Das Märchen von der Fee und dem Spaghettikürbis

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27. Oktober 2011 / By / , , / 11 Comments

Es war einmal eine Fee, die war schon seit langer Zeit auf der Suche nach dem Kürbis ihrer Träume. Sie hatte ihn schon getroffen, im letzten Jahr, sogar mehrfach, aber dann war er für fast ein Jahr von den Märkten verschwunden. Sein Name war Butternut, seine Haut war zart und sein Fleisch gesund, glänzend und orange. Als die Zeit wieder nahte, dass die tapferen Kürbisrecken auf den Märkten Aufstellung nahmen, um ihrer Verarbeitung in deutschen Küchen mit mutigem Blicke entgegen zu sehen, zog die Fee ihr schönstes Kleid an und lief zum Markt in ihrem Dorfe, um ihren Helden wieder in Empfang zu nehmen. Doch sie fand ihn nicht. Schrumpelige rotorange Exemplare fand sie da. Und große ungesund grün anmutende Kerle. Aber nicht den Butternut. Keiner der Kürbishändler konnte der traurigen Fee helfen und so tat sie das, was Frauen in solchen Situationen tun: Sie begnügte sich mit dem nächstbesten Kürbis, auch wenn sie schon ahnte, dass er ihr nicht die gleiche Befriedigung würde geben können, wie der stolze Butternut. Die Wahl fiel auf einen langgewachsenen Kerl namens Spaghettikürbis. Immerhin waren er und seine Qualitäten ihr schon von vielen Seiten wärmstens ans Herz gelegt worden. Lange, glatte und goldglänzende Haare habe er, erzählte man sich hinter vorgehaltener Hand. Was soll’s, dachte die Fee, gebe ich ihm halt mal eine Chance. Ein bisschen Abwechslung ist ja vielleicht auch nicht schlecht!

Last week I made spaghetti squash for the first time ever. I couldn’t get my favorite butternut, so I decided to try something new. But it didn’t work out as planned…

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Also trug sie den Spaghettikürbis nach Hause. Aber was nun mit ihm anstellen? Wie hegt und wie pflegt man ihn? Das große magische Buch namens Internet wusste Hilfe: Der Spaghettikürbis hat es gerne warm. Im Backofen bei 180-200°C für 30-60 Minuten aufbewahrt und er zeigt wie von Zauberhand sein langes güldenes Haar, wenn man mit einer Gabel durch sein Fleisch fährt. Ganz schön brutal, dachte sich die Fee, aber gut, wenn er es so gewohnt ist… und so packte sie den Kürbis zweigeteilt und mit etwas Olivenöl für die Bräune bestrichen in den Ofen. Als sie nach einer halben Stunde wieder nach ihm schaute, hatte sich noch nicht viel getan. Er zeigte ihr weiterhin die harte Schulter, so dass sie ihm weitere 15 Minuten gab, um sich für sie zu erweichen. Zurück in der Küche, nach Ablauf der Frist, traute sie ihren Augen kaum. Der zuvor knackig grün-gelbe Recke war äußerlich ganz schwarz vor Wut geworden, dass die Fee ihn so lange hatte schmoren lassen. Also befreite sie ihn schnell und versuchte sodann, das ihr versprochene lange güldene Haar zu lösen. Doch es wollte nicht richtig. Mehr in Brocken als in Fäden lag der Spaghettikürbis schließlich vor ihr. Man hatte ihr gesagt, er hülle sich gerne in intensive Saucen, denn sein Eigengeschmack sei eher dezent. Sie teilte ihn in zwei Portionen. Beim ersten Mal servierte sie ihn mit Carbonarasauce, beim zweiten Mal schichtete sie ihn (mit ein paar Spätzle als Gesellschaft) wie eine Lasagne in eine Auflaufform. Beides war durchaus essbar, aber im Geheimen (um den Kürbis nicht zu kränken) kam die Fee zu dem Ergebnis: Weder mit Spaghetti, noch mit Kürbis konnte er mithalten. Armer Spaghettikürbis, er hatte sein Bestes gegeben, doch es war nicht gut genug gewesen. Nun stand die kleine Fee wieder am Anfang. Ihr Held der Butternut war immer noch unerreicht. Es schien ihr nichts anderes übrig zu bleiben, als weiter seiner rettenden Ankunft zu harren. Und so wartete sie weiter in ihrem Kämmerlein und wenn sie nicht gestorben ist, dann wartet sie noch heute. Und die Moral von der Geschicht: Kaufe Spaghettikürbis nicht. Oder lasse dir von deinen Bloglesern erklären, wie du es richtig machst, denn vielleicht hast du ja auch einfach nur keine Ahnung. Also: Immer her mit den Tipps, so Ihr denn welche habt :)!

I baked it in the oven for about 45 minutes. It was already black on the outside, but still not smooth and spaghetti-like on the inside. Maybe I made somethink wrong? The taste didn’t appeal to me as well. It was very tasteless to be honest. I served it with carbonara sauce the first time and as a kind of lasagna the second time. I think I would have prefered both meals with „real“ pasta. I think I’ll stuck with the butternut. At least, if I can find some. It seems to be rare this year, where I live…

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11 Kommentare

  1. stadtwald sagt:

    Tststs, diese blonden Schönlinge … mehr Schein als Sein. Da bleibe ich doch lieber bei den guten altbewährten echten Spaghetti 🙂

  2. Steffi sagt:

    Eine wahrhaft herzzerreißende Geschichte! Da tröstet es dich wohl nicht, wenn ich dir sage, dass ein 2,5 kg schwerer Butternut-Kürbis in meiner Küche liegt?! … Spaghetti-Kürbis hab ich noch nie probiert, werds dann wohl auch bleiben lassen…
    LG Steffi

  3. Martina sagt:

    Einen Zubereitungstip habe ich leider nicht, dafür aber einen Hinweis wo es in der Umgebung eine riesige Auswahl an Kürbissen (auch den Butternut) gibt: kennst Du den (Kürbis-)hof Ligges in Kamen Methler?

    Toll ist's da! 🙂
    Liebste Grüße
    Martina

  4. Fee ist mein Name sagt:

    @Martina, klar kenne ich den :)! Guck mal hier! Und wenn du einfach auf Kürbis klickst, findest du alle meine Kürbisposts und noch mehr Bilder vom Krübishof. Dieses Jahr war ich noch nicht da… Ich versuche aber heute abend noch vorbeizufahren. Ich glaube morgen ist ja der letzte Tag!

  5. halfiga sagt:

    Tipp : Letzte Woche im Kaufland an der Bornstraße habe ich Butternut Kürbisse gesichtet……

  6. Fee ist mein Name sagt:

    @halfiga: Danke für den Tipp! Ich habe auch schon "meinen" Edeka drauf angesetzt und werde heute mal gucken gehen, ob das geklappt hat :)!

  7. Jana sagt:

    Schade das du den hässlichen grünen Kürbis nicht beachtet hast. Seine wahre Schönheit bzw. Schmackhaftigkeit bewahrt er in seinem Inneren, denn es ist ein Muskatkürbis. Er schmeckt von allen Kürbissen (auch der Butternut!!!) wirklich am allerbesten. Nur schön sieht er nicht aus und die Schale kann man auch nicht mitessen.
    VG Jana

  8. Fee ist mein Name sagt:

    @Jana: Oh, ich kenne den Muskatkürbis bereits, aber ich ziehe trotzdem den Butternut vor :)!

  9. JuLi sagt:

    😀 och du arme! ja, im backofen dauert es ewig, und man sollte ihn wohl abdecken, damit er weder austrocknet noch anbrennt. aber wenn du eine hälfte in eine kleine (damit er nicht verrutscht, wenn er weicher wird!) auflaufform steckst, ein bissel brühe oben in die kuhle gießt und ihn so für etwa 25 minuten bei 800 watt in die mikrowelle tust, dann funzt das ganz wunderbar! dann beherzt mit ner gabel "umgraben", noch ein paar frische oder tk-erbsen der besseren sorte dazu, eventuell nachwürzen mit mehr brühe, salz, curry, oder was auch immer einem beliebt… und MJAM! ^^

    bei kaufland oder edeka hatte ich ja letztens auch nen butternut entdeckt und den fand ich tatsächlich auch gut, ganz schlicht mit ein bissel salz. 🙂

  10. JuLi sagt:

    ach, und deine aufgelaufene lasagne sieht echt lecker aus!! o_O mjammi!

  11. Anonym sagt:

    Wow, grandioser Blogeintrag! Toll geschrieben – vielleicht solltest Du nebnbei noch Kinderbücher schreiben. Mh… mit Rezepten 🙂
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Broe

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