Ihr müsst eins über mich wissen: Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich der Meinung, ich sei der nächste Carl Barks. Ok, das vielleicht nicht gerade, denn ich habe noch nie in meinem Leben dadurch geglänzt, von meinen eigenen Leistungen besonders überzeugt zu sein, aber es war zumindest mein Traum. In unserer Abizeitung schrieb ich unter Zukunftpläne wortwörtlich: „Als weiblicher Carl Barks bei Disney zu Weltruhm gelangen.“ Nun ja, offensichtlich hat das nicht geklappt. Ich habe mein Designstudium nach zwei Semestern an den Nagel gehängt und der Weltruhm war flöten. Jetzt schreibe ich diesen Blog, also habe ich wohl alles richtig gemacht :)! Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: Ich liebe Disney und fast noch mehr liebe ich heutzutage Disney 2.0: Die Animationsschmiede Pixar. Als ich hörte, dass in der Bonner Bundeskunsthalle die Ausstellung „Pixar – 25 Years of Animation“ Station macht, war daher schnell klar: Da muss ich hin. Asche auf mein Haupt, dass ich es erst jetzt geschafft habe, denn Eröffnung war bereits im Juli. Immer dieser Freizeitstress :)! Falls Ihr auch noch hin möchtet, habt Ihr noch knapp einen Monat Zeit. Und Ihr möchtet, glaubt mir. Und ich kann es Euch auch beweisen…

There was a time in my life, when I dreamed of being the next Carl Barks. Obviously I didn’t make it. But I still love Disney and even more I love Disney 2.0: Pixar. So there was no question that I had to see the exhibition „Pixar – 25 Years of Animation“ in Bonn. And I brought some pictures with me.

Erwachsen wie wir sind, starteten wir unsere Tour mit einer ausgiebigen Fotosession. Der Freund kuschelte mit Sulley von der „Monster AG“ und eiferte Buzz Lightyear von „Toy Story“ nach, während ich in meinem übergroßen Kuschelpulli versuchte, auch nur halb so grazil auszusehen wie Atta von „Das große Krabbeln“. So viel dazu. Und los ging es in die Ausstellung, die zunächst an  Produktionsschritten und im späteren Verlauf an Filmen ausgerichtet ist. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass die Aufnahmen mit den Synchronsprechern vor der Animation der Figuren stehen? Wenn man es sich überlegt, macht es so auch viel mehr Sinn, aber ich wäre fest vom Gegenteil ausgegangen…

First we had to take a lot of pics with the stars of the exhibition. The boyfriend snuggled with Sulley from „Monsters, Inc.“ and imitated Buzz Lightyear from „Toy Story“, while I tried to be only half as gracile as Atta from „A bug’s life“. Ahem. Then we started walking around. The exhibition runs along the production stages and along the films. Did you know that the dialogues are recorded before the characters are animated? It makes sense, but I never would have guessed…

In der Ausstellung gibt es nicht die Filme zu sehen, sondern dass, was vor den Filmen kommt. Skizzen, Zeichnungen, Farbstudien, Charakterstudien, Storyboards – unglaublich spannend, wenn ihr mich fragt. Das werden Figuren anatomisch zerlegt dargestellt und jedes Körperteil mit seinen Funktionen gekennzeichnet. Technische Zeichnungen visualisieren Inspirationen, wie oben Bulle und Schaufelbagger. Für einzelne Figuren oder auch nur einzelne Outfits gibt es unzählige Ideen, von denen am Ende nur eine umgesetzt wird. Hier gibt es auch die zu sehen, die es nicht geschafft haben. Überhaupt: Es gibt so viel zu sehen. Man könnte sich Stunden in der Ausstellung aufhalten. Und jedes Bild, das nur eine Skizze auf dem Weg zum fertig animierten Film ist, ist für sich ein kleines Kunstwerk. Und die Künstler dahinter bekommen einen Namen. Sie haben es verdient.

The exhibition doesn’t show the films, it shows what comes before the films. Sketches, drawings, color studies, character studies, storyboards – so inspiring. There is so much to see and every little sketch is a piece of art on it’s own. I could have spend hours and hours in this exhibition.

Ganz besonders mochte ich die Plastiken, die ebenfalls Vorstudien zu den endgültigen Charakteren darstellen, um eine bessere räumliche Vorstellung der Figuren zu bekommen. Erinnert mich vage an meine ausgesprochen ambitionierten Versuche im ersten Semester meines Studiums eine geöffnete Walnuss aus Ton in Footballgröße zu modellieren. Aber ich schweife ab. Fazit ist: Toll. Toll. Toll. Ich empfehle die Ausstellung nachdrücklich für alle, die Spaß an den Filmen, an comicähnlichen Zeichnungen und Design an sich haben. Meine Bilder geben nur einen klitzekleinen Einblick. Aber ich sage Euch: Es lohnt sich. Schließlich sind da noch das „Artscape“ und das „Zoetrop“. Aber um herauszufinden, was das ist, müsst Ihr schon selbst nach Bonn fahren… :)!

I especially liked the 3D studies, which are all around the exhibition. If you have the chance to visit: do it. I highly recommend it for everybody, who likes the films or design in general. It’s worth it.

Mike Glotzkowski und ich, wir verabschieden uns von Euch. Wir könnten Geschwister sein, oder :)? // Mike Wazowski and I say goodbye. I think we could be brother and sister, huh :)?