Lang, lang ists her (jetzt schon über zwei Monate), da packten der Freund und ich unsere warmen Sachen und fuhren für ein paar Tage an die Nordsee, um dort meinen Geburtstagsurlaub 2011 nachzuholen, der dank schwerem Grippeausbruch schon auf der Hinfahrt jäh endete. Dieses Mal ging alles glatt und trotz eisigem Wetter hatten wir ein paar wundervolle Tage. Wichtiger Punkt auf der Ostfriesland-Sightseeing-Liste und in direkter Nachbarschaft unserer Urlaubs-Homebase Greetsiel gelegen: Der Pilsumer Leuchtturm. Vielen Deutschen bekannt durch Otto, der sich dort eine heimelige Filmunterkunft schuf, in meinem Herzen aber vor allem deswegen verankert, weil ich (neben einem Kutter- und einem Windmühlenfetisch) an einem massiven Leuchtturmfetisch leide. Ganz offensichtlich sollte die Leitfrage in meinem Leben lauten: Warum wohne ich nicht am Meer?

In april the boyfriend and I visited East Frisia and one of the points on our „must see“-list was the lighthouse in Pilsum, which is next to Greetsiel, where we stayed in a little guesthouse.

Bei unserer Ankunft zeigte sich das Wetter von seiner eher trüben Seite, was mich jedoch mitnichten davon abhielt, gut gelaunte Touri-Klischee-Fotos zu inszenieren. Obwohl, was heißt Fotos? Eigentlich wollte ich nur eins der Sorte haben. Wieso dann dieses Gewackel? Nun, wie jede Frau bin ich bemüht, auf all meinen Fotos möglichst gut und schlank wie eine Gazelle auszusehen. Das kollidiert allerdings mit der Tatsache, dass ich den Tick habe, mich auf Profilfotos immer seltsam nach hinten zu lehnen, wobei sich der Bauch rausdrückt, was wiederum mit oben genannter Absicht nur schwer zu vereinbaren ist. Der Freund machte also besagtes Foto, schaute es sich an und sagte: „Neee, das willst du nicht! Stell dich mal gerade hin.“ Ich gehorchte und so entstand Foto Nummer Zwei. Zuhause angekommen fand ich das Bauchrausdrückfoto allerdings gar nicht so übel und beim ständigen „Entscheidungszappen“ zwischen den beiden Varianten poppte plötzlich in meinem Hirn ein wild blinkendes „Mach ein animiertes GIF draus. Das wolltest du doch schon lange mal ausprobieren“ auf. Und so machte ich ein animiertes GIF draus. Ende der Geschichte.

At our arrival the weather was still grey, but I didn’t mind and made funny touristy pics with the lighthose, which I later combined and made a GIF (I wanted to do that for a long time. I like it :)).

Kurz danach riss der Himmel auf und belohnte mein eifriges Gewackel mit strahlend blauem Himmel. Während ich gerade dabei war, die Massen an „X liebt Y für immer“-Schlösser am Fenster des Leuchtturms abzulichten, raste auf einmal eine mehr als fünfzig Mann zählende Horde Rennradfahrer an uns vorbei, gefolgt von einem Riesenschwarm Gänse, der sich plötzlich unter tosendem Gekreische in den Himmel erhob. So viel zum Thema romantisch-einsamer Leuchtturm auf dem Deich.

Shortly after the sun came out and treated us with blue sky. I was just taking pictures of all the „love locks“ on the lighthouse window, when suddenly a big group of bikers came along, followed by a big and loud swarm of geese. So much for a romantic and lonesome lighthouse on the dike.

Vor lauter Freude über die Sonne und die Tatsache, dass dieses Mal keine böse Krankheit unseren Ausflug vereitelt hatte (und weil ich geneigt bin, vor allem rumzuspringen, was sich mir in den Weg stellt), hüpfte ich noch ein paar Mal vor dem Leuchtturm auf und ab, bevor wir ihm Lebewohl sagten. Bis zum nächsten Mal, versteht sich. Es braucht schon mehr als bösartige Grippen und Kampfgänse, um mich loszuwerden. Vielleicht ist es dann auch mal warm. Man wird ja noch träumen dürfen.

After a few last jumping pictures (because I have to take them everywhere) we said goodbye to the Pilsum lighthouse. But we will definitely come back. I like it there. Lonesome or not :)!