine Feier im engsten Familien- und Freundeskreis. Konkret hieß das in unserem Fall: Eltern und Geschwister samt Neffen und Nichten (13 Erwachsene und fünf Kinder unter 6 Jahren), zusätzlich in Sachen Familie nur mein Patenonkel und der letzte verbleibende Großelternteil (die Oma vom Mann, die mittlerweile ohnehin in einem Seniorenheim in Dortmund lebt und daher keine weite Anreise hatte), und dazu vier befreunde Paare (inklusive dreier weiterer Kinder) und zwei Freunde, von denen einer ebenfalls noch mit Partnerin kam. Machte in Summe 26 geladene Erwachsene und acht Kinder unter 7 Jahren. Klein und kuschelig.

Auch bei dieser Planung stand vorübergehend im Raum, dass die Feier nicht in Dortmund, sondern an irgendeinem schönen Ort da draußen stattfinden könnte, aber aus

  • logistischen Gründen (wie bekommen wir all diese Menschen, auch wenn es gar nicht sooo viele sind, gleichzeitig und halbwegs zeitnah an einen ihnen möglicherweise fremden Ort? Und wie organisieren wir das alles, ohne selbst vor Ort zu sein?),
  • finanziellen Gründen (immerhin müssen dann alle Gäste auch definitiv auswärts übernachten, mindestens einmal, eher zweimal oder häufiger, und eine mehr oder weniger lange Anreise bewerkstelligen),
  • zeitlichen Gründen (tolle Orte woanders sind deutlich eher langfristig ausgebucht als Locations im guten, alten Dortmund)
  • und Gründen der Stressreduktion (allein schon alle mit so einer Idee einhergehenden Fragen und Recherchen erschienen mir zu stressig) war auch hier schnell klar: Dortmund ist gekauft.

Dass es eine rein standesamtliche Hochzeit werden würde, war eh klar. Der Mann war nie Mitglied einer Kirche, ich bin es schon lange nicht mehr und  nur „weil es so schön ist“ trotzdem in einer Kirche zu heiraten, war für mich nie eine Option. Freie Trauungen finde ich zwar bei anderen eine tolle Sache, aber mir war das schon wieder viel zu viel Brimborium und vor allem „Mittelpunkt“.

Terminlich hatte ich mich ursprünglich auf den September eingeschossen. Vier Monate Planung erschienen mir machbar, der Spätsommer oder Frühherbst wettermäßig als eine gute Zeit und ich spekulierte darauf, dass die Masse an Konkurrenz-Hochzeiten zu diesem Zeitpunkt schon etwas abgeflacht sein würde (hey, es war meine erste Hochzeit und ich war naiv und unbedarft ;)).

Und wer macht die Fotos?

Nachdem all das relativ zügig und problemlos zwischen dem Mann und mir geklärt war und auch schon alle Gäste to be per WhatsApp noch aus dem Urlaub (ein oder zwei Tage nach dem Antrag) auf einen potenziellen gemeinsamen Termin hin abgeklopft wurden (frei nach dem Motto „Wir haben doch keine Zeit“), widmete ich mich im Anschluss umgehend der für mich vielleicht brennendsten Frage: Wer dokumentiert das Ganze für uns in Bildern?

Wer hier schon länger mitliest, der weiß: Fotos sind für mich essentiell. In der Regel natürlich die, die ich selbst mache. Fotos stützen meine Erinnerung und machen mich in der Rückschau auf schöne Momente unfassbar glücklich. Ich liebe es zu fotografieren und auch wenn meine eigenen Bilder alles andere als perfekt sind, habe ich doch gewisse Ansprüche an ihre Qualität und ihren „Look“ und so wünschte ich mir auch für unsere Hochzeit einen Fotografen oder eine Fotografin, der meine Vorstellung von „guten Bildern“ teilt: echte, ungestellte Bilder, die uns zeigen, wie wir sind, und nicht einer Klischeevorstellung von Hochzeit entsprechen, Bilder, die bunt sein dürfen wie das Leben, Bilder, die dokumentieren, aber dabei natürlich trotzdem „gut aussehen“. Und ich war auch bereit für diesen Kostenpunkt ordentlich Geld in die Hand zu nehmen. Genau genommen: ich hätte die Fotos sogar alleine bezahlt, wenn sie dem Mann den Preis nicht wert gewesen wären.

Seien wir ehrlich: es gibt da draußen einen riesigen Haufen von Hochzeitsfotografen. Es gibt leider unfassbar schlechte, es gibt die große Masse des guten Durchschnitts und es gibt auch eine ganze Menge echter Könner. Menschen, die einen einzigartigen Blick für Bildkompositionen haben, den ich bewundere, die wunderschöne Hochzeitsreportagen machen, die man in jedem Hochglanzmagazin abdrucken könnte, wahlweise strahlendhell, mit leichtem Vintage-Touch oder auch in Moody-Optik nach eigenen Presets gefiltert und in schön einheitlicher Optik – aber irgendwie sah ich mich von keinem dieser Fotografen persönlich repräsentiert. Die einzige Person, die für mich von Anfang an ernsthaft in Frage kam (eine Tatsache, die ich natürlich durch spontane umfangreiche Recherchen gegenprüfte), war Paola von Pink Pixel Photography. Paola war ich vor ein paar Jahren mal begegnet, nachdem sie mich überraschend angeschrieben hatte. Denn Paola hat genau wie ich Multiple Sklerose, hatte das damals gerade erstmals öffentlich gemacht und plante ein ambitioniertes Fotoprojekt, in dem sie MS-Patienten in ihrem Alltag dokumentierte. Und sie fragte mich, ob ich nicht Zeit und Lust hätte, dabei zu sein. Wir trafen uns, als ich einmal kurz in Hamburg weilte, quatschten, waren uns sympathisch und auch wenn unser Fotoshooting nie zustande kam, blieben wir online lose in Kontakt. Und damit hatte ich auch immer ihre eigentliche Tätigkeit im Blick: Hochzeitsfotografie. Schon damals dachte ich: Wenn ich jemals heiraten sollte, dann hätte ich auch gerne solche Bilder, wie Paola sie macht. Denn sie waren eben genauso, wie ich mir Hochzeitsfotos vorstellte: Echt, sympathisch, nahbar und so individuell wie die Menschen darauf.

Ebenfalls noch im Urlaub (exakt zwei Tage nach dem Antrag – wenn ich einmal losgelassen werde, verliere ich definitiv keine Zeit) öffnete ich also Paolas Website (eigentlich nur, um dem Mann mal ihre Bilder zu zeigen) und las mit Entsetzen die Worte, die Ihr auch aktuell dort findet*: „Ich mache eine kleine (oder größere) Pause. Man soll bekanntlich gehen, wenn’s am schönsten ist. In diesem Sinne nehme ich eine Auszeit von der Hochzeitsfotografie. Ob und wann ich zurückkomme, steht noch nicht fest.“ Meine Planung hatte also noch gar nicht begonnen und ich sah sie schon den Bach hinuntergehen ;)! Ich machte das, was jeder vernünftige Mensch tun würde: ich schnappte mir mein Handy und schrieb Paola, ohne weiter darüber nachzudenken, eine spontane Nachricht: „Hey! Du hörst tatsächlich mit den Hochzeiten auf? Ich hätte Dich zu gerne für meine gebucht.“ Und sie antwortete genauso spontan: „Ahoichen! Ich höre tatsächlich auf, aber für Leute wie Dich würde ich es noch machen.“ Ich schrieb zurück: „Wirklich?! Das wäre ein Traum. Wir planen aber halbwegs kurzfristig mit September, wenn das klappt…“ Und sie dann: „Oh, Ihr heiratet wirklich? Ich dachte es wäre eine „Wenn es mal soweit ist“-Sache…“ :D! Nun, die war es nicht. Aber Paola stand zu ihrem Wort und sagte zu für den Fall, dass sie es an dem noch festzulegenden endgültigen Termin spontan würde einrichten können. Und das konnte sie dann auch. An dieser Stelle war es also unser großes Glück (so ironisch das ist), dass sie beschlossen hatte, die Hochzeitsfotografie (vorübergehend?!) an den Nagel zu hängen: ansonsten hätte sie vermutlich niemals frei gehabt.

* UPDATE: Paola hat zumindest ihre Website wieder live geschaltet. Was sonst noch so passiert, das steht wohl noch nicht fest. Aber ich finde: das sind schon mal echt gute Nachrichten!

Brautkleid bleibt Brautkleid?!

Fakt ist: Ich habe mich nie in einem klassischen (will meinen: langen, weißen, extra als solches vorgesehenem) Brautkleid gesehen. Allein die Investition für so ein Kleid für einen einzigen Tag erschien mir ausnehmend bescheuert. Gegen das Weiß per se hatte ich jetzt nichts, es erschien mir aber auch nicht zwingend nötig. Und was die Länge angeht: Ich trage einfach niemals lange Kleider. Das hat vornehmlich damit zu tun, dass Maxi-Kleider für 1,50m große Menschen so gut wie nicht produziert werden, weil 1,50m große Menschen in der Bekleidungsindustrie schlicht nicht vorgesehen sind. Was für mich Maxi wäre, ist für die Durchschnittsdeutsche irgendwas rund um Mitte Wade. Eine Länge, die es einfach kaum gibt. Außerdem bildete ich mir zeitlebens ein, in langen Kleidern NOCH kleiner zu wirken als ohnehin schon. Also sah mein erster Impuls vor: Ich kaufe mir einfach ein beliebiges, vielleicht sogar weißes (mal sehen) Kleid von der Stange, so knielang, was halbwegs festlich aussieht, aber auch kein Riesenloch in die Kasse reißt. Das erschien mir ungefähr 24 Stunden lang als hervorragende Idee. Dann allerdings fiel mir wieder ein, was für ein Spießrutenlauf „Shopping“ in den letzten Jahren für mich geworden ist. Egal ob vor Ort (begrenzte Auswahl, Menschenmassen, ekelhaft beleuchtete, enge Umkleidekabinen) oder online (99% schicke ich zurück, weil ich scheiße darin aussehe, die Sachen sehen komplett anders aus als auf den Bildern, man verbringt Stunden um Tage in den Weiten des Netzes, um sich halbwegs durch das Angebot zu wühlen). Ich weinte schon innerlich, bevor ich überhaupt eine erste Suche starten konnte. Außerdem erschien es mir zu meinem eigenen Erstaunen auf einmal doch als ganz schön, etwas Besonderes zu tragen, was mich optisch auch als „die Braut“ ausweisen würde. Wieso? Keine Ahnung. Manchmal erkennt man sich eben selbst nicht wieder…

Mein Glück, dass ich, genau wie bei Paola, gleich wusste, an wen ich mich wenden kann und möchte. Denn wenn mir eins klar war, dann: keine zehn Pferde bekommen mich in so einen typischen Brautmodenladen. Die Vorstellung allein verursachte mir bereits Herzrasen und Schweißausbrüche. Mir war klar: wenn schon „Brautkleid“, dann muss es speziell für mich gemacht sein, damit es mir vernünftig passt. Wenn man keine 08/15-Maße hat, dann geht eben auch kein 08/15-Brautkleid. Außerdem bekam ich allein beim Blick in die Schaufenster der lokalen Brautmodenallee bereits eine heftig schmerzende Gänsehaut am ganzen Körper, weil sowohl Schnitte, als auch Stoffe, als auch Detailverliebtheit der ausgestellten Modelle so gar nicht meinem Geschmack entsprachen. Was aber meinem Geschmack entsprach: die Kleider von Laura aka „Tagträumerin“, die ich schon seit vielen Jahren aus dem Netz kannte (wenn auch nicht persönlich) und die sich nach ihrem Studium mit ihrem kleinen Brautmodenatelier „Schleifenfänger“ in Leipzig selbstständig gemacht hatte. Kleider, die individuell daherkamen, teils etwas verspielt, aber niemals kitschig und die den Bräuten to be auf den Leib geschneidert wurden. Laura gehörte zu denen, die mir auch direkt gratulierten, als ich am Tag nach dem Antrag auf Instagram den Ring in die Kamera hielt, und ich zögerte daher nicht lange (genau wie Paola schrieb ich ihr bereits zwei Tage nach Tag X), mit meinem Anliegen vorzupreschen. Und trotz der Tatsache, dass ich nicht mehr die üblichen mindestens sechs Monate Vorlauf mitbrachte, die Laura eigentlich veranschlagt, erklärte sie sich direkt bereit, mich noch für den Herbst reinzuschieben. Halleluja.

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Zu Dokumentationszwecken hier mal zwei aus der Hüfte geschossene Fotos von meinem ersten Besuch in Leipzig. Bloß nicht aus der Nähe ansehen, die Qualität ist grottig ;)!

Ich fuhr also Ende Juni, knapp einen Monat nach dem Antrag, zum ersten Mal nach Leipzig. Laura hat eine kleine (jährlich wechselnde) Kollektion aus der man wählen kann, schneidert aber auch vollständig individuell nach Kundenwünschen, wenn man denn möchte. Letzteres ist dann etwas teurer. Ich hatte eigentlich relativ klare Vorstellungen. Das Kleid, das ich oben links auf dem Bild trage, sollte es sein. Ich hatte mir das online ausgeguckt, auch schon an ein paar Bräuten auf Lauras Kanälen gesehen und befand, dass das gut zu mir passen würde. Üblicher Schnitt, den ich so trage, da kann man nichts falsch machen, dachte ich mir. Und ich fand es dann auch echt gut, als ich es trug. Entscheidungsschwierigkeiten habe ich im Normalfall eher nicht so und ich war schon kurz davor zu sagen „Nehme ich“, als Laura fragte, ob ich nicht noch was anderes anprobieren wolle. Das Kleid „Emmi“ sprach mich zwar an, aber ich konnte es mir absolut nicht an mir vorstellen. Aber da hatte ich die Rechnung ohne Laura gemacht. Ich durfte keine Entscheidung treffen, ohne nicht noch mindestens zwei andere Kleider anzuprobieren. Und das tat ich dann auch. Und dann hatten wir die Bredouille. Bei zweien war mir relativ schnell klar, dass sie nichts für mich sind, aber Emmi stürzte mich dann doch auf einmal in üble „Was wäre wenn“-Gedankenspiralen. Denn: So ganz scheiße sah ich in einem langen Kleid ja doch nicht aus, oder?! Und mit langen statt mit kurzen Ärmeln wäre das auch echt voll meins. Und der Ausschnitt, hinten wie vorne, gefiel mir dann doch irgendwie noch besser als bei dem eigentlichen Favoriten. Und auch die feinere Spitze sagte mir eher zu.

Ich verließ Laura unentschlossen. Wir verabredeten, dass ich mich am nächsten, spätestens übernächsten Tag melden und ihr meine Entscheidung mitteilen würde. Und dann ging das Drama los. Aus lauter „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so unentschlossen bin…“ befragte andere Menschen. Ganz, ganz doofe Idee. Denn schließlich hatte ich mich nicht umsonst entschieden, alleine bei Laura aufzuschlagen. Ich wollte mich einfach möglichst wenig von anderen beeinflussen lassen. Denn meine Liebsten, so sehr ich sie alle liebe, haben ja nicht zwingend den gleichen Geschmack wie ich. Das verdrängte ich aber für ungefähr fünf Minuten gekonnt. Fünf Minuten, in denen ich schon WhatsApp-Nachrichten an alle weiblichen Familienmitglieder, sowohl von meiner als auch seiner Seite, und an etliche Freundinnen geschickt hatte. Sagen wir mal so: Das war erst mal gar nicht hilfreich. Denn die „Pro kurzes Kleid“- und die „Pro langes Kleid“-Fraktionen hielten sich beeindruckend die Waage. Natürlich jeweils mit starken Argumenten für das eine und gegen das andere ausgestattet. „Ne, das bist Du einfach nicht“ und „Das sieht gar nicht so richtig nach Hochzeit aus“ waren dabei die häufigsten. Nur meine Schwester und meine Schwägerin meinten: „Die stehen Dir beide, nimm das, was DIR besser gefällt“. Und da merkte ich, dass ich vielleicht doch gar nicht so unentschlossen war. Denn in allen Unterhaltungen hatte ich im Verlauf immer mehr dazu tendiert, Argumente gegen das kurze und für das lange zu finden. Und nachdem ich dann abends auch noch den Mann involviert hatte (nach einer ausführlicheren „Willst Du es vorher sehen, oder nicht“-Diskussion und zahlreichen „Das könnt Ihr doch nicht machen!“-Bekundungen von allen Seiten), dämmerte mir langsam, aber sicher: Ich würde ein langes Kleid tragen. Emmi hatte gewonnen.

Das stellte sich auch als gar nicht so falsch heraus, als ich nur wenige Wochen später plötzlich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt (und ich erst einmal eine panische „Laura, es tut mir so leid, ich habe schlechte Neuigkeiten“-Nachricht verschickte). Denn mit ein bisschen Oberteil kürzen hier und Taille nach oben versetzen da, ließ sich der 16-Wochen-alte-Schwangerschaftsbauch bei der Hochzeit in dem weit fallenden, faltenreich angelegten Stoff des Rockes von Emmi perfekt verpacken. An dieser Stelle auch noch mal Danke an Laura, die die Feinarbeit an dem Kleid tatsächlich bis auf das Wochenende direkt vor der Hochzeit verlegt hat. So konnten wir freitagsmorgens eine letzte Anprobe machen (was auch gut war, denn ich hatte um die Taille und die Brust im Vergleich zu den ersten abgenommenen Maßen zweieinhalb Monate vorher schon ordentlich was zugelegt) und samstags durfte ich mein Kleid in Empfang nehmen, was eine Woche später immer noch passte wie eine Eins. Besser hätte es nicht laufen können. Ach ja, der Mann war übrigens beim zweiten und dritten Termin in Leipzig dabei. Und wir haben nicht das Gefühl, dass uns das „etwas genommen hat“ am Tag der Hochzeit. Ganz im Gegenteil. Es war superschön, diese Vorbereitungen zusammen machen zu können…

Die passenden Accessoires von den Schuhen bis zur Tasche

Mich einzukleiden, ist grundsätzlich eine Gradwanderung. Nicht nur in Sachen Kleidung, auch in Sachen Schuhen. Mit irgendwas zwischen 34 und 35, je nach Modell, und Füßen, die 90% des Schuhwerks nur anschauen und schon mal vorsorglich Blasen bilden, ist der Schuhkauf so etwas wie der Antichrist unter den Shoppingerfahrungen. Mein erster Impuls war daher: ich trage einfach flache Schuhe, das ist einfacher in der Anschaffung und bequemer zum Laufen, immerhin trage ich auch sonst fast nie hohe Schuhe. Bei der ersten Anprobe jedoch hatte ich probeweise hohe Schuhe (eine Nummer zu groß) an und befand: Mmmmh, sieht ja irgendwie doch viel, viel besser aus. Mist. Aus Erfahrungen als Hochzeitsgast wusste ich bereits: Das wird lustig. Erst im vergangenen Jahr hatte ich die Suche nach passenden Pumps nach circa sechs erfolglosen Bestellungen und circa 25 nicht passenden Modellen begraben und meine alten Tanzschulschuhe mit Ledersohle getragen, die ich danach (an einem verregneten Augusttag) für immer begraben durfte. Nun ja. Ich hatte ja keine Wahl. Daher sah ich auch davon ab, mich auch nur irgendwie auf eine Farbe oder eine Form zu versteifen. Das hätte nur schiefgehen können. Ich schaute mir alle Schuhe in 35 an, die das Internet zu bieten hatte (und nein, das ist kein Euphemismus), bestellte wie immer eine seeeehr breite Auswahl und hatte am Ende tatsächlich ein Modell gefunden, das passte UND halbwegs bequem war. Zumindest für hohe Schuhe. Es handelte sich um gelbe Wildleder-Pumps mit Riemchen von LAB (eine Eigenmarke von Zalando?!). Nicht gerade ein Schuh, den ich im Normallfall gewählt hätte, aber hey, er passte. Und das reichte mir als Argument. Vollends.

In einem unerwarteten Anfall von Pragmatismus passte ich also alles andere einfach an die Schuhe an. Das Kleid bekam einen passenden gelben „Gürtel“ (ursprünglich hatte ich mit etwas altrosafarbenem geliebäugelt wie bei dem anderen Kleid, das zur Auswahl stand) und der Mann eine passende Fliege und ein Einstecktuch aus dem gleichen Material von Laura geschneidert, ich kaufte gelbe Chucks zum Wechseln während der Feier am Abend, denn den ganzen Tag wollte ich dann doch nicht auf hohen Hacken rumlaufen (ihr könnt sie später im Post zweimal entdecken) sowie eine kleine gelbe Handtasche für all den Kram, den man so braucht (Vorgehensweise: „Gelbe Handtasche“ in Google suchen und das erste Ergebnis unter Google-Shopping bestellen und behalten – in meinem Fall ein günstiges Modell von Mango), und tatsächlich schaffte ich auch noch eine große gelbe Wollstola an, damit ich nicht würde frieren müssen, was sich allerdings ob der Temperaturen an diesem Tag (dazu später mehr) als absolut überflüssig erweisen sollte, genau wie die kurze Jeansjacke, die ich besorgt hatte. Zu keinem Zeitpunkt des Tages war mir auch nur annähernd zu kalt. Worauf ich aber eigentlich hinauswollte: So zufällig wie sich all diese Details ergaben, so großartig fand ich sie später im Zusammenspiel und auch unfassbar passend zu den gelben Blättern der Bäume und dem herbstlichen Ambiente. Manchmal passt es eben einfach.

Wir haben geheiratet – tatsächlich! Und so war das… - Alles rund um die Hochzeit von"Fee ist mein Name"

Und was trug der Mann?

Der erste Plan sah vor, dass der Mann einfach einen „alten“ Anzug recycelt. Oder besser: einen Anzug, den er sich zwei Jahre zuvor für die Hochzeit seinen Bruders gekauft hatte, den er bisher nur ein- oder zweimal getragen hatte und der ihm auch super stand. Das fanden weder er noch ich komisch, sondern einfach nur logisch. Dann aber erzählte mir ein Arbeitskollege von seinem Hochzeitsanzug, den er sich vergleichsweise günstig in Dortmund bei Kuhn Maßkonfektion hatte schneidern lassen und der laut seiner Aussage „bequemer war als ein Jogginganzug“. Das war ein Argument. Denn eigentlich sind Anzüge nichts, was der Mann mit großer Begeisterung trägt, und es wäre für mich auch völlig okay gewesen, wenn er in Jeans aufgelaufen wäre. Aber das wollte er dann doch nicht ;)! Und so ließ er sich auch seinen Anzug und das dazugehörige Hemd extra schneidern (ziemlich kurz vor knapp anderthalb Monate vor dem Hochzeitstermin, aber es passte noch alles), für einen unschlagbaren Preis tatsächlich, deutlich günstiger als das Modell von Boss von der Stange, was schon in seinem Schrank hing, und (klar, ich bin nicht objektiv, aber mal ehrlich) er sah richtig, richtig gut darin aus. Zur Fliege empfanden wir Hosenträger als passend, was sich tatsächlich als die größte Hürde auf seiner Seite herausstellte, denn welche zu finden, die farblich zum Anzug passten, darüber hinaus cognacfarbene Lederdetails mitbrachten (damit sie zu den cognacfarbenen Schuhen passten, die er sich in den Kopf gesetzt hatte) UND schmal geschnitten waren, was uns einfach besser gefiel, stellte sich als ähnlicher Spießrutenlauf heraus wie meine Schuhodyssee. Aber wie man sieht: wir wurden fündig. Wenn auch erst kurz vor der Hochzeit und mit fast ebenso vielen bestellten Modellen zur Auswahl und Rücksendungen verbunden wie an der Schuhfront. Aber eben noch rechtzeitig. Was will man mehr ;)?

Hier im Hintergrund zu sehen (der weiße, flache Bau): die Tyde Studios. Obendrüber links: das Hafenamt. Davor: der Dortmund-Ems-Kanal. Nicht zu sehen, sondern nur bei „guten Witterungsbedingungen“ zu riechen: die leicht modrige Hafenluft <3.

Schöner feiern in Dortmund: die Tyde Studios

Nachdem ich die Sache mit der Fotografin und dem Kleid ja relativ zügig zu meiner Zufriedenheit hatte klären können, stand als nächstes großes (und nächstwichtigstes) Thema für mich die Auswahl der Feierlocation auf dem Programm. Denn auch wenn wir das Ganze ja relativ klein halten wollten und keine ausufernden Feierlichkeiten bis in die frühen Morgenstunden planten, schön sollte es schon sein. Und schön und Dortmund und Hochzeit ist eine relativ kleine Schnittmenge, wie ich dank meiner unmittelbar nach dem Antrag einsetzenden Recherchen feststellen durfte. Sorry, Dortmund, aber da kannst Du leider nicht ganz so viel. Zumindest dann nicht, wenn man einen Anbieter wählen möchte, der nicht nur den Ort selbst stellt, sondern am besten auch noch das Essen und die Getränke, Mobiliar und was man halt sonst noch so braucht. Denn ich hatte keine Lust, auch noch mit fünf verschiedenen Anbietern gleichzeitig jonglieren zu müssen.

Gut, schön ist relativ. Sagen wir also: die für mich infrage kommenden Locations ließen sich an zwei Fingern abzählen. Locations, die ich als entspannt, nicht steif, halbwegs individuell und optisch ansprechend klassifizierte. Beide lagen am Dortmunder Hafen. Ein Ort, der vielleicht nicht im klassischen Sinne schön ist, aber den ich persönlich mit seiner Industrieatmosphäre und seiner Streetart tausendmal reizvoller finde, als jede geleckte Wasserschlossatmosphäre mit blütenweißen Stuhlhussen. Nichts gegen Wasserschlosshochzeiten per se, aber das bin halt nicht ich. Zur (rein theoretischen, in meinem Kopf stattfindenden) Auswahl standen also: das „Herr Walter“, ein alter Lastkahn mit angeschlossenem Strand (ein paar Bilder davon könnt Ihr Euch in diesem Post hier ansehen), und die Tyde Studios, nicht weit entfernt, eine deutlich kleinere Location in einem alten Fabrikgebäude, direkt unterhalb des Hafenamtes, mit kleinem, aber feinem Außenbereich direkt am Wasser. Nun ja, am Ende war die Sache relativ schnell klar: mit 40 Mann in einem Laden zu feiern, der potenziell bis zu 600 Mann aufnehmen kann, ist vielleicht etwas übertrieben, das wurde mir dann auch klar. Außerdem ist Herr Walter hauptsächlich eine Gut-Wetter-Location und damit eigentlich auch nicht so geil, denn wer will schon bei potenziellen Temperaturen um die zehn Grad und Regen in Festkleidung in einem Zelt oder dem Bauch eines Lastkahns feststecken? Eben. Also die Tyde Studios. Die zu diesem Zeitpunkt mal noch so rein gar nichts von meinem Interesse und meinen schon recht konkreten Plänen sie betreffend wussten.

Wir wählten den unbürokratischen Weg und fuhren einfach vorbei, als wir in der Nähe waren. An einem Freitagabend, was insofern unpraktisch war, als dass wir in eine gerade startende Hochzeitsfeier platzten (oder besser: schon draußen vor der Tür nicht mehr weiterkamen). Aber auf der anderen Seite auch wieder perfekt, denn so begegneten wir ebenda einem der Betreiber (die übrigens deutlich jünger sind als wir, was schon auf eine Art und Weise irgendwie sehr deprimierend ist :D) und konnten ihn mal eben von der Seite anhauen und unser Interesse bekunden. Im Nachhinein eine sehr glückliche Fügung, denn es stellte sich heraus, dass es gar nicht so leicht ist, den Laden zu erreichen, zumindest wenn man noch keinen Kontakt hatte. Den hatten wir ja aber nun. Und als ich tags darauf meine „Hey, ich bin Fee und ich würde super gerne im September bei Euch heiraten“-Mail schrieb, bekam ich daher auch relativ schnell eine Antwort. Eine „Etwa in diesem September?!“-Antwort, um genau zu sein. Nun ja, ich war wie gesagt unbedarft. Was ich eigentlich recht sympathisch an mir selbst finde, aber das ist eine andere Geschichte. Ich lernte jedenfalls: Eigentlich sind sie bereits fast bis Ende 2019 ausgebucht. Und zwar freitags und samstags. Tatsächlich hätten sie sogar schon etliche Anfragen für 2020 und 2021. Meine Septemberpläne seien also irgendwie süß, aber voll nicht realistisch (okay, das sind meine Worte). Zufällig wäre allerdings just vor zwei Tagen der 13. Oktober frei geworden. Ursprünglich sei dort eine Art Mini-Hochzeitsmesse in ihren Räumlichkeiten geplant gewesen, aber die würde nun ausfallen, und wenn wir wollten, könnten wir den Termin haben.

Erster Auftritt (noch weit vor den Schuhen) der pragmatischen Fee. „Oktober? Äh, ja klar. Wieso nicht? Ich kläre das mal.“ Gesagt, getan. Ich setzte zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit eine WhatsApp-Seriennachricht an alle potenziellen Gäste ab und fragte: „Sagt mal, drei Wochen später, ginge das auch?“ Und mal abgesehen davon, dass mein zukünftiger Schwiegervater eigentlich am 13. Oktober in den Urlaub entschwinden wollte (sich aber bereiterklärte, das um einen Tag zu verschieben) und mein Quasischwager etwas früher von seinem Kegelwochenende zurückkommen musste (was er dankenswerterweise ebenfalls tat), hatte tatsächlich noch niemand etwas vor. Ich meine: Wie wahrscheinlich ist das bei einem Vorlauf von vier Monaten? Wir hatten innerhalb von kürzester Zeit also nicht nur unsere Traumlocation klargemacht, sondern auch alle Wunschgäste in der Tasche. Das waren sogar zwei mehr als beim ursprünglich geplanten Termin. Glück muss man haben. Vor allem dann, wenn man absolut keinen Plan B hat ;)! Mein Pragmatismus ging dann sogar so weit, dass ich völliges Grundvertrauen in alle Leistungen der Location walten ließ. Deko?! Ihr macht das schon. Probeessen? Was ist das? Wir gingen zum Besprechungstermin, erhielten eine Liste mit potenziellen Speisen, ich sagte zum Mann „Was hätteste denn gerne?“, wir kreuzten munter an, ließen uns einen Kostenvoranschlag erstellen und die Sache war geritzt. Und wer mich kennt und weiß, WIE WICHTIG mir Essen ist, der weiß, was das für mich bedeutet.

Rechts zu erahnen: die Kapelle Wischlingen, die weit mehr ist als eine 2D-Kulisse ;)!

Die Trau(m)location: Kapelle Wischlingen in Dortmund

Wie oben schon erwähnt: es war von Anfang an klar, dass es (ausschließlich) eine standesamtliche Hochzeit werden würde. Nun sind die Standard-Trauzimmer der Standesämter in Dortmund mehrheitlich eher so semischön bis schweinehässlich. Hinzukommt, dass man da meistens, wenn man rauskommt, mitten im Trubel ist und potenziell von Scharen an Passanten angestarrt wird. Das wollten wir also definitiv nicht. Mal abgesehen davon, dass die meisten nur in der Woche geöffnet haben und man am Samstag gar nicht heiraten kann. Und da unsere Trauzeugen beide Lehrer sind, kam eigentlich nur ein Samstag ernsthaft in Frage. Und das bedeutete für uns: eine (zumindest in Dortmund so betitelte) Ambiente-Trauung sollte es sein. Heißt konkret: Es gibt siebzehn Orte in der Stadt, die mit Hochzeiten eigentlich so viel zu tun haben wie meine Wenigkeit mit Leistungssport, die man aber (wenn man denn bereit ist, dafür zu bezahlen) für eine ebensolche zweckentfremden kann. Und das geht dann eben auch am Samstag. Wir entschieden uns gegen das Fußballstadion und das alte Brauhaus, gegen Ausflugsschiff und Kokerei, auch alle möglichen historischen Häuser und der Flughafen flogen zügig von unserer Liste. Das Orang-Utan-Haus im Zoo stand leider 2018 eh nicht mehr zur Auswahl ;)! Zur Debatte standen daher 1) einer meiner Lieblingsorte in Dortmund, die Zeche Zollern, und 2) die Kapelle Wischlingen, eine kleine, historische Fachwerkkapelle im Parkumfeld. Die Zeche Zollern hatte zu (und überhaupt hätten wir uns hier auch dem Publikumsverkehr stellen müssen), also war die Entscheidung einfach: die Kapelle sollte es sein. Das hatte zusätzlich den Charme, dass man ein wenig das Gefühl von kirchlicher Trauung mit dem schnöden bürokratischen Apparat einer standesamtlichen Trauung kombinieren konnte.

Direkt nachdem wir den Termin mit den Tyde Studios klargemacht hatten, wurden wir also beim Dortmunder Standesamt vorstellig, um unser Begehr einer Eheschließung vorzutragen. Nach nur zweieinhalb Stunden Wartezeit (und das obwohl wir quasi unmittelbar nach Öffnung um sieben Uhr auf der Matte standen) durften wir vorsprechen. Das war erstaunlich nett und kurzweilig, zeigte aber auch, warum wir so lange warten mussten. Der nette Beamte redete nämlich einfach ziemlich gerne und lange mit den Leuten. Nun gut. Wir waren vorbereitet, der Mann hatte (da von „auswärts“) einen Auszug aus dem Geburtenregister dabei, wir wussten, was wir wollten, und konnten dafür bezahlen. Einzig bei der Uhrzeit mussten wir uns ein bisschen kompromissbereit zeigen, aber 13 Uhr war jetzt auch nicht völlig scheiße, also: gekauft. Neben den üblichen Anmeldegebühren hieß das für uns: 170€ extra dafür, dass ein Standesbeamter an seinem eigentlich freien Tag zu einem Ort dackelt, der nicht sein Arbeitsplatz ist, und dort (Magic!) aus zwei offiziell unverbundenen Menschen ein Ehepaar macht. Das ist eine Stange Geld, aber nun gut.

Womit wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht rechneten: die zusätzlichen 200€ Raummiete, die der Betreiber der Kapelle kurz darauf mit Übersendung des „Mietvertrags“ aufrief. Aber gut, so blöd das klingt: so eine Hochzeit ist eine teure Sache, da fällt das tatsächlich nicht so ins Gewicht (habe ich das gerade wirklich gesagt?!). Wir bezahlten also brav, akzeptierten ohne Murren den Umstand, dass wir weder Blüten noch Reis streuen dürfen (nicht, dass wir das vorgehabt hätten) und Tauben wollten wir auch nicht involvieren. Nur der Umstand, dass man uns laut Vertrag erst zwei Wochen vor der Hochzeit würde sagen können, ob wir den benachbarten Pavillon für einen anschließenden Empfang würden nutzen können, versetzte mein Blut kurzzeitig in Wallung. Ich meine: wie zum Teufel soll man so planen? Einen kurzen Anruf später waren wir allerdings beruhigt: alles gut, die nächste Trauung ist erst anderthalb Stunden später. Bis zu einer Stunde (denn die Trauung selbst ist so auf 30 Minuten angesetzt) hatten wir also Zeit für Gratulationen und Gläserklirren.

Die Blumenfrage

Zugegeben: Um die Blumen habe ich mir erst sehr spät Gedanken gemacht. Zumindest in Hochzeitsdimensionen betrachtet. Auch hier hing ich der naiven Vorstellung an: ich melde mich da halt ein paar Wochen vorher, erzähle, was ich möchte und was nicht, und die Sache ist geritzt. Das geht vielleicht auch, wenn man gedenkt, seinen Brautstrauß (und was man sonst noch so an floralen Elementen plant) vom 08/15-Massenware-Floristen um die Ecke gestalten zu lassen. Sucht man sich allerdings einen Laden aus, der ein bisschen mehr draufhat und zusätzlich mit Erfahrung und Renommee in Sachen Hochzeiten punkten kann, dann sollte man sich das scheinbar frühzeitig überlegen. Ich traue mich kaum, das zu sagen, aber auch hier hatten wir einfach Riesenglück. Es begab sich nämlich, dass die Tyde Studios für die Tischdekoration mit Runo Blumen zusammenarbeiten, der (wenn Ihr mich fragt) besten Adresse für „Blumen meets Hochzeit“ in Dortmund und ohnehin meine erste Wahl. Denn als ich mich zwei Monate vor dem Termin mal bequemte, per Mail vorstellig zu werden und mein Brautstrauß-Begehr kundzutun, hätte man das laute Lachen der Eigentümerin fast hören können, als ich kurze Zeit später ihre Antwort öffnete, deren (deutlich netter formulierter) Tenor „Sorry, aber da biste leider viel zu spät“ lautete. Erst mein (etwas hyperventilierendes) „Aber… aber… aber wir feiern doch in den Tyde Studios und Ihr macht eh die Tischdeko“ änderte die Sachlage. Und so durfte ich dann doch vorstellig werden, meine Wünsche äußern (ein bisschen herbstlich, aber nicht zu sehr, Apricot, Orange, Rosatöne und blaugrüne Akzente, keine „normalen“ Rosen, keine Nelken, aber definitiv ein paar Sukkulenten drin, mittelgroß, locker gebunden, go for it) und war am Ende sehr, sehr glücklich mit dem Ergebnis.

Nur zum Vergleich: eine Freundin heiratet dieses Jahr im August und hat im November im gleichen Laden ihr Brautstrauß-Interesse bekundet. Und sie musste direkt einen Termin vereinbaren, damit das noch klappt. Das hätte bei uns ja nur dann funktioniert, wenn ich schon über vier Monate vor dem Antrag davon gewusst hätte. Ach ja, die Tischdeko wurde dann natürlich passend gestaltet, und wir bestellten auch noch ein paar Blumen für die Bänke der Kapelle, einen Anstecker für den Mann und ein paar lose Blüten für meine Haare. Für alle, die es interessiert: geworfen habe ich den Strauß übrigens nicht. Mal abgesehen davon, dass ich das immer als einen etwas gezwungenen Programmpunkt empfinde, weil die Hälfte der Beteiligten ihn auf gar keinen Fall und die andere unbedingt fangen möchte, wäre das bei uns auch eine etwas reduzierte Aktion geworden. Denn außer meiner Schwester (und Trauzeugin in Personalunion) gab es schlicht niemanden im heiratsfähigen Alter, der noch nicht in der Ehe verbunden oder für eine solche versprochen war. Also habe ich ihr den Strauß am Abend einfach mit einem „Danke für alles, viel Spaß damit“ in die Hand gedrückt ;)! Mit Konventionen haben wir es ohnehin eher locker gehalten an dem Tag.

Wir haben geheiratet – tatsächlich! Und so war das… - Alles rund um die Hochzeit von"Fee ist mein Name"

Noch mehr Blumen: unsere Papeterie

Was soll ich sagen? Auch in Sachen Papeterie war das Glück uns hold. Ich habe eine liebe Kollegin, Grafikerin und Layouterin, die mit mir in der gleichen Abteilung arbeitet (Text und Bild ist bei uns zusammengefasst) und die schon mal für die Hochzeit ihres Cousins diese Einladungen hier entworfen hatte. Und die mir freimütig anbot, dass ich sie auch verwenden dürfe. Da überlegt man nicht zweimal, oder? Mein einziger Beitrag (mal abgesehen davon, dass ich natürlich inhaltlich verantwortlich war) waren die handschriftlichen Elemente, die meine Kollegin dort einsetzte, wo bei ihrem Cousin eine Typo war. Neben den klassischen, quadratischen Faltkarten, die alle Gäste bekamen, die auch zur abendlichen Feier geladen waren, und die in einem Umschlag steckten, den wir zusätzlich noch mit „Blüten fütterten“, gab es noch postkartengroße, reduzierte Einladungen nur fürs Standesamt, außerdem passende Menükarten und kleine Kärtchen für unsere Goodie-Tütchen, die ich kurz vor der Hochzeit noch spontan zusammendengelte.

Der Titel dieses Blogposts lehnt sich übrigens an den Text unserer Einladungen an. Darin stand nämlich zuoberst: „Tatsächlich! Wir heiraten wirklich.“ Immerhin hatten da nach achtzehn Jahren Beziehung längst nicht mehr alle mit gerechnet ;)! Und, falls es jemanden interessiert, wir hatten keinen Dresscode. Jeder durfte so kommen, wie er wollte, was wir extra betont haben. In der Praxis hat das allerdings zu mehr Verwirrung als Klarheit geführt, denn einige Gäste konnten sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir es völlig okay finden würden, wenn jemand in T-Shirt und/oder Jeans erscheint. War aber wirklich so. Und gab es dann auch …

Ein Ring sie zu knechten?

Das Thema Eheringe haben wir halbwegs unkompliziert gehalten. Tatsächlich war anfangs noch nicht mal klar, ob wir überhaupt welche haben würden. Immerhin haben wir beide in der Vergangenheit gar keinen Schmuck getragen, da war die Vorstellung erst mal ungewohnt und irgendwie dachte ich auch „Och, ob man dafür so viel Geld ausgeben muss? Braucht man sowas wirklich?“ Fakt ist: Wir haben uns dann doch dafür entschieden und ich freue mich heute darüber. Gewöhnt habe ich mich schnell daran (der Mann brauchte etwas länger, aber sein Ring ist auch deutlich klobiger als meiner) und ich finde es mittlerweile sehr schön, so ein äußeres Zeichen der Verbundenheit sichtbar zu tragen. Irgendwie scheine ich lustigerweise der Typ zu sein, von dem Menschen denken, er würde total viel Wert auf die Individualität der Ringe legen. „Ich dachte, Ihr würdet Eure Ringe selbst schmieden“, war ein Satz, den ich zu meinem Erstaunen nicht nur einmal gehört habe. Sorry, wenn ich Euch da enttäusche. Wir sind im Prinzip nur in zwei Läden gegangen. Eine kleine Goldschmiede, die alles selbst macht, und ein etwas größeres Trauringstudio, die auch Ringe bekannter Hersteller führen – beides lokale Einzelhandelsunternehmen, keine Ketten.

Da wir recht bescheidene Ansprüche hatten und mir die etwas breiteren Möglichkeiten im Trauringstudio am Ende eher zusagten, haben wir uns dafür entschieden. Der Mann durfte das Material aussuchen, ich hätte mich mit allem arrangiert, und am Ende landeten wir zu unser beider Erstaunen bei Gold. Weil: passte nach sorgfältiger Abwägung einfach am besten zum Hautton. Beide wollten wir etwas Schlichtes, er am liebsten etwas Breiteres und kantiger Geschnittenes, ich etwas möglichst Schmales, am besten abgerundet, damit es nicht so aufträgt, er gerne matt, ich lieber glänzend. Also entschieden wir uns ohne viel Aufhebens dafür, zwei Ringe zu kaufen, die (außer in der Farbe) nichts miteinander zu tun haben. „Das stört doch keinen großen Geist“ würde „Karlssohn vom Dach“ dazu sagen ;)! Seiner ist ein Standardmodell und wurde bestellt, ich entschied mich für einen sogenannten Memoirering, weil die fünf kleinen Steinchen darin meine stummeligen Finger für mein Gefühl nicht ganz so wuchtig aussehen ließen – dieser Ring wurde vor Ort angefertigt.

Auf ein Ringkissen, eine Ringschale oder sonstiges Gedöns haben wir übrigens bewusst verzichtet. Die Ringe steckten in der Schachtel vom Juwelier und wurden uns vom Trauzeugen des Mannes während der Zeremonie angereicht. Alles andere erschien mir persönlich etwas zu drüber.

Wir machen uns hübsch. Oder: das Styling.

Eine Stylistin? Ich? Wozu denn? Ich schminke mich auch sonst nicht und warum sollte ich meine Haare am Tag der Hochzeit anders tragen als an 364 anderen Tagen des Jahres?! – Diese Meinung vertrat ich vehement für circa zwei Monate. Doch dann kamen die Zweifel. Was wenn ich einen Bad Hair Day haben würde? Und hängen meine Stablocken nicht schon meistens eine Stunde nach dem Föhnen wie zu lange gekochte Spaghetti platt vom Kopf? Fühle ich mich damit den ganzen Tag wohl, wenn ich ständig fotografiert werde? Und sah es nicht beim Anprobieren des Brautkleides irgendwie viel besser aus, als ich die Haare mal testweise aus dem Nacken gefischt habe? Und was das Schminken angeht: Irgendwie wird die Haut durch die Hormone gerade nicht besser. „Blühende Pickellandschaften“ habe ich das in meiner Schwangerschaftsankündigung genannt. Vielleicht wäre es ja doch ganz gut, da einen Profi ranzulassen. Weil: Fotos. Den ganzen Tag. Hatten wir ja schon.

Ich begann also zu recherchieren: „Stylistin Dortmund Hochzeit“. Und war zugegebenermaßen ein klein wenig abgeschreckt von dem, was mir die Suchmaschine da so ausspuckte. Sagen wir mal so: Die breite Masse der Stylisten hier in der Umgebung scheint die Zielgruppe „angehende Prostituierte“ anzusprechen. Nichts für ungut, falls sich jetzt jemand angesprochen fühlt, aber ich wollte ja eben nicht in den Farbtopf fallen und auch meine Frisur sollte sich noch vom Typ „Heavy gelockte Pseudo-Barbie“ abheben. Gar nicht so leicht. Vor allem nicht drei Monate vor der Hochzeit (wir erinnern uns). Ich fand also exakt zwei Kandidatinnen, die für mich in Frage kamen. Und was soll ich sagen: Das Universum hatte ein Nachsehen mit mir und meiner hochzeitsunkonformen Planungsvorlaufzeit und fand noch ein freies Eckchen im Terminkalender von Annika Vennebusch, die mich (dank des Mittagstermins der Trauung) noch hinter eine andere Braut schieben konnte. Halleluja. Der Probetermin verlief zu meiner vollsten Zufriedenheit, denn Annika verstand sehr gut, dass ich am liebsten möglichst ungeschminkt, aber dabei frisch und wach aussehen wollte, und dass meine Haare locker sitzen, aber trotzdem den ganzen Tag halten sollten. Ich sah dem Tag der Hochzeit, an dem sie zu uns nach Hause kommen würde, also gelassen entgegen.

Und dann war der Tag da. Ich stand entspannt um 9 Uhr auf, nachdem ich tatsächlich hervorragend geschlafen hatte (das mit der Aufregung vor so einem Event hat mein Körper einfach mal komplett übersprungen), ging gemütlich duschen, schob mir ein Erdnussbutterbrot zwischen die Kiemen, verabschiedete vorübergehend den (Noch-Nicht-)Mann, der sich zum Barbier seines Vertrauens aufmachte (auch er wollte keinen Bad Hair Day riskieren), empfing gegen zehn Uhr im „sexy Bademantel“ Annika, die sich mit ihrem schweren Equipment in den dritten Stock schleppte, für ein Stündchen hatten wir die Bude für uns, dann kam erst Paola, um noch ein paar Fotos von den Vorbereitungen zu machen, und dann schneite auch schon der frisch barbierte und frisierte Ehemann-to-be wieder rein. Und kurze Zeit später war ich dann hübsch. Hätte ich selbst so definitiv nicht hinbekommen, hielt auch tapfer alles bis nach Mitternacht durch und ich würde es immer wieder so machen. Also: alles richtig gemacht :)!

Selbst ist die Frau. Oder: Ankleiden in der DIY-Edition.

Schaut man sich anderer Menschen Hochzeitsreportagen an oder verlässt sich auf das Genre „romantische Hochzeitskomödie“, dann findet die Vorbereitung auf die Trauung ja grundsätzlich getrennt voneinander statt und eine Horde von Brautjungfern oder Freundinnen umschwärmt die Braut, während sich der Bräutigam in einem Pulk von Kumpels noch einen letzten Schnaps hinter die Binde kippt oder prophylaktisch ein Bierchen zischt. Bei uns gab es weder andere Menschen (außer der Stylistin und der Fotografin), noch Alkohol. Und angezogen haben wir uns allein beziehungsweise gegenseitig. Wir sind so krass. Ich habe mich also ganz alleine in die Schwangerschaftsstrumpfhose gepresst, der Mann hat mir den Reißverschluss des Kleides zugemacht und die Schuhe bekam ich damals auch noch selbst zu :D! Ich war ihm dann noch mit den Hosenträgern und der Befestigung der Blumen behilflich und dann hieß es: Ab dafür…

Unser „Hochzeitsauto“

Seht Ihr diesen schicken, blumenbewehrten Mercedes-Oldtimer da im Hintergrund des Bildes zwei obendrüber? Das war unser Hochzeitsauto. Inklusive Chauffeur versteht sich. Okay, war es nicht. Das war vielmehr das Auto, das zu dem Brautpaar gehörte, das nach uns dran war. Stand aber da gerade so malerisch rum, also: warum nicht? Stattdessen sind wir passend zur DIY-All-by-myself-Vorbereitungszeit auch alleine zum Trauort gefahren. In unserem eigenen Auto. Das ein ganz normales Auto ist. Und das wir nicht geschmückt hatten. Also so gar nicht. Ich finde persönlich, so eine Hochzeit ist teuer genug, und Geld für ein geliehenes Auto auszugeben, widerstrebte jeder Pore meines Körpers. Der Mann ist also gefahren, ich saß auf dem Beifahrersitz und Paola durfte es sich auf der Rückbank zwischen den Airwalker-Ballons gemütlich machen, die nicht mehr in den Kofferraum passten. Airwalker-Ballons? Wovon redet sie da?! Wer weiterliest, erfährt mehr…

Schwebende Tiere statt modernde Blüten

Mal ganz abgesehen davon, dass wir keine Blüten streuen durften und das Thema „Blumenkinder“ damit ohnehin hinfällig war, wäre das auch irgendwie nicht meins gewesen. Stattdessen hatte ich irgendwann während der Vorbereitungen plötzlich die fixe Idee von „Airwalker“-Ballons – falls jemand nicht weiß, was das ist: heliumgefüllte Tierballons mit Füßen, die bodennah an einer Schnur hinter einem her schweben. Meine Motivation: Ich wollte zwar in die Kapelle einlaufen und nicht direkt von Anfang an vorne stehen oder sitzen, aber die Aufmerksamkeit, die mir dabei potenziell zuteilwerden würde, war mir auf der anderen Seite irgendwie gar nicht geheuer. Also dachte ich mir: Kinder. Kinder sind immer eine super Ablenkung. Wenn alle auf die Kinder starren, bist Du nicht so im Fokus. Ich würde also unsere Neffen und Nichten und die Kinder unserer Freunde fragen, ob sie mich (und wie sich später ergab: auch den Mann) in die Kapelle geleiten würden – zumindest die, die alt genug sind. Und damit sie dabei nicht so alleine wären, würde ich jedem von ihnen so einen Ballon in die Hand drücken. Perfider Plan, oder?!

Jedes Kind auf der Feier durfte sich also im Vorfeld ein Tier wünschen (auch diejenigen, die nicht mitlaufen würden – mein Gedanke: dann sind gleich alle irgendwie unterhalten). Wir hatten: mehrere (verschiedene) Hunde, zwei Pandas, ein Huhn, eine Schildkröte, ein Schwein und eine Katze. Ich bestellte sie auf Ebay, weil sie da viel günstiger waren als im Fachgeschäft vor Ort, wo ich aber plante, sie am Vortag befüllen zu lassen. Das stellte sich allerdings als Falle heraus, denn (dumm kauft doppelt): die Dinger auf Ebay sind (fast alle) billige Imitationen mit dickeren Schweißnähten, schlecht angeklebten und minderwertigen Ohren und Beinen und schlechteren Verschlüssen. Ich hatte schon zwei so Viecher zu Hause und deshalb den Vergleich. Lernt also von mir und zahlt lieber 2-3 Euro mehr pro Stück. Den Kindern war es zwar egal, aber meinem Qualitätsempfinden widerstrebte das. Den Unterschied konnte man dann auch ganz klar an dem Einhorn sehen, das der Mann und ich im Ballonladen am Tag vor der Hochzeit noch spontan mitnahmen. Weil: Cool. Und: Jede Hochzeit braucht ein Einhorn.

Ich hatte schon von vornherein einkalkuliert, dass (wenn es dann erst mal so weit war) wahrscheinlich nicht alle Kinder mitlaufen würden. Immerhin sind es Kinder und ich wollte auch niemanden zu seinem Glück zwingen. Wir ließen uns also überraschen und am Ende waren es vier von potenziellen sechs Kandidaten, die mitmachten: unsere beiden ältesten Neffen und die beiden Söhne des Trauzeugen. Lustigerweise waren es beides Mädchen, die sich spontan dagegen entschieden. Gerne hätte ich Euch auch noch ein Foto des „Einzugs“ gezeigt, aber da Kinder darauf zu sehen sind, die nicht im Internet abgebildet werden sollen, habe ich natürlich darauf verzichtet. Überhaupt seht Ihr hier im Post natürlich nur diejenigen Gäste, die auch zugestimmt haben :)! Jedenfalls war es superwitzig, weil die Kapelle echt nicht groß ist, die Kinder vor uns herliefen, und wir quasi noch kaum drinnen waren, als die ersten vorne ankamen und nicht wussten, wohin sie ausweichen sollten. Das gab dann ein ziemliches Kuddelmuddel, weil sie sich zurück in die Bänke zu ihren Eltern orientiert haben, während der Mann und ich hinten gewartet haben, aber das hat die ganze Situation total entspannt und wir hatten definitiv unseren Spaß.

Ja, wir wollten wirklich. Oder: die Trauung.

Bei Standesbeamten kann man ja leider richtig ins Klo greifen. Ich weiß nicht, auf wie vielen Hochzeiten ich schon war, aber die Quote an „Ausfällen“ überstieg die Summe an positiven Beispielen tragischerweise doch deutlich. Da gab es diejenigen, die einfach nicht reden konnten (ganz schlechte Voraussetzung) oder diejenigen, die ein Zeug erzählt haben, das einem die Tränen in die Augen trieb (nicht vor Rührung). Und da man in Dortmund keine Möglichkeit hat, „seinen“ Standesbeamten vorher kennenzulernen, ist das Ganze eine echte Wundertüte. Gott sei Dank hatten wir (auch hier) ein Riesenglück. Unsere Standesbeamtin war nicht nur sehr sympathisch, sie hat auch echt nette Sachen erzählt (zumindest der Teil, an den ich mich erinnern kann – irgendwie war ich, wenn auch nur während dieser Phase des Tages, ein klein bisschen in einer Blase, zum Teil auch, weil ich mich super bemüht habe, nicht zu heulen, wie meine Schwester die ganze Zeit neben mir, denn mir war klar: wenn ich einmal anfange, höre ich nicht mehr auf) UND vor allem hat sie uns alle Wünsche erfüllt, die wir im Vorfeld per Mail geäußert hatten.

Wir hatten zum Beispiel unseren eigenen Aktivlautsprecher dabei, um beim Ein- und Auszug etwas Musik spielen zu können. Reingekommen sind wir zu „Son of a Preacher Man“ von Dusty Springfield (Sebastians Vater war früher tatsächlich Pastor, als wir uns kennengelernt haben) und am Ende lief „First Day of My Life“ von Bright Eyes. Unser „wichtigster“ Wunsch jedoch (ehrlicherweise vielleicht auch nur meiner ;)): dass die Standesbeamtin erzählt, wie es zu unserem gemeinsamen Nachnamen gekommen ist. Wir konnten uns nämlich nicht entscheiden – weder hatte er so richtig Bock auf meinen Nachnamen, noch ich auf seinen. Aber trotzdem wollten wir gerne den gleichen. Und so haben wir am Ende Schnick Schnack Schnuck gespielt. Und was soll ich sagen?! Ich habe ihn glorios mit 2:0 besiegt. Also hieß es dann während der Trauung: „Sie haben sich durch Schnick Schnack Schnuck für den gemeinsamen Ehenamen Rompza entschieden“ – und zwar sowohl im inoffiziellen, als auch im offiziellen Teil (da dann mit dem Hinweis: „das steht hier aber so nicht“). Und alle haben gelacht. Er zum Glück auch, obwohl er der Unterlegene war. Während ich aber auch wirklich für meinen Namen gekämpft hätte, hat er kurz vor der Partie noch in sein Handy getippt: „Falls ich gewinne, können wir trotzdem Deinen Namen nehmen.“ Ist das nicht süß? Und das hat er mir auch noch gezeigt, obwohl ich vorher wie ein Rumpelstilzchen auf dem Sofa rumgehüpft bin, meine Arme in die Luft gerissen und geschrien habe „Jaaaa, ich habe gewonnen“ :D! Er scheint mich echt zu mögen. In Summe war es jedenfalls sowohl schön, als auch etwas romantisch und zwischendurch immer wieder witzig. Eine perfekte Mischung, wenn Ihr mich fragt.

Unser Bier-und-Limo-Empfang nach der Trauung

Nach unserem Auszug aus der Kapelle in einem Meer aus Seifenblasen (die ich alter Sparfuchs für einen Euro auf dem Flohmarkt gekauft hatte ;)) und dem Gratulationsreigen ging es „einmal ums Eck“ zum Pavillon hinter der benachbarten Gaststätte, den wir wie gesagt für eine Stunde nutzen durften. Was sich allerdings als nicht ganz so einfach entpuppte, war die Organisation dieses kleinen Empfangs. Zur Trauung selbst hatten wir noch ein paar mehr Gäste eingeladen (vor allem Kollegen), sodass wir am Ende knapp über 50 Leute waren. 50 Leute, die etwas (halbwegs kühles) zu Trinken serviert bekommen sollten und zwar keinen Sekt, sondern Bier aus einer lokalen Brauerei und Limonade. Unsere ursprüngliche Idee sah vor, die Betreiber der Gaststätte dafür zu bezahlen, die Getränke (die wir schon privat besorgt hatten) zu kühlen und zu servieren. Natürlich nicht umsonst, wir waren bereit, dafür (auch großzügig) zu bezahlen. Aber leider war die Gegenseite nicht dazu bereit, sich dafür bezahlen zu lassen. Stattdessen wurden wir recht harsch abgewiesen, was uns vor eine kleine Planungsunsicherheit stellte. Der vorübergehende Plan sah daher vor, die Getränke vorher bei uns kaltzustellen, in Mobilkühlern zur Kapelle zu transportieren, dort in einen Bollerwagen umzuladen und daraus zu servieren. Da aber nur das Brautauto vor die Kapelle fahren darf und alle anderen etwas weiter entfernt auf einem Parkplatz parken müssen, hätte das mit unserem Auto geschehen müssen. Was gelinde gesagt, etwas schwierig bis nahezu unmöglich gewesen wäre. Kurz vor knapp kam der Mann daher noch auf die Idee, die Betreiber der Tyde Studios um Hilfe zu bitten. Und tatsächlich waren die so nett, die Getränke nicht nur vorher für uns zu kühlen, sondern sie auch zur 15 Minuten entfernten Kapelle zu fahren, dort während der Trauung aufzubauen, im Anschluss zu servieren und alles wieder abzuräumen. Und das für einen super Kurs. Unkompliziert und super entgegenkommend.

Wer sich jetzt wundert: ja, das da in den Dosen ist so eine Art Sekt (genauer: irgendein Mischgesöff). Den haben wir allerdings nicht besorgt, sondern der wurde mir mal unverlangt über den Blog zugeschickt. Was irgendwie dämlich ist, angesichts der Tatsache, dass ich durchaus häufiger mal kommuniziere, dass ich keinen Alkohol trinke. Aber zum „Auffüllen“ des Angebots bei der Hochzeit war er super geeignet :D! Tatsächlich waren es aber doch vor allem das Bier und die Limonade, die gut ankamen. Aber unsere Familien und Freunde sind eben auch UNSERE Familien und Freunde. Dazu gab es einfache, frische Brezeln als Snack, die ich vorbestellt hatte und die meine Eltern netterweise morgens abgeholt und mitgebracht hatten. Auch das: ein voller Erfolg.

Ein voller Erfolg waren auch die Streamerkanonen in der Profi-Veranstaltungstechnik-Variante, die meine Kolleginnen zum Empfang anschleppten. Erst mal waren die so dermaßen laut, dass im Anschluss definitiv alle wach waren, dann waren quasi von jetzt auf gleich alle Bäume rund um die Location dekoriert, sie passten 1A zum Brautstrauß UND (und das ist fast das Wichtigste) die Kinder hatten tatsächlich einen Heidenspaß daran, die bunten Schnüre wieder einzusammeln. Falls Ihr also noch einen Kinderunterhaltungs-Programmpunkt für Eure Hochzeit sucht: here it is.

Familienfotos standen übrigens eigentlich nicht auf unserer Agenda. Persönlich finde ich die nämlich immer etwas zu gestellt und gewollt. Wir hatten daher mit Paola verabredet, dass natürlich alle irgendwie zu sehen sein sollten, ganz natürlich aber, ohne zu posieren, in Reih und Glied aufstellen wollten wir uns ursprünglich hingegen nicht. Aber da haben wir tatsächlich die Rechnung ohne unsere Gäste gemacht. Denn irgendeiner fing damit an, sich so ein Foto zu wünschen (da sagste natürlich auch nicht Nein), und als die anderen das sahen, ging es eine Zeitlang munter so weiter. Seine Familie, meine Familie, ein befreundetes Pärchen, ein anderes befreundetes Pärchen, Ihr könnt es Euch vorstellen. Zum Glück kennen wir aber offensichtlich Menschen, die das auch nicht so ernst nehmen. Und so sind die gephotobombten Familienbilder mit meiner Schwester und meinen Eltern mir viel lieber als die ohne hüpfenden Trauzeugen <3!

Entspannt zwischen Blättern und Graffiti: Unser Paarshooting

Ganz ohne gestellte Bilder lief es aber auch bei unserer Hochzeit natürlich nicht ab. Denn so ein paar Pärchen-Hochzeitsbilder sollten es schon sein. Und weil der Mann davor im Vorfeld echt Respekt hatte, immerhin stand er bisher nur vor meiner Kamera und hatte etwas Sorge, sich dabei nicht entspannen zu können und die ganze Zeit verkniffen zu gucken, hatten wir uns bereits im August einmal mit Paola getroffen, als wir zufällig in Wien weilten, und ein kleines Probeshooting veranstaltet (das wir dann gleich in ein Schwangerschafts-Ankündigungs-Shooting umfunktioniert haben). Und es stellte sich heraus: der Mann ist ein echtes Naturtalent und all seine Sorgen waren unbegründet. Aber Paola macht es einem da tatsächlich auch leicht. Mit ihr unterwegs zu sein, ist einfach herrlich ungezwungen und entspannt und selbst die gestellten Szenen sind irgendwie nicht richtig gestellt, sondern entstehen aus Momenten. Und das merkt man den Bildern auch an, finde ich. Es gibt keine gezwungenen Posen, höchstens mal Vorschläge, und vor allem ein „Macht Euer Ding und ich halte einfach drauf“. Und so sieht unser Ding wohl aus, denn die meisten Ideen stammten tatsächlich von uns. Wir wühlten im Herbstlaub, hockten mit unseren guten Klamotten auf rostigen Hafenmauern, interagierten mit Graffitis, gingen mit einem fliegenden Einhorn spazieren und hatten vor allem eine Menge Spaß dabei. Wir waren einfach wir selbst…

Da sich Paola in Dortmund gar nicht auskennt, hatte ich mir vor der Hochzeit lange Gedanken darüber gemacht, an welchen Orten wir besonders schöne Bilder würden machen können. All meine Lieblingsorte in der Stadt standen natürlich mit auf der Liste: von der Zeche Zollern über den Westfalenpark und Phoenix West, die Kokerei Hansa, der Phoenixsee und und und. Am Ende entschied ich mich aber dafür, dass wir die Bilder aus Zeitgründen einfach dort machen würden, wo wir ohnehin sein würden: einmal im Revierpark Wischlingen rund um die Kapelle und einmal am Dortmunder Hafen in der Nähe der Tyde Studios, eine Gegend, die sich dadurch auszeichnet, besonders liebevoll abgeranzt zu sein und einige schöne Graffitiecken mitzubringen. Also: eigentlich genau mein Ding. Und ich bereue es kein Stück. Der Park erstrahlte in den schönsten herbstlichen Farben, die Blätter sahen aus, als hätten wir sie im Stile der Herzkönigin bei „Alice im Wunderland“ passend zu den gelben Akzenten unserer Outfits anpinseln lassen und zwischendurch kam auch mal eine leichte Brise auf, die mein Kleid filmreif im Wind flattern ließ. Und das ganz ohne gemietete Windmaschine ;)! Und der Hafen? Man muss so ein Setting wahrscheinlich mögen. Aber ich finde es richtig geil! Beide Locations hatten zusätzlich zur Zeitersparnis den Charme, dass wir während der Fotografiererei nicht allzu vielen Menschen begegnet sind, was es uns beiden definitiv einfacher gemacht hat, unverstellt vor der Kamera zu agieren.

Und die paar Menschen, denen man am Hafen begegnet, die sind dann auch ohnehin von einem anderen Schlag. Die sind nämlich mehrheitlich da, um zu trinken und Spaß zu haben. Und mit lauten, betrunkenen Mitbürgern, die einen unbedingt abknutschen wollen (weil das ja angeblich Glück bringt), kann ich persönlich wesentlich besser umgehen, als mit denen, die einen verhalten aus der Distanz beobachten. Wer sich übrigens wundert, was der Mann da gerade im Hintergrund „auf dem Boden sucht“ – am Hafen mit einem bodenlangen Kleid spazieren zu gehen hat eben auch seine Tücken. Während ich also Glückwünsche entgegennehme, pult er gerade parallel den Chiffon aus den Disteln. Er ist halt der Beste. Und das Kleid ist auch bei allen Aktionen heil geblieben.

Für die ganzen Paarfotos hatten wir übrigens in Summe 2 1/2 Stunden Zeit (wobei davon auch noch 30 Minuten für die Fahrt von Ort zu Ort und eine ausgiebige Pinkelpause drauf gegangen sind ;))! Bis halb drei ging der Empfang an der Kapelle und um fünf hatten wir zur Feier in die Tyde Studios geladen. So musste keiner auf uns warten, alle konnten noch mal nach Hause fahren und sich frisch machen und die Kinder hatten die Möglichkeit einen Mittagsschlaf halten, wenn nötig. Das war in unserem Fall einfach, weil die meisten eh aus Dortmund kamen, aber auch die Auswärtigen haben die Zeit gut (bei anderen Gästen) oder ebenfalls mit einem Fotospaziergang rumgebracht.

Reduzierte Deko in toller Umgebung

Zugegeben, mich beim Thema Dekoration zu entspannen und auf das Nötigste zu reduzieren, fiel mir leicht, denn die Tyde Studios sind schon von Haus aus schick, sodass man da nicht viel machen muss. Industrieatmosphäre und Backsteinwände, einfache Möbel ohne viel Chichi, ein paar nette Lampen, ein großer alter Teppich und ein paar Vintage-Sofas – mehr brauche ich fast nicht zu meinem Glück. Hättet Ihr mich vor ein paar Jahren gefragt, wie ich bei meiner Hochzeit dekorieren würde, ich wäre davon ausgegangen, DIY-mäßig maßlos zu eskalieren. Ich hätte mich die Nächte mit Projekten um die Ohren schlagen sehen, die jeden Pinterest-Profi vor Neid hätten erblassen lassen. Fakt ist: Ich mache sowas gerne, die Idee ist also nicht abwegig. Aber das Alter macht scheinbar wirklich weiser und mir war klar: Ich würde mich im Zweifel total unter Druck setzen, alles schön zu machen, und am Ende würde es kaum jemanden interessieren, außer mich selbst. Also ging ich den stressfreien Weg (wie ja auch geplant) und würde es immer wieder so tun. Ich vermisse keine elaborierten Fotobackdrops, keine dreistöckigen Holzscheiben-Moos-Tischnummer-Aufbauten und auch keine Wabenball-Orgien von der Zimmerdecke. Das ist alles schön und gut. Aber darauf zu verzichten eben auch, wie ich gemerkt habe.

Bis auf die Blumen von Runo (die in verschiedensten Mismatching-Vasen in der ganzen Bude verteilt waren), einfachen Kerzen in Flaschen und weißen Läufern standen tatsächlich nur unsere Speisekarten und Mini-Packpapier-Goodiebags, die gleichzeitig als Platzkärtchen fungierten, auf den Tischen. Darin steckte übrigens für jeden eine Mischung aus blau-weiß-blühenden Frühlingsblüher-Zwiebeln. Ansonsten hatte ich nur ein paar goldene Ballons (die „Du und ich“ sagten), eine kleine Foto-Verkleidungsecke (dazu weiter unten mehr) und spontan noch eine Programmtafel vorbereitet. Die hatten wir eigentlich für die Kinder als Beschäftigung bei IKEA gekauft (ihr kennt die, oder? Eine Seite „normale“ Tafel, eine Seite Whiteboard), aber da wir mit Blick auf die Eltern beschlossen hatten, die Kurzen nur mit Kreide und nicht mit Whiteboardmarkern hantieren zu lassen, war die weiße Seite eh noch frei. Also habe ich kurzerhand noch was improvisiert.

#Dennfutternmüssensie – oder: Brauchse wat in Bauch…

Futtern geht ja immer, nicht nur (aber auch) wenn man schwanger ist. Und so starteten wir den munteren Fressreigen nach Ankunft bei den Tyde Studios mit einer gepflegten Runde Eis von „Hitzefrei“, einer der besten Dortmunder Eisdielen, die (so wie es der Zufall und unser Riesenschwein wollte) ebenfalls mit den Tyde Studios zusammenarbeiten. Das Einzige, was wir dafür tun mussten: uns in den Wochen vorher auf (nur) drei Eissorten festlegen. Und, was soll ich sagen, das war eine der schwersten Aufgaben überhaupt, der wir aber mit großer Gewissenhaftigkeit und vielen Testeinheiten nachgekommen sind. Am Ende machten Apfelsorbet, Milchreis-Zimt und Praliné das Rennen, inklusive einer Handvoll Toppings, mit denen man das Ganze „noch gesünder“ gestalten konnte, serviert vom Eisfahrrad bei schönstem Wetter im Außenbereich der Tyde Studios. Eis statt Kuchen am Nachmittag kann ich jedenfalls nur wärmstens (pun intended) empfehlen.

Auf Kuchen verzichtet haben wir übrigens trotzdem nicht, den gab es später am Abend als so eine Art Prä-Mitternachtssnack, bestellt bei einem unserer Dortmunder Lieblingscafés, dem Kieztörtchen. Wir wollten bewusst keine Torte, sondern „echten Kuchen“, keine Marzipanrosen, keine Buttercreme, keinen Naked Cake mit überfließender Beerendeko und keinen Caketopper. Stattdessen: veganen Apfel-Streusel, Heidelbeer-Kaffee-Tarte und Schoko-Kürbis-Kuchen. So konnte auch jeder von uns einen eigenen Kuchen anschneiden, denn auf dieses „Wer hat die Hand oben“-Brimborium hatten wir keinen Bock ;)! Ein Beweisfoto bleibe ich Euch an dieser Stelle schuldig, denn Paola hatte schon Feierabend. Aber in meinen Instagram-Story-Highlights zum Thema Hochzeit seht Ihr einen kleinen, verrauschten Boomerang der Situation, wenn Ihr denn möchtet. Selbstverständlich war das am Ende viel zu viel Kuchen, nachdem es schon viel zu viel Essen gab, aber so ist das bei Hochzeiten, oder? Weggekommen ist aber tatsächlich nichts, denn die Mädels und Jungs in den Tyde Studios haben am Ende hübsche Pappkarton-Doggybags gepackt, sodass alle Reste noch glückliche Abnehmer gefunden haben.

Das ganze sonstige Essen und die Getränke kamen von den Tyde Studios selbst. Wie gesagt: Wir hatten unser Vorgespräch, bekamen eine Liste, kreuzten munter an und das war es dann auch schon ;)! Wir konnten uns nicht entscheiden, die Auswahl war groß, serviert wurde in Buffetform von Fleisch vom Grill über Lachs in Sauce bis zu veganen Burgern, dazu Rosmarinkartoffeln, Süßkartoffelpommes, Grillgemüse, diverse Salate, Hummus und Brot und allem, was ich halt so vergessen habe, natürlich gefolgt von Nachtisch. Als ob uns Eis und Kuchen reichen würden ;)! Probiert habe ich tatsächlich nur einen Bruchteil, aber alle waren hinterher (sehr) satt und glücklich. Was will man mehr? Besonders glücklich war übrigens Paola, ihres Zeichens Veganerin. Ihr Urteil: Noch nie habe sie auf einer Hochzeit so gutes veganes Essen bekommen (was einerseits kein Wunder ist, denn die Location hat von Haus aus eine vegane Küche, aber andererseits eben doch irgendwie, denn als erfahrene Hochzeitsfotografin hat Paola schon das eine oder andere Hochzeitsessen auf dem Teller gehabt ;)). Das Lob reiche ich daher gerne weiter.

Und wie beschäftigen wir die Kinder?!

(Kleinere) Kinder stellten wie gesagt fast ein Viertel unserer Gäste. Wir hatten uns bewusst dafür entschieden, sie alle dabeihaben zu wollen. Die Kinder nach der Trauung zu Babysittern oder so abzuschieben war nicht in unserem Interesse. Neben den Airwalker-Ballons und der oben schon erwähnten Tafel hatten die Kinder daher alle ein kleines Hochzeits-Malbuch und Buntstifte in ihren Goodiebags, außerdem ein paar Luftballons. Seifenblasen von der Trauung waren auch noch übrig und die Location hatte außerdem eine kleine Ecke mit Dosenwerfen aufgebaut. Alles in direkter Nachbarschaft zu den Eltern und der Feier an sich. Wir hätten auch einen Extraraum für die Kinder zum Spielen haben können, aber dann wären sie ja wieder nicht dabei gewesen. Für uns war das perfekt. Und ich glaube, den Eltern hat es auch gefallen. Und schaut Euch doch mal die Liebe zum Detail an, mit der hier das Brautpaar ausgemalt wurde. Meine Blumen im Haar sind da, der gelbe Gürtel und der Mann hat einen orangenen roten Bart bekommen <3. Die meisten Kinder wurden dann nach dem Essen nach Hause gebracht, so konnten sie so lang wie möglich mitfeiern.

Sag doch mal einer was …

Wie schon erwähnt: auf Konventionen haben wir bei der Hochzeit nicht so viel gegeben. Deshalb war es uns auch ziemlich Schnuppe, ob jemand eine Rede halten wollte oder nicht. Mit die erste Frage meiner Eltern lautete „Müssen wir was sagen?“ Und die Antwort war: „Definitiv nicht!“ Ulkigerweise haben sie es am Ende doch beide getan, aber den Druck, das zu tun, haben sie einzig und allein selbst auf sich ausgeübt ;)! Einzig meine Schwester als Trauzeugin hat von den „üblichen Verdächtigen“ am Ende darauf verzichtet. Was wie gesagt völlig okay war. Selbst der Mann und ich haben nur ein paar kurze Sätze gesagt. Ich finde: sowas ist doch nur dann schön (für alle Beteiligten), wenn sich niemand zu etwas gezwungen fühlt. Das gilt eigentlich für das ganze Leben, warum sollte man das bei einer Hochzeit anders handhaben?

Etwas außergewöhnlicher als die kurzen Ansprachen meiner Eltern, seiner Mutter, von uns und auch als die (etwas längere und überraschend emotionale) Rede von Sebastians Trauzeugen war der Auftritt seines Vaters. Das war durchaus so geplant, denn als ehemaliger Pastor hatte er sich vor dem Hintergrund, dass es eben eine rein weltliche Trauung war und der Mann im Gegensatz zu mir schon an Gott glaubt, dazu bereiterklärt, eine Art „Mini-Predigt“ zu halten. Mir war dabei zugegebenermaßen am Anfang nicht ganz so wohl, denn ich hatte etwas Sorge, darin für etwas vereinnahmt zu werden, wofür ich nicht stehe. Auf der anderen Seite war es mir aber genauso wichtig, dass mein Ehemann in spe sich vollständig in der Feier repräsentiert fühlt, und wenn dazu eben auch religiöse Aspekte gehören würden, dann wollte ich sie ihm auf keinen Fall verwehren. Und so kam der Programmpunkt „Besinnliches von Werner“ und wir alle hatten wohl mit allem gerechnet, aber nicht damit, was passieren sollte: der Vater des Bräutigams stellte sich hin und rappte seine „Predigt“ auf die Melodie von Seeeds „Aufstehn“ :D! Mal ehrlich: wer bietet mehr ;)?!

Das ganze Leben ist ein Spiel?

Butter bei die Fische: Die meisten Hochzeitsspielchen finde ich grauenvoll. Schleiertanz, Kutscherspiel, Reise nach Jerusalem, alles mit „witzigem Genitalkontext“ und überhaupt all das, was dazu gedacht ist, das Brautpaar in Verlegenheit zu bringen. Ihr habt einen Eindruck. Die maßgebliche Aufgabe, die meine Schwester als Trauzeugin zu erfüllen hatte, war daher: Gäste von potenziell doofen Ideen abzuhalten. Da wir uns aber auch nicht völlig gegen Spiele verwehren wollten, eine durchaus herausfordernde Aufgabe. Am Ende gab es zwei Programmpunkte, von jedem Trauzeugen einen, die ich durchaus nett fand, um ein bisschen zusätzliche Unterhaltung in den Abend zu bekommen. Meine Schwester hatte einen Jahreskalender mit monatlichen Aufgaben vorbereitet, die unsere Gäste jeden Monat für uns zu „erledigen“ haben würden. Von „Sonntagsbrötchen vorbeibringen“ über „einen Kuchen backen“ bis hin zu „einmal Babysitten“. Man kennt das Prinzip. Die jeweiligen Zuständigkeiten wurden mithilfe magnetischer Dartpfeile ermittelt, die der Mann und ich mit mehr oder weniger vorhandener Präzision auf Briefumschläge mit Namen drin abfeuerten, die auf einer Magnetwand hingen, die mein (Quasi-)Schwager mit Todesverachtung in unsere Richtung hielt. Ich sag mal so: Sein Gesichtsausdruck sagt durchaus etwas über meine Trefferquote aus. Obwohl das Foto ansonsten natürlich eine absolute Profikompetenz suggeriert ;)!

Der Trauzeuge des Mannes hatte eine Runde Montagsmaler in der Hochzeitsedition vorbereitet, bei der wir als Brautpaar jeweils alleine gegeneinander antraten. Er malte und ich musste raten und umgekehrt. Das Ziel: Geld für die Hochzeitskasse zu erspielen. Nur dass ich mit Begriffen wie „Ehering“ und „Hochzeitskleid“ bewusst unter- und der Mann mit „Ehegattensplitting“ und „Ius Primae Noctis“ dezent überfordert wurde. Zu seiner Ehrenrettung muss ich sagen: obwohl er echt nicht malen kann (das ist leider die Wahrheit und nichts als die Wahrheit) hat er seine Aufgabe mit Bravour gemeistert. Ich bin nur deshalb am letzten Begriff gescheitert, weil ich ihn absolut nicht parat hatte, obwohl ich (dank „Braveheart“) wusste, was gemeint ist …

Photobooth in der analogen Miniversion

Ein Photobooth mit Verkleidungsoption ist ja mittlerweile Quasi-Standard bei Hochzeiten. Und wenn man will, kann man richtig Geld dafür ausgeben, passendes Equipment mit individualisierten Ausdrucken in der Flatrate-Edition zu buchen. Das war mir einerseits zu teuer, andererseits erschien es mir der Größe unserer Feier auch absolut nicht angemessen und überhaupt war das ja irgendwie schon nett, aber auch irgendwie ausgelutscht, oder nicht? Ganz darauf verzichten wollte ich dann aber doch nicht, wie man sieht. „Ausgelutscht? – Scheiß drauf“ hieß daher die Maxime. Und so entschied ich mich für die reduzierte Variante mit analogen Instaxfotos. Es gab einen alten Koffer vom Flohmarkt mit allen möglichen Accessoires von Hüten über Brillen bis zu Goldpailletten-Krawatten (wohl demjenigen, dessen Mutter ein wandelnder Kostümfundus ist), zwei (ohnehin schon vorhandenen) Instaxkameras, einem Haufen Filme und (um besser reinzukommen) einer Dose mit kleinen Zettelchen drin, auf denen Begriffe standen, die sich zu Paaren bilden ließen: Topf und Deckel, Han Solo und Chewbacca, Chip und Chap. Und so weiter und so fort. Jeder durfte mal ziehen und hatte dann die Aufgabe mit seinem jeweiligen Partner für ein Foto zu posieren. Das Ergebnis: Wir haben jetzt einen ganzen Stapel toller Bilder von Gästen, die sonst nie zusammen auf Bildern aufgetaucht wären. Auch eine Form des Gästebuchs. Und tatsächlich konnte man beim Verkleiden ganz neue Seiten an manchen Beteiligten erkennen ;)! Über der Foto-Sofa-Ecke baumelte übrigens eine lange Schnur mit Wäscheklammern zum Aufhängen der Bilder. Eine zweite hatte ich schon im Vorfeld mit Bildern im Polaroidstil vom Mann und mir aus all den Jahren unserer Beziehung dekoriert (auf dem Darts-Bild im Hintergrund bei genauem Hinsehen zu erkennen).

Und was ist mit Musik?

Üblicherweise besteht das Abendprogramm einer Hochzeit ja darin, einen DJ zu buchen, der das (mehr oder weniger) partywillige Volk nach Abschluss der Völlerei und lustigen Spielchen auf die Tanzfläche zerren soll. Das ist dann eine gute Idee, wenn mindestens das Brautpaar, aber am besten auch noch ein nicht zu vernachlässigender Teil der Gäste gerne tanzt. Bei uns scheiterte es schon am Brautpaar: weder der Mann noch ich sind begeisterte Tänzer (und haben daher auch bewusst auf einen „ersten Tanz“ verzichtet). Außerdem war die Zahl der Teilnehmer ja ohnehin überschaubar, es war absehbar, dass, wenn überhaupt, nur eine kleine Zahl von Gästen das Tanzbein schwingen würde, und ich für meinen Teil machte mir außerdem große Sorgen darum, MS- und auch schwangerschaftsbedingt zur fortgeschrittenen Feierstunde ohnehin schon am Ende meiner Kräfte zu sein. Hinzu kommt, dass so ein DJ nicht unwesentlich Geld kostet und im Zweifel echt beschissene Musik auflegt. Die Alternative einer Band, die zum Tanz aufspielt, erschien zwar schon reizvoller, aber den tatsächlichen Gegebenheiten ebenso unangemessen (weil: Tanzen bleibt schließlich Tanzen). Auf Musik zu verzichten kam allerdings auch nicht in Frage, denn wer mich kennt, der weiß, dass ich (gute) Musik durchaus zu schätzen weiß.

Unsere Lösung: es sollte ein Konzert geben. Die Vorteile liegen auf der Hand: es gibt Musik, alle Gäste sind für einen Zeitraum X unterhalten UND (ein nicht zu vernachlässigendes Argument) man kann dabei sitzen und sich etwas erholen. Wer meinem Blog schon etwas länger folgt, der weiß, dass ich John Allen schon seit langem sehr schätze. „Kennengelernt“ haben wir den Hamburger bereits 2013, als er als Supportact für Frank Turner im FZW auftrat, damals noch Teilzeitmusiker und hauptberuflich Lehrer. Nike von „Nikes Herz tanzt“, die mit uns bei dem Konzert war, engagierte ihn daraufhin gleich zweimal im Jahr 2014, um in ihrem Wohnzimmer zu spielen, und in der Folge blieb ich immer dran, verfolgte seinen Weg zum Vollzeitmusiker, kannte all seine Alben und freute mich riesig darüber, als ich ihn Anfang 2018 nach einem Konzert in Dortmund dazu überreden konnte, einen seiner Songs für unser nächstes Urlaubsvideo beizusteuern. Die fixe Idee, ihn auf unserer Hochzeit auftreten zu lassen, spukte daher schon von Anfang an in meinem Kopf herum. Aber: irgendwie traute ich mich nicht wirklich zu fragen. Seine Musik ist wahrscheinlich nicht wirklich das, was man auf einer Hochzeit erwartet. Keine „Gute Laute“-Musik und keine romantischen Anklänge, sondern größtenteils eher melancholische Songs mit einer guten Dosis Weltschmerz, mal leiser und mal lauter. Meine Sorge daher: 1) er könne denken, ich hätte seine Musik nicht verstanden, 2) er fände die Idee, auf einer Hochzeit zu spielen, einfach so saudoof, dass ich mich hinterher nie wieder trauen könnte, unter seine Augen zu treten und 3) er wäre so beschäftigt, dass ich mich mit meiner Mini-Konzert-Anfrage völlig lächerlich machen würde. Fazit: Ich fragte nicht.

Einige Wochen gingen ins Land und wir hatten immer noch keinen Plan für die Abendgestaltung. Und irgendwann meinte der Mann: „Mensch, jetzt frag doch einfach, mehr als Nein sagen kann er doch nicht.“ Also sprang ich über meinen Schatten und es tat gar nicht weh. Ganz im Gegenteil, denn John antwortete mir: „Grundsätzlich gerne, aber den Termin habe ich schon geblockt. Ich weiß aber noch nicht, ob das zustande kommt. Frag mich in einem Monat noch mal.“ Ich weiß es ist gemein, darauf zu hoffen, dass sich andere Pläne zerschlagen, aber das tat ich nun. Und es half. Einen Monat später lautete die Antwort „Ich komme gerne. Ist es okay, wenn ich eine Geigerin mitbringe?“ Unnötig zu sagen, dass ich kaum vermochte, vor lauter hyperventilierender Freude mehr als „Aber sowas von okay“ zu antworten. Und so kam es, dass John Allen, ungefähr die Hälfte der Zeit begleitet von der tollen Ida an der Geige, rund 80 Minuten auf unserer Hochzeit spielte. Niemand störte sich daran, dass es „keine Hochzeitsmusik“ war, ganz im Gegenteil. Wirklich alle Gäste, von jung bis alt, von unseren Freunden bis zu unseren Familien, fanden es ganz wunderbar. Und für uns war es definitiv eines der Highlights des ganzen Tages.

Im Anschluss an das Konzert (und den Kuchen) wurde dann übrigens doch noch etwas getanzt. Selbst der Mann und ich waren auf der Tanzfläche. Er hatte einfach schon genug getrunken und ich mobilisierte tatsächlich ungeahnte Kräfte an diesem Abend. Dafür hatten wir im Vorfeld eine (zum Teil grenzwertig peinliche ;)) Spotify-Liste mit tanzbaren „Klassikern“ aus etlichen Jahrzehnten zusammengestellt, außerdem eine ganze Reihe Songs unserer Jugend. Was man halt so macht. Die wurde erst mal einfach abgespielt und später teilweise von zweien unserer Gäste federführend modifiziert. Für uns war das eine perfekte, günstige Lösung und hat wunderbar funktioniert.

Die Moral von der Geschicht‘. Oder: ein Fazit.

Jetzt habe ich schon so viel geschrieben, aber doch noch gar nicht so viel gesagt, oder? Obwohl: doch schon, aber eher zwischen den Zeilen. Hier also der Versuch einer Zusammenfassung und eines rückblickenden Fazits. Wie war unsere Hochzeit?

Ich spreche für uns beide, wenn ich sage: es war die beste Hochzeit, die wir uns wünschen konnten. Es war unsere perfekte Hochzeit. Für andere wäre sie das sicher nicht gewesen: zu wenig Gäste, zu wenig Action, zu wenig Prunk, zu wenig „klassische Hochzeit“ oder was auch immer. Aber für uns war sie genau richtig. Und ich glaube, wenn man das am Ende sagen kann, dann hat man alles richtig gemacht. Uns hat nichts gefehlt, alles hat gut funktioniert, und wo es mal kleine Stolpersteine gab, haben wir sie stressfrei beiseitigen können oder sie weggelacht. Wir hatten Gelegenheit, wirklich mit allen Gästen zu reden, und wir waren den ganzen Tag über entspannt und konnten von vorne bis hinten alles genießen. Wir waren immer voll da, waren im Moment, waren nie gehetzt oder fanden irgendetwas doof, was vielleicht auch einfach daran lag, DASS wir so entspannt an die Sache herangehen konnten. Wir hatten das Gefühl, alles gut geplant zu haben, uns auf die Beteiligten verlassen und im Zweifel auch gut improvisieren zu können. Wir haben alles so genommen, wie es kam. Der Mann war am Anfang zwar etwas aufgeregt (das ist denke ich auch völlig normal), aber das hat sich schnell gelegt. Ich war zu meiner eigenen Überraschung keine Sekunde lang aufgeregt, weder vorher noch währenddessen. Ich war einfach nur glücklich.

Und was ist aus meinem ambitionierten Plan geworden, alles möglichst stressfrei zu halten? Ich kann sagen, dass ich mich während der ganzen Vorbereitungen tatsächlich nicht einmal wirklich gestresst gefühlt habe, trotz der Tatsache, dass unsere Vorbereitungszeit vergleichsweise kurz war. Ich war bereit, Kompromisse zu machen, hatte keine festgefahrenen Vorstellungen, sondern war offen und gespannt, was da kommen würde. Man muss allerdings auch berücksichtigen, dass wir einfach in vielen Dingen schweinisch viel Glück hatten, wie ich ja an vielen Stellen schon erwähnt habe. Glück, dass ich die richtigen Leute kannte, dass sich terminlich und auch sonst einfach alles fügte und wir in Lücken rutschten, die es zwei Tage vorher teils noch nicht gab. Das ist nicht selbstverständlich und das weiß ich auch. Dafür bin ich wirklich dankbar.

Hinzu kommt, dass wir es auch in Sachen Wetter einfach phänomenal getroffen haben. An dem Termin drei Wochen vorher, den wir eigentlich im Auge hatten, war es usselig und verregnet. An unserem Hochzeitstag jedoch, Mitte Oktober (das muss man sich mal vor Augen halten), hatten wir das traumhafteste Wetter, das man sich nur wünschen kann. Wenn mich nicht alles täuscht, war es der wärmste Oktobertag seit Wetteraufzeichnung. Tagsüber stieg das Thermometer auf 27 Grad Celsius, die Sonne schien in Dauerschleife, wir konnten, womit wir absolut nicht gerechnet hatten, einen Teil der Feier draußen stattfinden lassen und selbst spät am Abend war es noch so mild, dass die Türen offenstanden und die Gäste zwischen drinnen und draußen gependelt sind. So etwas kann man nicht planen, so etwas passiert einfach. Ich habe mit allem gerechnet, selbst mit 5 Grad und Dauerregen, und ich hätte mich damit arrangiert. Aber so war es ein Traum.

Da einige Leute gefragt haben: Schwanger zu heiraten war für mich überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil: Irgendwie fand ich es toll, dass unser Sohn quasi schon mit dabei war. Gut, ich trinke sowieso keinen Alkohol, also war das für mich kein Verlust, und die ersten Wochen und Monate der Schwangerschaft waren für mich auch relativ beschwerdefrei, so dass ich mich nicht eingeschränkt gefühlt habe. Das ist natürlich sehr individuell. Eine Woche später, in unserer Kurz-Flitterwoche fing es dann tatsächlich an, dass ich unter ersten Zipperlein ächzte, insofern war das Timing in der 17. SSW zu heiraten perfekt. Anfangs war es ja noch gar nicht klar, dass ich schwanger sein würde, aber die Hochzeit deshalb zu verlegen, war für mich auch nie eine Option. Und auch all meine Sorgen, dass die MS mich eventuell ausknocken würde, dass mein Kräftehaushalt nicht für den Tag ausreichen würden und ich ihn daher nicht würde genießen können, stellten sich ebenfalls als unbegründet heraus. So ein Körper kann schon einiges wegstecken, wenn er vorübergehend möchte. Und meiner hatte sich das offenbar fest vorgenommen.

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich so viel schreiben würde, und das, obwohl ich mich ja gut kenne ;)! Aber da es mir auch wichtig war, die Erinnerungen für mich festzuhalten, egal ob das jemand tatsächlich komplett liest oder nicht, war es definitiv die richtige Entscheidung, auch wenn ich in meinem Zustand gerade ein paar Wochen dafür gebraucht habe :D! Falls jemand noch Fragen haben sollte, beantworte ich die gerne in den Kommentaren. Und sonst kann ich einfach nur sagen: Feiert Eure Hochzeit genau so, wie IHR es für richtig haltet. Dann wird es auch perfekt.


Alle Bilder in diesem Blogpost, bis auf die zwei Brautkleid-Schnappschüsse aus dem Studio und das Foto der Papeterie, unterliegen dem Copyright von „Pink Pixel Photography“ <3.

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36 Kommentare

  1. Uli sagt:

    Liebe Fee,

    ich habe ALLES gelesen: „Kinder, fernsehen – die Mama muss arbeiten!“ So toll eure Hochzeit – grandiose Fotos! Ihr wirkt entspannt, glücklich und rundum zufrieden – so soll es sein. Allerdings hab ich auch ein bisschen wässrige Augen bekommen, bei dem Absatz mit Sebastians Papas Predigt – was ist das bitte für eine coole S.. äh Pastor?

    Das vorletzte Foto gibt mir allerdings zu denken – möchte der Herr Trauzeuge vielleicht auch die Angetraute von Sebastian sein 😉 Mega-coolstens, ich wünsch euch noch 18×18 tolle Jahre und bleibt weiterhin so ein freakiges Insta-Couple, bitte auch im real life. Und jetzt alles Gute für den Kürbisjungen, er hat mitunter wohl die coolsten Eltern UND Großeltern ever.

    lg Uli

    • Fee ist mein Name sagt:

      Haha, das auf dem vorletzten Foto ist zwar der Trauzeuge, aber nicht Sebastian. Es ist vielmehr der Freund meiner Schwester und die beiden stellen gerade eine eigenwillige Interpretation von Titanic nach :D! Und danke Dir für die lieben Worte <3!

  2. Lisa sagt:

    Liebe Fee, liebes Brautpaar.

    Glückwunsch erstmal, dass ihr euch dann doch noch getraut habt 🙂 [Ich hab mich in den Jahren, in denen ich dich bzw euch begleite schon des öfteren gefragt, was da los ist bzw. warum in Punkto Heirat nix los ist ;)] und dann am Ende wird doch noch Geschichte geschrieben und dann „in so schön“ – hach* ich hab jedenfalls alles gelesen und öfters wegen des mitfreuens ein paar Tränchen verdrückt <3

    Viel Glück für euch drei. Lieben Gruß, Lisa

  3. Kristina sagt:

    Herzlichen ❣ was für ein bezauberndes Paar ihr seid

  4. Hallo liebe Fee,

    ich hab alles gelesen – tatsächlich!

    Auf Instagram hab ich ja schon das ein oder andere Foto bewundert – aber es ist so schön, alles nochmal gesammelt zu sehen und die ganzen Hintergründe zu lesen.

    Wundervoll! Genau so soll es ja sein: eine Hochzeit, die perfekt zu euch passt 🙂

    Herzlichen Glückwunsch nochmal an euch beide und alles Liebe auch für die ganzen zukünftigen Veränderungen, die anstehen. Ihr rockt das, da bin ich mir absolut sicher!! <3

    Alles Liebe
    Katha

  5. Nadine sagt:

    Was für ein toller Tag, der hat auch beim Lesen richtig Spaß gemacht <3

    Vielen Dank, dass du uns mitgenommen hast, nochmal die herzlichsten Glückwünsche und alles Gute für euch und den Kürbisjungen!

    Alles Liebe,
    Nadine

  6. Alina sagt:

    Was für ein großartiger Beitrag, vielen vielen Dank fürs teilen.
    Ich liebe eure Fotos und die Tatsache, dass ihr einfach euer Ding gemacht habt.

    Ein paar kleine Idee habe ich auch für unsere Hochzeit im März mitgenommen, wie z.B. den Brezelkorb zum Empfang, mein Verlobter liebt Brezeln 🙂

    Alles Liebe euch, Alina

  7. Birgit sagt:

    Hallo liebe Fee,

    die Bilder sehen so wunderbar schlicht und bodenständig und doch so zauberhaft!

    Danke fürs Herzeigen und von Herzen alles Gute!

    Birgit

  8. sarah h. sagt:

    ooooh du liebe fee .

    ich bin zwar erst bei der papeterie aber jetzt schon mehr als verzückt und -zaubert ♥
    ich steh echt total auf deine (wie du immer schreibst) naivität . so herrlich unkompliziert und unbedarft geht sicher seeeeltenst eine braut an ihre hochzeit (ich weiß noch meine beste freundin die wollte zu beginn auch ‚eine gaaaanz unkomplizierte kleine feine hochzeit‘ – tja und wie soll ich sagen zum schluß gab’s tränchen-tücher . geschenke für jeden einzelnen gast und sogar creme-pröbchen für gestresste hochzeitsgastgesichter am klo :P^^)
    HERRLICH . kann’s gar nicht abwarten den rest und vor allem vom fest dann selbst zu lesen .. ich werd’s mir echt in etappen gönnen . denn so beschissen mein tag heute war so groß ist gerade mein grinser und so gut meine laune .!

    liebste nun verheiratete fee – DANKE ♥
    ich find’s so toll wie glücksgesegnet deine bezaubernde hochzeit ins enstehen kam (wie gesagt ich bin noch am beginn) und wie viel glück du echt bei so vielen bausteinchen hattest ..
    deshalb noch ein kleines wortspiel am ende:
    du bist eine wahrhafte hochzeits/-liche glücksfee ♥

    alles alles liebe und gute euch beiden!
    die sarah

    • Fee ist mein Name sagt:

      Ich habe mich auch ein bisschen selbst überrascht. Man kennt das ja, dass man sich sich was vornimmt und dann am Ende doch eskaliert und sich auch so super stresst. Insofern habe ich mir hinter auch selbst auf die Schulter geklopft und finde es selbst ganz großartig, wie gut es geklappt hat <3! Danke jedenfalls für deine netten Worte und die Glückwünsche :-*!

  9. Katja sagt:

    Liebe Fee,

    vielen Dank für diesen wunderbaren und herzerwärmenden Hochzeitsbericht.
    Das wäre absolut eine Hochzeit nach meinem Geschmack gewesen…. ihr habt alles richtig gemacht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

    Alles alles Liebe und Gute für euch drei!

    Katja

  10. Windmeer sagt:

    So ein schöner und ausführlicher Bericht. Anfangs hat mich die Länge etwas abgeschreckt, aber dann habe ich tatsächlich alles gelesen. Beeindruckend, dass ihr trotz der wenigen Zeit ein so schönes und individuelles Fest organisiert habt! Ich wünsche euch alles Gute für eure gemeinsame Zukunft. 🙂

  11. Jana sagt:

    Liebe Fee, nun bin auch ich nach 3 Tagen (etappenweisem) Lesen durch mit Deinem tollen Hochzeitsbericht und fand ihn so schön geschrieben, dass ich gern noch weitergelesen hätte! Toll, dass ihr eine Hochzeit hattet, die genau nach euren Wünschen war – so soll es sein! Alles Gute für euch! Jana

  12. Haydee sagt:

    Ihr Süßen! Was für ein wundervoller Tag. Man merkt beim Lesen richtig, wieviel Spaß dir das ganze gemacht hat und wie glücklich du warst/und bist. Das ist doch einfach nur großartig! Genau so soll doch eine Hochzeit sein. Das man zurück guckt und denkt: was für ein wunderschöner Tag…

    Ich habe doch tatsächlich jetzt über eine Stunde gelesen, gg… ich bin ja einiges von dir gewohn aber das toppt, glaube ich, alles bisherige. Nun ja, so kommt man auch drumrum, die leidige Buchführung zu erledigen 🙂

    An dieser Stelle noch einmal: alles Glück der Welt für euch! Drück dich ♥

    • Fee ist mein Name sagt:

      Ach, wer braucht schon Buchhaltung ;)! Und ja, ich war wirklich so glücklich. Und bin es im Rückblick immer noch! Danke an Dich <3!

  13. johanna sagt:

    Liebe Fee,

    vielen Dank für diesen tollen Beitrag, einmal begonnen konnte ich tatsächlich nicht mehr aufhören zu lesen und mit Ausnahme einer kurzen Zwangspause haben ich dann auch alles verschlungen.
    So schön und wirklich absolut so wie ich es irgendwann auch gerne hätte.
    Einfach ein schönes entspanntes Fest mit allen Lieblingsmenschen.
    Bin nämlich selbst nicht gerade stressresistent und allein der Gedanke daran, dass mich einen ganzen Tag lang alle möglichen Leute von vorne bis hinten anstarren (ja auch den Liebsten hoffentlich, aber das ist dann trotzdem noch mehr „ich“ als mir lieb ist) hat mich bisher schon ziemlich in „Angst und Schrecken“ versetzt.
    Zu hören, dass es Paaren denen es scheinbar ähnlich geht gelungen ist genau so eine Wohlfühl-Traumhochzeit umzusetzten beruhigt dann schon ungemein.

    Alles Gute weiterhin

    • Fee ist mein Name sagt:

      Dann freue ich mich, dass ich DIr deine Ängste ein wenig nehmen konnte :)! Mach Dir da wirklich keine Gedanken, sondern ziehe es alles so durch, wie DU willst. Auf niemand anderen kommt es an (okay, auf deinen Partner auch noch :D)! Das wird schon…

  14. Martina sagt:

    Liebe Fee,

    du bist eine von zwei Menschen denen ich bei Instagram folge, deren Blogartikel ich sehr gerne lese und die ich nicht persönlich kenne.
    Auf Insta kommentiere ich nie, weil ich immer das Gefühl habe, spätestens nach 24 Stunden zu spät dran zu sein.
    Aber obwohl ich dich/euch ja gar nicht kenne, habe ich mich schon am Termin sehr für euch über wunderschöne Hochzeit gefreut.
    Ihr seid in eurem Vorgehen und mit eurer Art irgendwie so „bodenständig/auf dem Boden geblieben “ (nicht mit bieder / langweilig verwechseln) und unaufgeregt, das sticht aus dieser riesen Masse in den Sozialen Medien sehr positiv heraus. Das gilt übrigens jetzt auch für deine gesprochenen Stories, die sind erfrischend und du wirkst sehr natürlich.
    Ich habe auch mit Mitte 30, noch 2 Monate näher am Termin, in groben Zügen wie ihr, schwanger geheirate und mein Märzbaby wird bald 14.

  15. Renate sagt:

    Ich finde es schön, wenn etwas, was nicht so ist, wie „es meistens ist“, auch einfach nur schön sein darf. Dass etwas „in Ordnung“, „genau richtig“, „schön sein“ darf, wenn es nicht so ist, wie viele, die Meisten,…es machen,…wenn individuell sein, gut sein darf.

  16. Anika sagt:

    Nachdem ich hier den ganzen Nachmittag immer wieder ein Stück gelesen habe, unten angekommen bin und mich keine Sekunde gelangweilt habe, darf ich dir, liebe Fee ganz herzlich zu einem so tollen und authentischen Post gratulieren und euch als Paar alles Gute für die kommende, spannende Zeit wünschen.

  17. Claudia sagt:

    Liebe Fee,
    in meinem ganzen Leben hab ich noch nie so einen tollen Beitrag übers Heiraten gelesen. Und mich sooft selbst erkannt. Wir haben 2016 beschlossen, dass wir ja mal heiraten könnten (Romantik pur ;-)). Nach 16 Jahren Beziehung. Die Überlegung, dass wir nicht im Mittelpunkt stehen wollen, hatten wir auch. Bei uns war dann schnell klar, dass wir heimlich heiraten. Wir haben am 08.12.2016 geheiratet und bis jetzt weiß es von der Familie niemand. Inzwischen haben wir wohl den perfekten Zeitpunkt verpaßt. Aber wir hatten damals den perfekten Tag. Es gibt ein Foto von uns direkt vor der Hochzeit und eins direkt danach. MIt dem Handy aufgenommen. Es ist perfekt.

    Ihr habt das alles ganz großartig gemacht. Eure Outfits, die Ringe (Wir haben übrigens keine), die Airwalktierchen *kreisch*, die Location *doppelkreisch*…Ich bin komplett geflasht. Dass Eure Gäste so easy und spontan waren, ist sooo super. Bei uns war das einer der Gründe warum wir allein geheiratet haben.

    Ich wünsche Euch eine wundervolle Ehe.

    Viele liebe Grüße Claudia

    PS: Ich habe vor vielen jahren, wohl vor 10 oder mehr, mal Ohrringe bei dir gekauft. Die hab ich immer noch. Sie sind wunderschön wie am 1.Tag.

    • Fee ist mein Name sagt:

      Wow! Keiner weiß es? Über zwei Jahre später? Respekt. Das hätte ich garantiert nicht so lange durchgehalten. Plant Ihr denn noch, es irgendwann zu erzählen :D? Und über die Ohrringsache freue ich mich sehr. Das muss irgendwann zwischen 2008 und 2011 gewesen sein. So lange bestand mein DaWanda-Shop :)!

      • Claudia B. sagt:

        Liebe Fee, meine Freundinnen wissen es. Aber sonst niemand. Es ist auch nix geplant, es zu sagen. Die Schwiegereltern wären bitter enttäuscht. Diese Enttäuschung können wir ihnen ja ersparen.
        Meine Eltern wären entspannt, da sie ein Jahr zuvor selbst heimlich geheiratet haben.
        Ich denke, wir werden uns irgendwann mal verplappern.

  18. Simone Brandenstein sagt:

    Sehr cooler „Bericht“! Habe mich da teilweise sehr wiedererkannt. Denn mein Mann und ich haben im August 2018 genau am 19. Jahrestag geheirat. Mit 40 und 41, du siehst, es geht auch noch später 🙂 Allerdings haben wir uns mit der Umsetzung vorher richtig Zeit gelassen, genaugenommen: ich habe den Antrag am 18. Jahrestag gemacht und bis Dezember haben wir uns gar nicht mehr weiter damit befasst (Nach dem Motto: nach so vielen Jahren kommt´s jetzt auf ein paar Monate auch nicht mehr an!), um dann ebenfalls festzustellen, daß wir ja jetzt langsam mal in die Puschen kommen dürfen, weil andere Ewigkeiten vorher alles „belegen“… Hat auch gut geklappt und nu´ sind wir halt seit anderthalb Jahren Mann und Frau. Auch schön 🙂 So lange zu warten, gibt einem vielleicht auch eine gewisse Gelassenheit, denke ich.
    Danke Dir für den vielen schönen Text!
    Herzliche Grüße aus Würzburg,
    Simone

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