Dieser Tage wird viel über Paris und die Welt und ihren Zustand gesprochen. Nicht nur im Leben 1.0. und den Medien, auch online, in den sozialen Netzwerken und auf Blogs. Ich möchte das nicht tun. Nicht weil ich keinen Anteil nehme, sondern weil ich das privat mit mir ausmache. Es heißt: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Dann gilt auch: Wo Schatten ist, da ist auch Licht. Das soll natürlich nicht heißen: Ich kann eh nichts tun, die Welt ist eben böse und ich verschließe die Augen und sehe nur das, was ich sehen will. Das soll viel mehr heißen: Gerade wenn es „dunkel“ wird, empfinde ich es als umso wichtiger, sich nicht vollständig davon umfangen zu lassen, sondern gezielt auch Licht hineinzulassen. Denn das wiederum gibt Kraft zur Auseinandersetzung. Und für mich ist mein Blog quasi ein Spiegel, mit dem ich Licht einfange und bündele, um mich jederzeit wieder daran erfreuen zu können. Das mag für einige in seinen Ausformungen banal erscheinen, aber das ist mir egal.

Licht und Schatten bedingen sich. Ohne Tiefen wüsste man die Höhen weniger zu schätzen. Das klingt nach platten Weisheiten aus der Mottenkiste, aber ich denke, dass da wirklich etwas dran ist. Das rechtfertigt natürlich in keiner Weise das Böse, Traurige oder Tragische in der Welt und genau wie jeder andere, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als es zu verbannen. Und wo ich Möglichkeiten dazu sehe, leiste ich auch meinen Beitrag dazu. Aber der ist eben nicht, mein Profilbild zu ändern oder mitleidsbekundende Hashtags zu verwenden, wobei ich auch das völlig in Ordnung finde, wenn man es denn tun möchte, aber für mich ist es eben nicht das Richtige. Ich spreche stattdessen lieber über das Glück, zeige schöne Fotos, bastele, backe und erzähle (im besten Fall) lustige Geschichten. Ich teile mein Licht. Auch das ist ein Weg im Umgang mit den Schatten.

Und weil ich schon lange nicht mehr in meinem Fotoarchiv der vernachlässigten und nie gebloggten Bilder gewühlt habe, habe ich passend zu diesem Thema heute ein paar Bilder herausgesucht. Licht und Schatten. Schwarz und Weiß. Und dazwischen ganz viele Grautöne. Denn auch die gehören dazu. Aber das wird häufig leider vergessen…

Oben: Licht am Ende des Tunnels im Aufgang zum Förderturm auf der Zeche Zollern in Dortmund. Mitte: Leuchtende Wolke beim Lichtfestival in Gent („Cloud“ von  Caitlind r.c. Brown & Wayne Garret). Unten: Spaziergänger-Schatten in der Fußgängerzone von Màlaga.

Oben: Im Innenhof der Kathedrale von Barcelona. Ein Blogpost dazu steht immer noch aus. Dabei ist das über zwei Jahre her. Herrjeh! Mitte: Die Altstadt von Riga. Damit müsst Ihr Euch, so wie aussieht, wohl auch noch gedulden. Aktuell ist die Veröffentlichung des Videos für Januar geplant. Unten: In unserem Zimmer im „The Roosevelt“-Hotel in Middelburg.

Oben: In Riga im Taxi. Hinten in der Mitte. Ohne Gurt. Leider üblich dort. Ich hasse es. Mitte: Noch mal im Innenhof der Kathedrale in Barcelona. Unten: Im Nordholländischen Dünenreservat.