Die (ausführliche) Geschichte davon, wie wir dazu kamen, uns das Schweriner Schloss anzusehen

DeutschlandMecklenburg-VorpommernReisen
6. September 2014 / By / , , , / 25 Comments

Hättet Ihr mich vor knapp fünf oder sechs Wochen nach Schwerin gefragt, hätte ich wohl spontan so was Eloquentes geantwortet wie „Joaaa, das gibts, ne?!“ Hättet Ihr mir ein wenig mehr Zeit gegeben, hätte ich tiefer in meinem Hirn gewühlt und wahrscheinlich noch die Tatsache ausgegraben, dass es sich dabei um die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern handelt. Ich sage wahrscheinlich, weil ich zwar unglaublich gut im Auswendiglernen bin (und alle Landeshauptstädte habe ich natürlich mal aus dem Effeff beherrscht), aber ich bin noch besser im Wieder-Vergessen. Oder zumindest im So-tief-im-Gedächtnis-vergraben, dass sich schon knüppelharte Sedimentschichten darüber gelegt haben. Aber danach wäre auch schon Schluss gewesen, denn mehr wusste ich nie über Schwerin. Zumindest bin ich mir da ziemlich sicher ;)!

Die (ausführliche) Geschichte davon, wie wir dazu kamen, uns das Schweriner Schloss anzusehen - "Fee ist mein Name"Die (ausführliche) Geschichte davon, wie wir dazu kamen, uns das Schweriner Schloss anzusehen - "Fee ist mein Name"

Nun weiß ich heute auch nicht viel mehr über Schwerin, aber ich war mittlerweile immerhin mal da. Zumindest kurz. Und ich habe das Schloss gesehen. Und das kam so: Es war ein sonniger Tag Ende Juli und wir saßen im Auto, um von Dortmund nach Rostock zu kommen, dem ersten Stopp unserer kleinen Hansetour. Eigentlich sah die Streckenführung vor, dass wir nach Hamburg erst an Lübeck vorbei und dann über die A20 an unser Ziel geleitet würden. Das überlegte sich das Navi aber kurz vor Hamburg spontan anders und so fanden wir uns plötzlich in östliche Richtung unterwegs wieder und sahen vor allem eins: Felder. Auf den Autobahnschildern standen Orte, deren Namen noch nie an mein Ohr gedrungen waren und ich dachte: Aha, das ist also der Osten.

Nun bin ich durchaus ein sehr wissensdurstiger Mensch (auch wenn mein Gedächtnis mein Wissen immer wieder radikal ausdünnt) und so setzte ich mich hin (stimmt nicht, ich saß ja schon – auf dem Beifahrersitz) und googelte erst mal all die Orte, an denen wir da so vorbeikommen würden. Na ja, zumindest die, die auf den Autobahnschildern größer gedruckt waren. Unter anderem auch Schwerin. Obwohl mir das ja immerhin was sagte. Und als ich so Schwerin googelte, stachen mir die Thumbnails der Bildersuche ins Auge und die zeigten (na, was wohl?) das Schloss. Und Ihr müsst wissen: Schlössern kann ich nur schwerlich widerstehen. Denn Schlösser sind 1A-Fotomotive.

Die (ausführliche) Geschichte davon, wie wir dazu kamen, uns das Schweriner Schloss anzusehen - "Fee ist mein Name"
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Also sagte ich zum Freund: „Duuuuuhu? Meinst du wir können vielleicht kurz mal in Schwerin halten? Da gibt es ein Schloss.“ Er: „Grrrmmmphhh.“ Ich: „Wie bitte?“ (Vielleicht war es auch eher: „Hääääh?!“) Er: „Ehrlich? Keine Lust. Ich will endlich ankommen!“ Ich: „Aber das ist total  schöööööhön.“ Er: „Total schön wäre es auch, nicht länger im Auto sitzen zu müssen.“ Ich: Stille. Zwanzig Minuten später an der Autobahnraststätte. Ich: „Duuuuhu?“ Er: „Ja?“ Ich: „Guck mal, hier ist ein Foto vom Schloss.“ Er: Stöhnen. Ich: „Doch echt, guck mal.“ Er: „Hmmmm.“ Ich: „Schöööön, ne?“ Er: „Joa.“ Ich: „Weißt du, es ist der Sinn von Roadtrips, dass man auch mal spontan irgendwo anhält.“ Er: „Aha, wir machen also einen Roadtrip?“ Ich: „Ja klar. Und? Ist auch gar kein Umweg.“ Er: „Du gibst sonst eh keine Ruhe, oder?“ Ich: „Nein.“ Er: „Dann fahren wir wohl nach Schwerin.“

Die (ausführliche) Geschichte davon, wie wir dazu kamen, uns das Schweriner Schloss anzusehen - "Fee ist mein Name"
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Also fuhren wir nach Schwerin. Und schauten uns das Schloss an. Und den Schlosspark drumherum. Ihr müsst wissen: Das Schloss wurde auf eine eigene kleine Insel in den Schweriner See gebaut. Das sieht vor allem von oben toll aus (leider war gerade kein Helikopter zugegen, damit ich das selbst hätte checken und fotografieren können), aber auch das, was man so aus Fußgängerperspektive sehen kann, macht ordentlich was her. Leider waren wir nicht drin, denn dafür hätte die Zeit beim besten Willen nicht gereicht, aber im Burggarten steht eine Wand mit einem leeren Rahmen drin (aka besonders kluge Fotoidee, weil jeder Touri, der was auf sich hält, da sofort reinspringt und Schwerin mit dem Rest der Welt teilt – also auch ich) und allein dafür hat sich der Zwischenstopp meines Erachtens schon gelohnt ;)! Auf der Rückseite ist außerdem noch eine schicke Orangerie, zumindest lautet so mein Urteil von außen, innen drin fand nämlich eine Hochzeit statt und meine „Hochzeits-Crasher“-Zeiten sind definitiv vorbei. Und das wars dann auch schon mit unserem schnellen Schwerin-Intermezzo. Kurz und gut. Und den Rest der Stadt heben wir uns dann fürs nächste Mal auf. Man muss ja immer noch was in der Hinterhand haben…

Die (ausführliche) Geschichte davon, wie wir dazu kamen, uns das Schweriner Schloss anzusehen - "Fee ist mein Name"Die (ausführliche) Geschichte davon, wie wir dazu kamen, uns das Schweriner Schloss anzusehen - "Fee ist mein Name"

Fazit der Angelegenheit: Vom Weg abkommen ist nicht immer das Schlechteste, Schlösser rechtfertigen immer einen Zwischenstopp und das in Schwerin im Speziellen. Laut Wikipedia gehört es übrigens zu den bedeutendsten Bauwerken des Romantischen Historismus in Europa, wird als „Neuschwanstein des Nordens“ bezeichnet und ist ein deutscher Kandidat für das UNESCO-Welterbe. Haben wir heute also auch noch was gelernt. Perfekt.

P.S. Muss ich extra erwähnen, dass der Freund schließlich mehr Zeit zum Fotografieren benötigte als ich? So nach dem Motto: „Wenn wir jetzt schon mal da sind…?!“ Ich sags ja: Männer ;)!

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25 Kommentare

  1. julia sagt:

    guter freund! der zwischenstopp hat sich auf jeden fall gelohnt…. ich sollte mir das auch mal anschauen 🙂

  2. Anci sagt:

    Schwerin – meine Herzensstadt ♡
    Komm wieder und schau sie dir gründlich an 🙂

  3. grain de sel sagt:

    Finde ich ja sehr charmant von dir, dass du für deine schönen Bilder das Schloß verantwortlich machst :)… sommersonnige Grüße…

  4. Miri sagt:

    Haha, so ähnlich laufen die Diskussionen mit meinem Herzmann auch ab. Aber da haben sich deine Überredungskünste ja wirklich gelohnt. Ein sehr hübsches Schloss.
    Danke auch für den Wissenseinlauf. Dass Schwerin die Hauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern ist, wusste ich nicht…. Dabei habe ich dort sogar Verwandschaft (wo ich zu meiner Verteidigung bestimmst schon 19 Jahre nicht mehr zu Besuch war..).

    Schönes Wochenende und liebe Grüße,
    Miri

  5. sannimade sagt:

    Sehr, sehr geil, liebe Fee!! 😀 Der Dialog mit dem Herzensmann… Ein Traum!! 😀 *rofl*
    Und es hat sich wirklich sehr gelohnt, denn im Moment kann man das Schloss endlich mal ohne Gerüst sehen. Rarität!! Ich kann mich nicht erinnern, es jemals so schön gesehen zu haben, und ich hab zwanzig Jahre dort gelebt. 😛 Und den Großteil meiner Oberstufenzeit im Schlosser (=Schlosspark) mit Freunden verbracht. Hach… Happy days… <3 *träum*
    Ich hoffe, Du kommst bald mal wieder zu uns in den Osten und lässt Dich von der Wasservielfalt Schwerins beeindrucken! 😀

    Ganz liebe Grüße!
    Sanni (c:

  6. Tolle Bilder – und eine tolle Geschichte dazu! 🙂 Und super, dass der Freund am Ende länger gebraucht hat als du. Das wäre bei uns sicher ähnlich gewesen! 😉

    Liebe Grüße
    Nele (die gerade probiert, den Helden von einem tatsächlichen Road Trip im nächsten Jahr zu überzeugen – bislang erfolglos)

  7. Anela sagt:

    Oh ja, dieses Schloss mag ich auch sehr, war bereits diverse Male da und finde es immer wieder toll. So ein richtiges Prinzessinenschloss 😉 Und ihr hattet sogar blauen Himmel! Und kein Gerüst drum herum! Hat sich also total gelohnt 🙂

  8. Steffi sagt:

    Na wenn sich das mal nicht gelohnt hat!! Die Bilder sind wunderbar und weil ich die unbedingt liken wollte, folge ich dir jetzt unauffällig auf Instagram. 😉 Danke fürs Teilen!! Vielleicht fahr eich ja auch mal zufällig an Schwerin vorbei?!

    Lieber Gruß
    Steffi

  9. maryaustria sagt:

    Das Schloss ist wunderschön und deine Fotos sowieso! Gut, das sich das Navi für einen anderen Weg entschieden hat! 🙂
    Liebe Grüße
    Mary

  10. zuckerzwerge sagt:

    Allerliebste Stadt ;0)…. 1 x im Jahr sind wir dort um Oma und Opa zu besuchen….und es gibt dort unendlich viele schöne Fleckchen ;0)…LG Steffi

  11. Julia sagt:

    Der Zwischenstopp hat sich ja total gelohnt! Die Familie meines Vaters kommt aus der Nähe von Schwerin, ich selbst war aber noch nie dort. Ich schreib's auf die Liste, es sieht großartig aus.:)
    Alles Liebe!<3

  12. michaela sagt:

    Euer Gespräch warum Du Dich im Schlossgartenbilderrahmen fotografieren lassen konntest, wäre genauso auch in unserem Auto abgelaufen …

    Der Nebensatz … Du gibtst ja doch keine Ruh … ist Stamdard bei uns 😉

    lg
    michaela

  13. charlotte sagt:

    Ich würde sagen, du hast die Situation mal positiv genützt 😉 Auf jeden Fall sieht das Schloss sehr sehenswert aus, ich bin mit deutschen Städten leider ziemlich schlecht im merken und Sehenswürdigkeiten-zuordnen. Aber das Schloss sieht richtig richtig imposant aus und der Garten dazu, hhhm, Schwerin.

  14. charlotte sagt:

    Ahja ich wollte noch loswerden, dass ich wegen deinem tollen Post damals in die Vatikanischen Museen gegangen bin in Rom, habe ich extra auch im Travelguide erwähnt 😉 Und ich war ganz begeistert! Also danke fürs Bestätigen der Ja-es-ist-ein-Must-Do-aber-es-lohnt-sich-wirklich-Theorie! 🙂

  15. Watt Gibbet sagt:

    Das Schloß ist total toll! Ich habe bei Schlössern ja immer direkt sämtliche Disneyfilme im Kopp ;)Aber, was hast du denn als Hochzeitscrasher früher so getrieben?:)

  16. Fabulatoria sagt:

    Ein Hoch auf deine Überredungskünste! Das Schloß ist wirklich klasse. Falls ich mal dran vorbei fahren sollte, muss ich mal gucken, ob ich meinen Mann auch dazu bringen kann dort zu halten. Einmalig tolle Bilder <3

    Liebe Grüße, Carmen

  17. Conny Lomoherz sagt:

    Haha, solche Gespräche kenne ich, deswegen fahre ich auch ganz gerne alleine auf Fotosafaris 🙂
    Ist ein richtiges Märchenschloss, nech? Schön, wie du die Stimmung eingefangen hast!
    Liebe Grüße,
    Conny

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