„Wo im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn…“ – Winterlicher Orangensirup für Limonade oder Punsch

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11. Januar 2016 / By / , , , / 14 Comments

Als Goethe lebte, war das mit dem Reisen noch nicht so simpel wie heute. Für die damalige Zeit kam er zwar ziemlich viel rum, aber sein Vergleichshorizont war doch eher beschränkt. Trotzdem: Er liebte Italien und wir gehen einfach mal davon aus, dass das auch so gewesen wäre, wenn er mehr von der Welt gesehen hätte – in echt oder via Google Bildersuche. “ Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?“ lässt er Mignon in “ Wilhelm Meisters Lehrjahre“ fragen und schiebt die Orangen aus dem Titel dieses Posts gleich hinterher. Ich finde es sehr bezeichnend, dass er seine Sehnsuchtstirade ausgerechnet mit Zitrusfrüchten einleitete. Vielleicht hätte er nur eine stete Dosis an Südfrüchten gebraucht und wäre von seinem Verlangen geheilt worden. Nun ist die regelmäßige Versorgung mit selbigen heutzutage zwar schon deutlicher leichter zu bewerkstelligen als damals, aber es gibt durchaus saisonale Unterschiede. Auftritt: Orangensirup. Seines Zeichens Bewahrer winterlicher Aromen und Erretter aus depressiver Italien-Weh-Verstimmung. Oder meinetwegen auch Spanien, Griechenland oder was auch immer. Goethe wäre jedenfalls begeistert gewesen.

Winterliches Orangensirup für Limonade und Punsch

Winterlicher Orangensirup für Limonade oder Punsch

Für ca. 1,2 Liter Sirup braucht Ihr:
Circa 8 Saftorangen (600ml frischgepressten Saft und abgeriebene Schale von vieren), 400g Zucker, 250ml Wasser, 3 EL Zitronensaft, 2 Zimtstangen, 5 Nelken, 10 Zimtblüten und 1/2 Vanilleschote.

Zubereitung:
1) Orangen mit ungespritzter Schale kaufen oder sie so lange schrubben, bis Euch die Finger bluten. Anschließend Schale von vier der Orangen abreiben und alle pressen – ihr braucht 600 ml Saft.
2) Den Zucker mit dem Wasser in einem Topf erhitzen (rühren!), bis sich der Zucker aufgelöst hat.
3) Das Mark aus der halben Vanilleschote kratzen.
4) Alle restlichen Zutaten mit in den Topf geben und zum Kochen bringen. Wenn man die Gewürze in einem Teebeutel in den Topf hängt, muss man hinterher nicht fischen gehen. Wer nicht so auf intensives, vanilliges Aroma steht, reduziert die Menge des Marks. Alternativ eignet sich auch noch ein Sternanis zur Aromatisierung. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Er kann sehr dominant sein.
5) Den Topf vom Herd nehmen und den Sirup bis zu einer Stunde ziehen lassen. Zwischendurch gegebenenfalls abschmecken und wenn es zu intensiv wird, vorher abbrechen.
6) Gewürze herausnehmen und den Sirup durch ein sehr feines Sieb in eine Flasche abgießen. Wer mag kann ihn noch einkochen, dann hält er sich länger. Aber auch so sind zwei bis drei Wochen bei geschlossener Aufbewahrung im Kühlschrank kein Problem.

Und weil ich scheinbar eine Art Fetisch dafür entwickelt habe (kann man da nach nur vier Bildern bereits von sprechen?), meine Rezepte auch in gezeichneter Variante niederzulegen, komme ich auch dieses Mal nicht umher, wieder ein Rezeptdoodle mit Euch zu teilen. Wie gewohnt unübersichtlich und zu vollgestopft, aber, hey, Hauptsache ich hatte meinen Spaß ;)!

Winterlicher Orangensirup für Limonade oder Punsch

Noch mehr Rezept-Doodles gibt es in meinem Kalender-Freebie für 2018. Hier kostenlos herunterladen.

Möglichkeiten für die Verwendung des Sirups gibt es viele: Entweder mit Mineralwasser aufgegossen als Limonade wie auf dem Bild ganz oben (Verhältnis bei mir circa 1:4  oder 1:5 schätze ich, ist aber vom persönlichen Geschmack abhängig), über Eis, in der heißen Schokolade, mit Sekt, vielleicht auch als Zutat für Glühwein oder in Form eines alkoholfreien Winterpunsches. Ich habe Apfelsaft und Traubensaft gemischt und erhitzt und anschließend einen Schuss Sirup hinzugegeben. Vielleicht fallen Euch ja auch noch andere Verwendungsideen ein. Dann immer her damit…

Ich bin jedenfalls schwer davon überzeugt, dass dieses Wunderelixier eine perfekte Ersatzdroge für den unter schwerem Italienentzug leidenden Goethe gewesen wäre. Möglicherweise wäre seine Heldin Mignon damit auch nicht an gebrochenem Herzen gestorben. So viel Leid, das hätte verhindert werden können – mit einem einzigen, einfachen Rezept. Falls auch Euch die Leidenschaft nach dem Süden und der Sonne in diesen dunklen Zeiten umtreibt: Kocht Euch mein Orangensirup. Für mehr Sonne im Herzen und Reisen im Kopf. Danken könnt Ihr mir später…

Winterliches Orangensirup für Limonade und Punsch

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14 Kommentare

  1. Doro sagt:

    Das klingt toll und scheint auch nicht allzu schwierig umzusetzen zu sein. Ich werde es für unseren Besuch am kommenden Wochenende notieren 🙂
    Danke für das Rezept!

  2. viel-krempel sagt:

    Ich sage jetzt mal öffentlich, was ich am tollsten finde…und das ist ein KOMPLIMENT!!!
    Du hast keine in stylischen Farben mit Lack xy lackierten, nachbearbeiteten, topmodellierten, … Fingernägel und trotzdem oder gerade deswegen sieht das Bild hammergut aus. Das Getränk würde man am liebsten aus dem Bildschirm reißen…
    Annette

    • Fee ist mein Name sagt:

      JA, einen Preis für die schönsten Hände werde ich wohl nie gewinnen, aber ich freue mich sehr, wenn das nicht negativ aufstößt :)!

  3. Anonym sagt:

    Ich werde morgen kochen: für Sonne in meinem Herzen und Reisen in meinem Kopf! Vielen dank, für deine tollen Ideen und treffenden Texte!!! Liebe grüße aus dem regennassen Essen! Esther

  4. wunderschön-gemacht.de sagt:

    ….. ich liebe orangen zu dieser jahreszeit! und noch viel mehr deine fantastische rezept- illu: GROSSartig! herzliche waldgrüsse, dunja

  5. Lindi Pekel sagt:

    danke für dieses Wundervolle Rezept

  6. Tintenelfe sagt:

    Yummie! Das hört sich sehr gut an. Werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren 🙂
    Liebe Grüße, Sandy

  7. julia sagt:

    klingt gut 🙂 ein bisschen sonne im glas…
    ich mag deine doodle übrigens sehr 🙂

  8. felix-traumland.eu sagt:

    hört sich lecker an
    ich möchte orangensirup machen, aber noch mit ingwaer
    liebe grüeß
    regeina

  9. Inka sagt:

    Yummiiiii, gerade nachgekocht!
    Ist leider noch sehr dünnflüssig, zieht aber noch und ich hoffe, beim Abkühlen wirds etwas zäher. Aber leeeeecker, ich könnte das ja fast pur… 😉
    Und Deine doodles sind fantastisch, ich liebe solchen Kram (und kann das leider gar nicht selber)! Hast Du mal überlegt, die zu verkaufen, so als Druck?
    LG
    /inka

    • Fee ist mein Name sagt:

      Der ist tatsächlich etwas dünnflüssiger, man kann ihn aber sonst auch mit weniger Waser kochen, führt aber natürlich zu einer höheren Konzentration. Aber schön, dass er dir schmeckt :D!

      Was die Doodles angeht: Ich glaube ehrlich gesagt kaum, dass die jemand kaufen würde. Aber ich vermerke das auf der Bauchpinselei-Liste ganz oben <3

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