Die Geborgenheit der Gewohnheit

FotografiePflanzenmakrosWestfalenpark
3. November 2014 / By / , , / 29 Comments

Ich bin ständig im Westfalenpark. Das ist nicht zu leugnen. In schön regelmäßigen Abständen versorge ich Euch ungefragt mit neuen Details aus dem Parkleben, ganz besonders gerne im Makromodus. Kurz gesagt: Ich spamme Euch mit Aufnahmen von Blümchen, Blättern, Gras und was da halt sonst noch so rumwächst zu und werde nicht müde, es immer wieder zu tun. Mit wachsender Begeisterung. Zwar unterscheiden sich die Posts meiner Meinung nach grundlegend, aber Fakt ist: Ich renne trotzdem immer wieder in den gleichen Park. Ist das nicht langweilig?

Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"

Was Euch betrifft, kann ich die Frage nicht beantworten, das könnt nur Ihr selbst. Aber was mich betrifft, kann ich ganz eindeutig sagen: Nein, langweilig wird mir dabei nie. Stattdessen ist es sogar so, dass meine Parkbesuche für mich etwas fast Rituelles haben. Das klingt jetzt total bescheuert und irgendwie esoterisch, aber ich will Euch beschreiben, was ich damit meine…

Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"

Häufig gehe ich in den Park, wenn es irgendwie nicht so gut läuft. Sei es gesundheitlich, beruflich, privat, irgendetwas stresst mich, ich bin völlig überfordert, Ihr kennt solche Situationen sicher alle. Dann schnappe ich mir meine Kamera und laufe los. Der Park ist groß, aber ich laufe fast immer die gleichen Wege, habe eine eingespielte Runde. Ich weiß jetzt im Herbst, welche Bäume besonders schön bunt werden, ich weiß, wo abends noch am längsten Licht ist, ich weiß, wo ich auch mal für mich bin. Ich schaue durch meine Kamera, suche die Details, und langsam aber sicher fällt alles von mir ab. Dadurch, dass ich mir keine Gedanken um meine Umwelt machen muss, alles ist ja routiniert und eingespielt, kann ich mich fallen lassen. Ich fühle mich sicher. Und wenn ich dann wieder nach Hause komme, geht es mir einfach immer besser als vorher. Egal, was war.

Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"

Juli zum Beispiel lächelt häufig, wenn ich sage, ich gehe schon wieder in den Park. Wenn wir uns treffen und überlegen, was wir machen könnten, sagt sie: Aber bitte nicht in den Westfalenpark. Das ist für mich ok, ich habe tatsächlich auch gerne mal etwas Abwechslung ;)! Aber wenn ich allein unterwegs bin, ist mir die Geborgenheit, die mir die Routine und das gewohnte Umfeld bieten, tausendmal wichtiger als etwas Neues zu entdecken. Obwohl ich das noch nicht mal so empfinde, ich entdecke ja ständig etwas Neues, eben nur im „sehr Kleinen“.

Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"
Die Geborgenheit der Gewohnheit - Herbstaufnahmen aus Dortmund - "Fee ist mein Name"

Könnt Ihr nachvollziehen, was ich meine? Kennt Ihr so etwas auch? Habt Ihr Orte (abgesehen von Eurem Zuhause), die Euch einfach Ruhe und Sicherheit geben? Mir ist das unheimlich wichtig und ich möchte es nicht gegen „heute hier, morgen da“ tauschen. Es kommt auf die Mischung an. Sich die Zeit zu nehmen, neue Orte zu entdecken, aber auch zu wissen, wo man immer hin zurückkehren kann. Ich nenne den Westfalenpark schließlich nicht aus Spaß meinen „erweiterten Vorgarten“…

____________________________________________

P.S. Ortskundige haben es erkannt, die zwei Ansichten in der Totale, wo man einen See erkennt, sind nicht im Westfalenpark entstanden, sondern im Rombergpark. Aber da bin ich auch sehr gerne und die Bilder passten so schön zum Rest. Ändert aber nichts an der Grundaussage ;)!

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29 Kommentare

  1. Nina sagt:

    Fee, das ist ein toller Post. Auch ich habe Orte, die mir in stürmischen Zeiten Ruhe und Halt geben. Gerade heute, habe ich zu diesem Thema etwas geschrieben.
    Viele Grüße, Nina

    • Fee ist mein Name sagt:

      Ich habe auf deinen Kommentar auf FB hin schon vorbeigeschaut. Dein Fokus liegt sehr auf Veränderungen, bei mir reichen schon die kleinen Herausforderungen des Alltags ;)! Aber ja, das Prinzip ist dasselbe…

  2. Zauberhaft Wohnen sagt:

    Oh, ich kann dich total gut verstehen. Wäre der Westfalenpark bei mir um die Ecke, dann wäre ich wohl auch ständig da! So ist es bei mir aber unser Stadtpark, der fußläufig nur ein paar Meter entfernt liegt. Und das am liebesten mitten in der Woche, morgens. Wenn es möglich ist. Dann herrscht dort Ruhe und ich kann nachdenken und zu mir kommen.
    Ja, ich verstehe dich sehr gut!
    Lg Haydee
    Und ich liebe deine Aufnahmen aus dem Park und dachte so bei mir, als ich zuletzt meine Fotos vom Westalenpark gezeigt habe: Fee wird nur müde lächeln 🙂

    • Fee ist mein Name sagt:

      Nein, überhaupt nicht, Haydee. Ich habe sogar noch gedacht: Es ist lustig, wie unterschiedlich doch immer die Blickwinkel auf ein und denselben Ort sind. Ich zum Beispiel mache total selten "totale Aufnahmen", Bilder bei denen man das Gefühl hat, man könnte den Ort auch wiedererkennen. Manchmal denke ich, dass das schade ist. Und du machst diese Bilder. Da ergänzen wir uns doch ganz gut ;)!

      Und ja: Am besten in der Woche tagsüber. Da ist es am ruhigsten ;)! Wenn es denn geht…

  3. Liebe Fee, das ist wirklich ein schöner Text (und schöne Fotos dazu!). Ich habe so was leider nicht, aber wenn ich rausgehe, dann auch immer die gleiche Runde irgendwie. Da kenne ich mittlerweile auch jeden Strauch und jeden Baum, aber das macht nichts.

    Liebe Grüße
    Nele

  4. Mirtana sagt:

    Hallo Fee, ich kenn das auch. Letztes Jahr bin ich immer nach Haltern in die Hohe Mark gefahren weil man dort stundenlang herum laufen kann ohne eine Menschenseele zu treffen. Dieses Jahr war ich noch nicht einmal dort, jedes Mal dorthin fahren kostet Sprit, der wiederum Geld kostet welches zur Zeit etwas knapp ist. Statt also nach Haltern zu fahren habe ich jetzt die Haldenlandschaft, die hier etwas spöttisch Braucker Alpen genannt wird, für mich entdeckt. Da lauf ich auch nur fünf Minuten hin. Wenn man die kleinen Wege abseits des Hauptweges entlang geht kann man dort auch wunderbar für sich sein und das Fotografieren wird dort auch nie langweilig. Dort komme ich wieder runter und kann aus dem Gedankenkarussel aussteigen während ich die Welt durch den Sucher meiner Kamera sehe 🙂

    Liebe Grüße,
    Mirtana

  5. Eclectic Hamilton sagt:

    Liebe Fee, tolle Bilder.
    Ich liebe auch Rituale, denn Rituale sind unglaublich wichtig für Geist und Seele.
    Genieße weiterhin deine Parkrunden und bringe uns schöne Fotos mit!

    Greetings & Love
    Ines

  6. tine sagt:

    Also als ich noch in Dortmund gewohnt habe, habe ich auch sehr oft den Westfalenpark besucht! So ein Park sieht ja schließlich auch nicht das ganze Jahr gleich aus und so kann man einfach immer eine Menge Neues entdecken!
    LG Tine

  7. Pasadena85 sagt:

    kann ich gut verstehen,der Westfalenpark ist ja auch ziemlich groß und bestimmt gibt es dadurch allein schon immer wieder was neues zu entdecken und zu fotografieren 🙂

    aber sag mal, kostet der Park nicht Eintritt ? ich war mal mit Freunden dort, beim Lichterfest oder so, ist schon lange her und ich meine es würde ebenso wie die Gruga in Essen Eintritt kosten ?

  8. Nika sagt:

    Wow, was für schöne Bilder! Ich bin total begeistert von deinen Aufnahmen.
    Wir gehen oft runter zum Rhein-Ufer, weil das die nächstgelegene Grünfläche bei uns ist. Dort abends auf der Bank zu sitzen, die tiefstehende Sonne zu genießen und auf die Altstadt zu gucken ist wie Himmel auf Erden. Und das seit 28 Jahren. Es wird uns also auch nicht langweilig. 😉

    LG
    Nika (vom Blog LittleTiger)

  9. Britta sagt:

    Liebe fee! Soooo schöne Bilder!!! Ich verstehe TOTAL wovon du sprichst. Seit fünf Jahren Laufe ich mehrmals in der Woche mit Joggingschuhen die immer gleichen Pfade Bochumer Parks. Es wird nie langweilig. Es ist immer Balsam für die Seele. Rituale sind was Feines!

  10. julia sagt:

    mir wird hier nichts langweilig… du zeigst immer schöne neue perspektiven und von guten bildern kann man doch auch nie genug haben…

    ich hab' so ein sicheres gefühl eher mit personen… mit denen kann ich dann egal wo unterwegs sein und es ist gut…
    bei orten ist es vielleicht der wald umme ecke bei meinen eltern oder vielleicht die elbwiesen in dresden oder vielleicht das seine-ufer in paris… in berlin suche ich auf jeden fall noch 😉

  11. Alizeti sagt:

    Mir wird es auch nie langweilig Bilder vom gleichen Ort zu sehen.Denn jedes Bild ist wieder anders. Auch ich habe so "meinen" Spazierweg,den ich gerne immer wieder einmal entlang gehe. Und auch dort gibt es immer wieder Neues zu entdecken. 🙂
    Liebe Grüsse Alizeti

  12. Anonym sagt:

    Wunderschöne Fotos!
    Zeigen einem immer wieder wie schön doch die Natur ist und dass man sie nie zu Ende entdeckt hat.
    LG Carina

  13. Judith sagt:

    Ich liebe deine Aufnahmen aus dem Westfalenpark. Meinetwegen kannst du da so viel und so lange du willst weiterspazieren und Fotos machen! 🙂
    Ich finde irgendwie seit längerer Zeit nicht die Kraft mich aufzumachen, in solchen Momenten – dabei glaube ich, dass mir die Gewohnheit, die Ruhe, die Bilder auch weiterhelfen würden. Deshalb wünsche ich mir, dass ich es irgendwann mal gebacken bekomme, in solchen Momenten meine Kamera zu schnappen und loszugehen!

    Liebe Grüße
    Judith

  14. Vicci Toria sagt:

    Mir geht es immer so am Meer, dabei ist es eigentlich ganz egal wo es ist – so am Meer entlang zu laufen entspannt mich total und ich fühle mich dort unglaublich wohl.
    Im Sommer mag ich auch sehr gerne die goldenen Felder. Ich bin ziemlich auf dem Land aufgewachsen und obwohl ich immer in der Stadt leben wollte, habe ich gemerkt, dass ich mich dort total aufgehoben fühle und richtig abschalten kann 🙂
    Liebe Grüße, Victoria

  15. gesa.k sagt:

    Erstens: wunderbare Bilder! Und zweitens: ich kann dich sehr gut verstehen.. ich schnappe mir auch oft die Kamera und gehe in den Stadtwald vor der Tür… die Wege kenne ich genau und weiß, wo das Licht gut fällt, die schönsten Baumkronen sind,… nach einer halben Stunde im Wald ist alles ein Stückchen besser, ich war an der frischen Luft und konnte den Kopf etwas frei kriegen… mir wäre das Meer ein bißchen lieber, aber das ist dann doch zu weit weg.. 🙂

    Übernächstes Wochenende kommt dann aber kein Wald und kein Meer gegen den Blick auf den Hamburger Hafen an.. da ist auch immer alles gut <3 Ich freu mich, dich dort wiederzusehen!
    Liebste Grüße, xx

  16. Ute sagt:

    Liebe Fee,
    das kenne ich wirklich sehr gut! Bei mir ist es der Botanische Garten in Hamburg, durch den ich immer wieder stöbern, fotografieren und entspannen kann 😉
    Wundervolle Herbstfarben sind da in deinen Bildern zu finden!!
    Liebe Grüße
    Ute

  17. Watt Gibbet sagt:

    Ich kenne das Gefühl auch ganz gut. Das hat dann manchmal fast etwas meditatives, so ein Ort, an dem Mann irgendwie zur Ruhe kommt und die Gedanken neu sortieren kann. Ich mach das momentan viel zu selten, aber, wenn ich mir jetzt so deine Fotos angucke, glaube ich, dass ich wieder öfter die Chance nutzen sollte und ins Naturschutzgebiet bei mir umme Ecke gehen sollte!

  18. Fabelhaftigkeiten sagt:

    Ich kann dich absolut verstehen. So geht es mir nämlich mit dem Rombergpark!
    Und ja, ich habe den See auf dem Foto (fast) sofort erkannt 😀 !!

  19. Frauke G. sagt:

    Liebe Fee! Der Post mit deinen erklärenden Worten und den traumhaften Bildern ist richtig schön! Ich kenne auch einen solchen Ort. Bei mir ist es das Phönix-West-Gelände. Da pustet mir der Wind ordentlich den Kopf frei und durch die Weite werden meine Gedanken leichter. Ich hab mal irgendwo gehört, dass sich solche Orte (Achtung: klingt esoterisch!) "Kraftorte" nennen, weil man dort für sich selbst kraft schöpfen kann. Klingt komisch, also das Wort, trifft es aber sehr gut!
    Liebe Grüße,
    Frauke

  20. Anonym sagt:

    Wouw, sehr schöne Fotos; so schön ist der Herbst!!
    Und ja, ich verstehe dich. Ich brauch immer Wald/Bäume!

    LG
    Jojo

  21. San sagt:

    Ich finde es toll so einen Ort zu haben. Wir haben auch so einen Park um die Ecke. Da gehe ich gerne hin zum Laufen und manchmal auch nur zum Sitzen und Nachdenken 🙂

  22. Jana sagt:

    Wow wunderschöne herbstliche Bilder, Fee!
    Das liebe ich einfach am Herbst, die Farben, das langsame Kaltwerden etc. 🙂

  23. Anonym sagt:

    Ganz tolle Fotos!
    Was für eine Kamera und Objektiv hast Du verwendet?

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